Puppengrab von Kate Brady

mörderische Spannung im Buch

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Puppengrab von Kate Brady

Beitragvon SchneeMcKettrick » 04.10.2011, 00:30

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Puppengrab: Thriller
Kate Brady
Knaur HC 2011-09-12 Broschiert 464 Seiten

Videovorstellung:
http://youtu.be/DEASGF_H3fM

Inhalt:
Der eben aus dem Gefängnis entlassene Chevy Banks plant bereits seinen nächsten Coup. Er sammelt Frauenschreie und hat sich Beth Denison als Krönung für seine Sammlung ausgesucht. Jedes Mal, wenn der Psychopath die gellenden Schmerzenslaute seiner Opfer auf Tonband aufgenommen hat, ruft er Beth an. In Todesangst sucht die Antiquitäten-Expertin nach einem Ausweg für sich und ihre kleine Tochter Abby. Doch kann man seiner Vergangenheit entkommen? Plötzlich ist die sonst so unnahbare Beth froh, den Ex-FBI-Agenten Neil Sheridan an ihrer Seite zu haben. Denn jetzt steht alles auf dem Spiel. Die Zeit ist knapp, der Killer so nah …
Quelle Knaur

Meine Meinung:
„Puppengrab“ ist ein spannungsgeladener Thriller von der amerikanischen Autorin Kate Brady, die für das beste Debüt 2010 ausgezeichnet wurde.
Auch ich bin von dem Debütroman der Autorin sehr begeistert und liebe ihren Mix aus Thriller und Romantik. Sie schafft es, genau das richtige Maß an Romantik zu finden, um die Herzen der Leser zum klopfen zu bringen und legt großen Wert auf eine gut durchdachte und gruselige Thrillerstory.
Der Killer, der den Lesern von Beginn an bekannt ist, ist unglaublich intelligent und interessant. Er ist abschreckend und widerwärtig, steckt aber auch voller Geheimnisse, die entdeckt werden wollen.
Beth ist eine liebenswerte junge Frau, die von großen Schuldgefühlen geplagt wird. Sie ist eine Löwenmutter und würde alles dafür tun um ihre Tochter zu beschützen. Sie fasst nicht schnell Vertrauen zu anderen Menschen und so ist es nicht verwunderlich, dass es einige Zeit dauert bis sie Neil an ihr Inneres heran lässt. Auch Neil hat sein Päckchen zu tragen und seine starke Fassade beginnt zu bröckeln, wenn man Einblicke in seine Vergangenheit bekommt. Dieses Paar ergänzt sich wundervoll und es ist schön mitzuerleben, wie sie immer mehr zueinander finden und beginnen, einander zu vertrauen.
Die Taten von Chevy Banks sind grausam, sehr empfindlich und ängstlich sollte man also nicht sein wenn man dieses Buch lesen möchte. Die Autorin schafft es aber, zwar eine gruselige und erschreckende Situation zu beschreiben, übertritt dabei aber nicht die Grenzen des guten Geschmacks- soweit man davon in einem Thriller ausgehen kann.
Besonders begeistert bin ich vom Schreibstil der Autorin, der sich nicht nur flüssig lesen lässt, sondern einen Reinzieh-Effekt besitzt. Als Leser wird man in die Geschichte eingesogen und ist hautnah dabei wenn der Killer sein Unwesen treibt und sich Neil und Beth ineinander verlieben. Sie setzt gekonnt Höhepunkte und verdoppelt das Tempo an den richtigen Stellen.

Da ich gerade bei romantischen Thrillern mehr als pingelig bin, was den astreinen Thrillgenuss angeht, der von der Romantik einfach nicht gestört werden darf, bin ich sehr froh, eine weitere Autorin gefunden zu haben, die meine Erwartungen an einen packenden Thriller, der mit Liebe garniert wurde, vollkommen erfüllt und bin gespannt auf weitere Bücher von Kate Brady.

Fesselnd, gefährlich, intelligent und voller Gefühl!

Wertung:
10 von 10 Punkten

:stern
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Re: Puppengrab von Kate Brady

Beitragvon sabinett » 04.10.2011, 17:05

und ab auf den wz :backe danke
»Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke,
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*Philippe Dijan*
:buch
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Re: Puppengrab von Kate Brady

Beitragvon Lesefratz » 07.10.2011, 21:32

@ Schnee: :anstoss
Das sehe ich genauso wie Du. :mrgreen: Ich konnte den Roman nicht zur Seite legen, bis ich ihn durch hatte. Hier auch noch meine Rezi dazu. :zwinkern

Meine Zusammenfassung:

Die Wege von Chevy Bankes und Beth Denison kreuzten sich bereits vor ein paar Jahren. Dieses Aufeinandertreffen hatte für Beth dramatische Folgen, die sie bis dato geheim halten konnte. Doch kaum ist der Mann aus dem Gefängnis entlassen, stellt er ihr nach und neben seinen düsteren Androhungen lässt er auch schnell Taten folgen. Er will zwar am Ende Beth töten, doch bis es soweit ist, hat er sich ein grausames Spiel ausgedacht.
Beth ist verzweifelt, doch nach dem Tod ihres Mannes ist ihr nur Tochter Abby geblieben und auch diese scheint in großer Gefahr zu schweben.

Eines Tages gerät Beth aber dann doch ins Visier der Polizei. Jedes Mal wenn Chevy Bankes ein neues Mordopfer tötet, ruft er Beth noch vom Tatort mit dem Handy des jeweiligen Mordopfers an. Die beiden Polizisten Rick und Neil werden auf den Fall angesetzt. Allerdings wecken die neuen Mordfälle auch in Neil traurige Erinnerungen an eine alte Schuld, die immer noch auf ihm lastet. Als Neil und Beth sich kennen lernen, entdecken sie Gemeinsamkeiten und eine stark sexuelle Anziehungskraft füreinander. Doch während Beth eigentlich Angst vor einer festen Beziehung hat, will Neil mehr als nur einen One Night Stand. Allerdings müssen sich beide zunächst einmal einander öffnen und sich ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauen.
Währenddessen hat Chevy bereits in Beths Wohnort erreicht… wird Neil sie vor dem Serienkiller schützen können?

Meine Einschätzung:

Es ist gerade bei diesem Buch sehr schwer, nicht im Vorfeld zu viel zu verraten, denn ich möchte keinem Leser die Spannung nehmen. Kate Bradys Psycho-Thriller ist ein echter Schocker und nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter. Allerdings würde ich dennoch dazu tendieren, diesem Roman als reine Frauenlektüre zu bezeichnen, da nebenbei auch eine Liebesgeschichte erzählt wird und die Love Story zwischen Beth und Neil einen gewissen Raum einnimmt.
Allerdings geschieht dies nicht auf Kosten der Thrillerhandlung.

Ich habe schon einige Psycho-Thriller gelesen, doch dieser hier besticht durch einen konstant aufrechterhaltenen Spannungsbogen- man glaubt es kaum, doch obwohl man von Anfang an weiß, wer der Killer ist, gelingt es der Autorin, durch diverse Elemente die sie in ihre Story eingebaut hat, immer wieder aufs Neue die Neugier des Lesers zu schüren. Während man in der ersten Hälfte zunächst daran interessiert ist, zu erfahren, welches Geheimnis Beth vor der Polizei verbirgt, folgt in der zweiten Hälfte der Geschichte dann ein höllisch spannender Wettlauf mit der Zeit und ein nervenaufreibendes Katz und Maus Spiel, dass sich der Killer mit der Polizei und Beth liefert. Neben der spannenden Story überzeugt die Autorin mit einem eingängigen, sehr bildhaften Schreibstil (was in manchen Situationen allerdings auch zu Gänsehaut- und Gruselmomenten führt) . Einziger minimaler Kritikpunkt war für mich, dass Neil eine Spur zu klischeehaft gestrickt war. Ein „tortured“ Hero- außen hart- innen selbstverständlich zart. Abgesehen davon ein überzeugendes Debüt mit einer kämpferischen, starken Heldin!

Fazit: Höllisch spannender Psycho Schocker für Frauen!

Meine Bewertung: :kreisch :kreisch :kreisch :kreisch :kreisch von 5 Punkten
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Re: Puppengrab von Kate Brady

Beitragvon patwelli » 17.12.2012, 20:34

Man nehme: eine wunderhübsche, alleinerziehende, ach so leidgeprüfte Heldin, auf deren Schultern das Gewicht eines schweren Verbrechens liegt. Dazu ein FBI Agent, den ein familiärer Schicksalsschlag zu ausufernden Alkoholexzessen treibt, bei denen auch durchaus einige Frauen daran teilnehmen, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Als Sahnehäubchen gibt es dann noch einen durchgeknallten Killer, der die Stimme in seinem Kopf nur durch die lauten, verzweifelten Todesschreie seiner weiblichen Opfer zu übertönen vermag. Diese Mischung ergibt einen leidlich spannenden, aber ziemlich blutigen Thriller, der absolut nichts für schwache Nerven ist.

Beth Denison wird von Chevy Banks verfolgt, er findet sie immer, egal, wo sie auch hinzieht. Als Sachverständige für antiquarische Puppen arbeitet sie zuhause, Puppen werden ihr zur Begutachtung geschickt. Momentan beschäftigt sie sich mit der Sammlung kostbarer Puppen einer alten Frau, die sie nach und nach verkaufen möchte. Gleichzeitig werden Frauen ermordet, und mit ihren Handys erfolgt immer ein Anruf an Beth. Auch die Puppen spielen dabei eine große Rolle, und auch Abby, Beth’s Tochter ist involviert. Zum vermeintlichen Schutz ihrer Tochter verschweigt Beth so einiges, was sie nicht gerade sympathisch erscheinen lässt, denn es ist schleierhaft, warum solche Frauen immer meinen, nur sie alleine könnten alles in die Hand nehmen und die einzigen richtigen Entscheidungen treffen. Außerdem heult sie ständig, schreit rum und gerät zu oft in Panik, was sie zu unüberlegten Handlungen treibt. Ihr zur Seite steht dann recht schnell Neil Sheridan, der sich ihrer Anziehungskraft nicht entziehen kann, die ihn auch auf wundersame Weise unverzüglich von seinem Alkoholkonsum und seinen Depressionen heilt. Lange rätselt man um das Motiv des Mörders, der eine grausame Spur hinterlässt, wobei er kaltblütig seine Ziele verfolgt. Diese Kaltblütigkeit setzt dem Leser auch schnell zu, diese Gewissenlosigkeit ist schwer zu verdauen. Andererseits übt das auch einen unwiderstehlichen Reiz aus, dem sich bestimmt auch ein paar männliche Leser nicht entziehen können. Trotzdem schleichen sich die Protagonisten nicht in die Herzen, obwohl sich eine Liebesgeschichte anbahnt, ist Beth’s Verhalten einfach zu egoistisch und zu überheblich. Ihre Tochter benimmt sich auch nicht wie ein kleines Mädchen, hier sollte die Autorin schleunigst noch einmal Nachhilfe nehmen, um kindgerechtes Verhalten überzeugend zu schildern.

Obwohl der Täter früh bekannt ist, vermag das Buch noch zu fesseln. Seine Beweggründe liegen im Dunkeln, genauso wie die Verbindung zwischen ihm und Beth. Auch Neil hat seine Geheimnisse in der Vergangenheit, und so gibt es eine Menge zu entdecken. Bei der Schilderung der Morde nimmt sich die Autorin sehr zurück, sie sind zwar grausam, durch die fehlende Schilderung nimmt man sie aber nicht so wirklich wahr. Der Fokus liegt eindeutig auf zwei Beziehungen, die zu Chevy und Beth und die beginnende Liebesgeschichte zwischen Beth und Neil. Die Motive des Täters sorgen allerdings für genügend Spannung, sie sind abartig genug und bergen eine Menge Brisanz. Das Zusammenfügen der einzelnen Puzzleteile erfolgt geschickt, nie wird zuviel auf einmal verraten.

Fazit

Zwar ist die Protagonistin nicht sonderlich sympathisch, aber Kate Brady hat mit Puppengrab ein recht spannendes Werk geschaffen. Verwirrende Gedankengänge eines skrupellosen, gefühlslosen Mörders sorgen für Spannung und Rätselraten, denn das Motiv ist wirklich nicht so leicht zu erkennen.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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