Kristan Higgins- Fang des TagesVerlag: MIRA
Originaltitel: Catch of the Day
Erscheinungsdatum: 06/2011
ISBN: 978-3-89941-862-0
Genre: Contemporary
Fang des TagesKristan Higgins
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2011-05-10 Taschenbuch 384 Seiten
Klappentext: (quelle: mira)
Maggie ist dreißig, chaotisch und Single. In einer typischen Ostküsten-Kleinstadt wahrlich kein Vergnügen! Das letzte Mal, dass sie den Mann ihrer Träume gefunden zu haben glaubte, hatte sie sich ausgerechnet in den neuen Priester von Gideon s Cove verguckt - und die halbe Stadt mit ihrer Schwärmerei amüsiert. Die Lage ist ernst und Maggie allmählich verzweifelt. Bis ihr suchender Single-Blick auf Matthew Malone fällt. Augen so blau wie das Meer - der Fang des Tages? Oder angelt Maggie wieder einmal treffsicher nach dem falschen Traumprinzen?
Meine Zusammenfassung:Maggie lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund „Colonel“ in einer Kleinstadt in Maine. Ihr Heimatort ist überschaubar und attraktive und interessante Männer sind dort Mangelware. Dennoch fühlt sie sich sehr wohl und führt mit Begeisterung ein von ihrem Großvater geerbtes „Diner“. Eines Tages betritt aber doch ein interessanter Mann ihr Restaurant. Tim entpuppt sich zudem auch noch als sehr nett und aufmerksam. Maggie ist sofort Feuer und Flamme für ihn und da sie ihr Herz stets auf der Zunge trägt, erzählt sie auch ihren Bekannten im Dorf von ihm. Leider entpuppt sich der Auserwählte als der neue Dorfpfarrer und so sorgt Maggie einmal mehr für das Amüsement der Dörfler.
Auch in der Folgezeit hat sie kein großes Glück in Sachen „Dates“. Obwohl Freunde und Bekannte ihr immer wieder potentielle Kandidaten vorstellen, mit denen sie sich auch artig trifft, entpuppen sich diese fast alle als wandelnde Katastrophen. Dabei hätte Maggie zu gerne eine feste Beziehung und auch eigene Kinder wie ihre Zwillingsschwester Christy.
Als sie eines Tages von einem weiteren Date- Kandidaten versetzt wird und zu allem Überfluss auch noch ihre erste große Liebe aus der Teenagerzeit mit seiner Frau vor ihr sitzt und sich mit seiner Großfamilie brüstet, entpuppt sich aber ausgerechnet der mürrische und wortkarge Krabbenfischer „Malone“ als Retter in der Not, der ihr beisteht.
Trotz weniger Worte scheint er durchaus Interesse an Maggie zu haben, doch will er eine feste Beziehung oder doch nur eine Frau für gewisse Stunden?
Meine Einschätzung:Zugegeben, ich hatte schon im Vorfeld viel Gutes über die Autorin und ihre Romane gehört, doch Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und so war ich bereits sehr gespannt auf die erste deutsche Übersetzung von Kristan Higgins.
Ich hatte (auch durch das farbenfrohe Cover bedingt) eine leichte Geschichte im Stile Susan Andersens oder Carly Phillips erwartet, doch ich bekam noch viel mehr als das, denn Kristan Higgins hat mit „Fang des Tages“ nicht nur eine unterhaltsame, fluffig- leichte Liebesgeschichte abgeliefert; ihre Story hat Substanz und die emotionalen Momente darin funktionieren perfekt- auch die Charaktere sind keineswegs stereotyp- zudem geht es mir bei leichten Unterhaltungsromanen für Frauen selten so, dass sie mich richtig berühren und sogar zum Weinen bringen können, wie es hier der Fall war.
Maggie ist eine liebeswerte, gutmütige Romanheldin mit viel Sinn für Humor, die sich für Ältere und Schwächere einsetzt, die immer ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Mitmenschen hat und die sich sogar, (weil sie in den Pfarrer verliebt ist) dazu überreden lässt, einige soziale Projekte der Kirche zu betreuen. Sie bekocht ihre Mitmenschen mit Hingabe und liebt ihre Familie über alles.
Trotz ihrer Stärken steht sie sich aber auch oft selbst im Weg, wenn sie zugegebenermaßen etwas unbeholfen und tollpatschig in jedes ihr sich bietende Fettnäpfchen tritt, was mich ein wenig an Helen Fieldings Romanheldin „Bridget Jones“ erinnerte.
Trotzdem mochte ich die weibliche Hauptfigur sehr.
Erzählt wird der Roman aus Maggies Sicht, also in der „Ich-Form“. So bekommt man auch gleich sowohl amüsante als auch nachdenklich machende Einblicke in Maggies Seelenleben mitgeliefert. Dagegen bleibt die männliche Hauptfigur „Malone“ ein wenig blass. Es wird zwar am Rande erwähnt, dass er eine schwierige Kindheit hatte und auch seine erste Ehe scheiterte, aus der eine Tochter hervor ging, doch da Malone äußerst wortkarg ist und auch im Laufe des Romans, selbst bei der gemeinsamen Aussprache mit Maggie nicht viele Worte verliert, erfährt man über ihn und was ihn wirklich bewegt, leider etwas wenig- wahrscheinlich musste seine Figur aber so konzipiert werden, damit er relativ geheimnisvoll bleibt.
Das man ihn dennoch sympathisch findet, liegt zum größten Teil daran, dass Malone statt großer Worte lieber Taten sprechen lässt und er Maggie immer beisteht, wenn es darauf ankommt.
Fazit: zum Lachen, zum Weinen und zum Träumen- die perfekte Liebesromanlektüre und für mich eine positive Überraschung !
Meine Bewertung: 4.5 von 5 Punkten