Tasha Alexander- Todeskuss

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Tasha Alexander- Todeskuss

Beitragvon Lesefratz » 25.06.2011, 15:35

Tasha Alexander- Todeskuss
Verlag: Cora/TB
Originaltitel: And only to Deceive
Erscheinungsdatum: 06/11
Genre: historischer Krimi

Lady Emily Serie:

1. Teil: Todeskuss / And only to Deceive
2. Teil: A Poisoned Season
3. Teil: A Fatal Waltz
4. Teil: Tears Of Pearl
5. Teil: Dangerous to know
6. Teil: A Crimson Warning


Klappentext: (quelle: cora)

London, 1890: Gestatten, mein Name ist Emily Ashton. Lady Emily Ashton. Detektivin in eigener Sache ….

Welche Geheimnisse verbarg ihr Gatte? Lady Emily Ashton kann ihn nicht mehr fragen. Nach kurzer Ehe ist Philip bei einer Jagd gestorben. Doch was jetzt sein guter Freund Colin andeutet, erfüllt sie mit Neugierde. Und zunehmend mit Angst! Denn bei ihren Besuchen in der Antikenabteilung des Britischen Museums, wohin es Philip immer wieder magisch gezogen hat, macht Emily eine ungeheuerliche Entdeckung: Kunstfälschungen! Was wusste Philip darüber? Mutig folgt die schöne Detektivin in eigener Sache der Spur und begibt sich auf eine gefährliche Reise in Richtung Paris. An deren Ende die Wahrheit wartet – oder des Todes Kuss …

Meine Zusammenfassung:

Lady Emily ist heilfroh, als sie der attraktive und galante Sir Philip um ihre Hand bittet, denn, Emilys Mutter ließ in der Vergangenheit nichts unversucht, um ihrer Tochter eine glänzende Partie zu ermöglichen, wobei sie sehr streng und auch sehr herrisch zu Werke ging. Doch die Ehe zwischen Philip und Emily währt nur kurz, da der Ehemann und passionierte Jäger nach nur einem halben Jahr bei einer Safari in Afrika ums Leben kommt.
Zunächst fühlt Emily nichts, denn in der kurzen Zeit ihrer Ehe gab es für sie kaum Gelegenheiten ihrem Ehemann näher zu kommen bzw. ihn besser kennen zu lernen. Doch als alle Welt ihr immer wieder erzählt wie herausragend und sympathisch Philip war, wird Emily neugierig und beginnt damit Phillips Tagebücher zu lesen.
Und was sie darin erfährt; bestürzt und berührt sie zutiefst, denn Phillip liebte sie über alle Maßen. Außerdem hatte er ein großes Faible für die griechische Geschichte und Mythologie. Er war zudem bei Forschern und Wissenschaftlern überaus beliebt, da er archäologische Artefakte aus aller Welt beschaffte, um diese dem britischen Museum und somit der Allgemeinheit zukommen zu lassen.

Langsam fühlt sich Emily immer mehr zu ihrem verstorbenen Mann hingezogen und bereut sehr, dass ihnen nicht mehr gemeinsame Zeit miteinander bestimmt war. Um ihm dennoch näher zu sein und auch weil sie sich während ihrer Witwenzeit, in der sie sich abseits von der Gesellschaft bewegen muss, fürchterlich langweilt, beginnt sie damit, sich näher mit der griechischen Mythologie und der Archäologie zu beschäftigen.
Außerdem bemühen sich gleich zwei Freunde von Philip um sie- der geheimnisvolle Colin und der spitzbübische Andrew Palmer, den gesellschaftliche Konventionen über alle Maßen langweilen und der begeistert ist von Emilys Charme und ihrer Intelligenz.
Doch eines Tages gerät ihre Welt in Fugen, als sie annehmen muss, dass ihr verstorbener Mann in kriminellen Machenschaften verwickelt war und sogar Gerüchte an ihr Ohr dringen, dass er womöglich noch quicklebendig in Afrika sein Unwesen treibt.
Emily beginnt mit weiblicher List und mit Unterstützung ihrer Freundinnen zu ermitteln…

Meine Einschätzung:

Mit „Todeskuss“ der Autorin Tasha Alexander, die bereits die Romanvorlage für einen der Elizabeth- Filme mit Cate Blanchett in der Hauptrolle schrieb, bringt der CORA Verlag nun eine neue historische Krimireihe auf den Markt, die zeitlich in der viktorianischen Ära angesiedelt ist. Lady Emily ist eine junge Frau, die aus ihrer Sicht eine reine Vernunftehe einging, die recht früh mit dem Tod ihres Gatten endete. Die Autorin schildert sehr plausibel für den Leser die Gründe, wieso Lady Emily ihrem Gatten zunächst keine Träne nachweinen kann und durch die gewählte „Ich-Form“ gibt sie uns interessante Einblicke in Lady Emilys Gefühls- und Gedankenwelt. Die Heldin ist reif, steht mit beiden Beinen im Leben, mutig und intelligent, kokettiert jedoch nie mit ihren Vorzügen- wobei ich besonders von ihrem manchmal etwas unkonventionellen Verhalten (aber in realistischen Maßen für diese Epoche gehalten) angetan war, die mich mehrere Male zum Schmunzeln verleiteten. Auch ihre ewigen Kämpfe mit ihrer Mutter, die einen wahren Nervensägenfaktor besitzt, zeigen schon im ersten Teil der Serie klar auf, dass sich Emily seit ihrer Witwenschaft nichts mehr sagen und aufschwatzen lassen will und ihren eigenen Weg gehen wird.

„Todeskuss“ ist ein typischer erster Teil einer Serie- zunächst wird man mit der Heldin und wichtigen Nebenfiguren näher vertraut gemacht. Das ist sehr wichtig, führt aber leider auch dazu, dass der Kriminalfall erst etwas spät in Fahrt kommt. Dennoch gefiel mir sehr, dass die Autorin eine historisch sehr authentische Atmosphäre für ihre Story geschaffen hat und wer die Archäologie bzw. die griechische Mythologie liebt, wird einiges darüber in dieser Geschichte erfahren. Auch der Schreibstil der Autorin ist eingängig und sowohl Emily als auch Colin und Emilys Freundinnen zeigen schon sehr viel Potential für die Nachfolgebände. Ein wenig erinnert diese neue Serie an Brenda Joyce’ s „Francesca Cahill“ Reihe und ich bin bereits sehr gespannt darauf, wie sich die Story weiterentwickeln wird.
Es gibt übrigens auch eine sich entwickelnde Liebesgeschichte innerhalb der „Lady Emily“ Reihe- in diesem ersten Teil jedoch bleibt sie noch völlig platonisch.

Meine Bewertung: 4.5 von 5 Punkten

:stern
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Re: Tasha Alexander- Todeskuss

Beitragvon Liluv » 25.06.2011, 18:07

Ich hab mich sehr auf den Roman gefreut, da ich das englische Original schon seit Ewigkeiten auf meiner Amazon Merkliste habe. Da schien mir die (preiswertere) deutsche Übersetzung eine gute Alternative. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb auch ein bisschen hoch, aber ich fand ihn doch etwas schleppend. Zwar mochte ich die Charaktere, vor allem Lady Emily, aber so ganz warm geworden bin ich mit ihr nicht. Irgendwie hat´s nicht so richtig "klick" gemacht.

Mir persönlich gefielen die P.B. Ryan Romane deutlich besser, allerdings fehlt ja hier auch (bei Cora) der erste, einführende Band und vielleicht ist "Der Todeskuss" deshalb etwas langatmig. Man merkt allerdings, dass Tasha Alexander sehr gut schreiben kann und ihren eigenen Schreibstil hat, was ich sehr positiv finde. Der Krimi an sich war mir jedoch etwas zu schwerfällig, obwohl die Atmosphäre sehr authentisch war. Ich würde aber "nur" gut gemeinte

7/10 Punkte vergeben. Da ist noch Luft nach oben.
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Re: Tasha Alexander- Todeskuss

Beitragvon mallory » 28.07.2011, 19:09

Spontan habe ich gestern den Roman gelesen und fand ihn...nun ja, nicht gerade überwältigend, aber gut.

Wie schon geschrieben braucht die Krimihandlung recht lange bis sie in Fahrt kommt. Auch lesen mir die Ladies ein wenig zu oft in der Ilias , aber das ist natürlich Geschmacksache. Aber der Schreibstil der Autorin gefällt mir so gut, dass ich auch den Teil des Romanes, der, wenn man es genau betrachtet, nur so vor sich hin plätschert, interessant und gut fand.
Die Heldin hat das richtige Maß an Wagemut und die Autorin hat sich darin zurückgehalten, die Heldin in irgendwelche Fallen tappen zu lassen aus denen sie gerettet werden muss. Ich fand es wirklich toll, dass Emily und ihre Freundin den Bösewicht ohne fremde Hilfe hereinlegen und hinter Gitter bringen, ohne dass sie in Lebensgefahr geraten oder sonstiges. Zwei starke, intelligente Frauen, die auch ohne Mann erfolgreich sind. Das hat mir sehr gut gefallen.
Dass man längere Zeit nicht weiß, wer nun eigentlich zu den Guten gehört, ist auch sehr angenehm. Zwar hatte ich schon recht bald einen Verdacht, wer denn nun der Schwarzmarkthändler bzw. -käufer ist, aber welcher Freund ist nun wirklich ein Freund und wer ist einfach nur zwielichtig und kriminell?

Ich werde auf jeden Fall den nächsten Band im Oktober kaufen und gespannt weiterlesen.

Meine Wertung:

4,5 von 5 :lesen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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Re: Tasha Alexander- Todeskuss

Beitragvon Lesefratz » 01.08.2011, 12:10

@ liluv:

Ja ich glaube so ist das fast immer mit ersten Teilen. :grübel
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass meiner Erwartungshaltung in dieser Hinsicht etwas heruntergeschraubt war, da ich mir schon dachte, dass das Vorstellen der Personen erstmal viel Raum einnehmen wird. :)

@mallory:

Freut mich, dass Dir Roman, wenn auch mit kleinen Abstrichen, gefallen hat. Die Sache mit der griechischen Mythologie wird schon ziemlich oft erwähnt, :mrgreen: aber da ich den Schreibstil der Autorin sehr mochte, hat es mich jetzt auch nicht wirklich sehr gestört. Allerdings gibt es da noch eine andere CORA Reihe, die ähnlich aufgebaut ist. Mit mehreren Schwestern die alle auch Namen aus der Antike tragen, warte mal, ach ja, die Serie war von Amanda McCabe.
Die ist auch sehr nett, wenigstens die ersten beiden Teile, der dritte wurde glaube ich zumindestens noch nicht übersetzt.
Kennst Du die auch schon?

http://www.happy-end-buecher.de/bibliographien/m/amanda-mccabe.php#5384199bee0114409

Liebe Grüße
Nicole
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