Die Rebellion der Maddie FreemanKatie Kacvinsky
Bastei Lübbe (Boje) 2011-07-22 Gebundene Ausgabe 368 Seiten
Klappentext:Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen – das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt.
Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben – und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?
Quelle: Lübbe
Meine Meinung:
Stellt euch vor ihr lebt im Jahr 2060, in einer Welt, die völlig anders ist als unsere. Kinder gehen nicht mehr zu einer Schule sondern besuchen die digitale Schule, bei Tanzveranstultungen tanzen nicht die echten Körper miteinander, sondern die Online-Avatare werden auf einer großen Leinwand übertragen und der Tanz findet virtuell statt. Das echte Aufeinandertreffen von Menschen ist selten geworden, Essen muss nicht mehr zubereitet werden und Bäume wurden durch Plastik ersetzt und selbst die Herstellung von Büchern wurde verboten- Literatur gibt es entweder online oder man ist in der glücklichen Lage noch alte Exemplare zu besitzen.
In dieser Welt spielt „Die Rebellion der Maddie Freeman“ und diese Welt ist unglaublich realistisch. Die Gründe warum die Welt so geworden ist, ist erschreckend nachvollziehbar und man sieht schon jetzt, im Jahre 2011, Tendenzen dazu, dass es sich tatsächlich in diese Richtung entwickeln könnte, denn die Weichen dafür sind schon gestellt. Gerade durch diesen Realismus wirkte das Buch so stark auf mich und zog mich in seinen Bann.
Maddie ist die Tochter des Erfinders der digitalen Schule und hat nach einer rebellischen Phase scheinbar vergessen, dass es diese überhaupt einmal gegeben hat. Sie lebt in ihrer virtuellen Welt und macht das was man von ihr erwartet.
Als sie Justin kennenlernt schnuppert sie die große Freiheit und erkennt, dass echte Begegnungen eine ganz andere Qualität haben als jede Online- Lerngruppe oder ein Onlinecafe. Viel mehr kann ich an dieser Stelle zu den Charakteren und der Geschichte nicht erzählen ohne zu viel zu verraten.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und mit einem angemessenen Tempo versehen. Zwar hätte ich mir im hinteren Drittel noch ein bisschen mehr Spannung gewünscht, aber ich denke und hoffe, dass es ein Nachfolgebuch geben wird um die Geschichte fortzuführen.
Auch ein wenig mehr Einblick in die Emotionen der Charaktere bzw. eine Vertiefung dieser Gefühle hätte ich mir durchaus gewünscht, aber schlussendlich sind das alles Kleinigkeiten, die der Qualität des Romans nicht großartig schaden.
„Die Rebellion der Maddie Freeman“ ist ein interessantes, erschreckendes und nachdenklich stimmendes Buch und ich bin sehr froh es gelesen zu haben!
Wertung:9,5 von 10 Punkten