Blutrote Schwestern: RomanJackson Pearce
PAN 2011-10-04 Gebundene Ausgabe 368 Seiten
Inhalt:
Wenn es dunkel wird, ziehen zwei junge Frauen durch einsame Gassen und Wälder. Mit ihren blutroten Mänteln und süßen Parfüms locken sie Werwölfe an – aber wenn diese sich auf die vermeintlich hilflosen Opfer stürzen, ziehen Scarlett und Rosie ihre Äxte hervor und schlagen zu. Doch dann beginnt die jüngere Rosie zu ahnen, dass es noch mehr im Leben geben kann als die Jagd – und begeht einen Fehler, der sie und Scarlett in größte Gefahr bringt: Sie verliebt sich …
Quelle: PAN
Videovorstellung:
http://youtu.be/s5-lQAoO98kMeine Meinung:
Wie das Cover des Buches schon treffend aufzeigt, ist „Blutrote Schwestern“ an das Märchen „Rotkäppchen“ angelehnt und wurde von Jackson Pearce vortrefflich neu interpretiert.
Scarlett und Rosie sind noch recht jung, als das Haus ihrer Großmutter überfallen wird und vor ihren Augen etwas Unfassbares geschieht: Ein Mann verwandelt sich in einen Wolf und tötet ihre geliebte Großmutter. Um sich und ihre jüngere Schwester zu retten, sieht Scarlett nur eine Chance- sie muss den Wolf töten. Dies gelingt ihr auch und von nun an haben die beiden Mädchen nur noch den Kampf gegen die brutalen Gestaltwandlerwölfe in ihren Köpfen.
Scarlett jagt fast ununterbrochen, gehüllt in einen roten Mantel, ihre schrecklichen Narben verdeckend, lockt sie Männer an, die sie für Wölfte hält, und sobald sie sich in das Monster verwandeln holt sie ihre Axt hervor und bringt die Feinde zur Strecke. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Nachbarn Silas und auch Rosie ist immer wieder mit von der Partie.
Bei Scarlett sitzen die Wunden tief, sie war älter als der Überfall in ihrem Zuhause stattfand und kann sich noch gut an die grausamen Bilder erinnern. Sie ist eine verbissene Kämpferin während Rosie noch ein Stück Unbefangenheit in sich trägt und beim Anblick von Silas auf den Gedanken kommt, dass es noch mehr im Leben geben muss, außer den Kampf gegen die Wölfe.
So ähnlich sich die Schwestern auch sehen, so unterschiedlich sind ihre Vorstellungen vom Leben und ihrer Zukunft. Ihre Verbundenheit wird schon bald auf eine harte Probe gestellt werden und die Gefahr durch die Wölfe spitzt sich immer weiter zu…
Der Schreibstil der Autorin lässt sich nur schwer beschreiben. Ich kann nicht behaupten, dass Pearce besonders temporeich schreibt oder dass ihre Sätze von alleine fließen. Sie hat einen ganz eigenen Stil, der sich wirklich gut in einem modernes Märchen einsetzen lässt, da sie es schafft durch Worte eine wohlige Atmosphäre zu zaubern, die zwar leicht verständlich, aber dennoch nicht zu einfach gestrickt sind.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der Schwestern erzählt und die Autorin schaffte es perfekt, jeder der Beiden eine eigene Stimme zu verleihen.
Oft dachte ich, wir befinden uns in einem anderen Jahrhundert. Rosie und Scarlett haben nichts typisch Jugendliches an sich und die Umhänge, die sie tragen, passen auch nicht in die jetzige Zeit, aber an Kleinigkeiten (z.B. Technik) konnte ich dann doch feststellen, dass die Geschichte im „Heute“ spielt. Für mich war es sehr reizvoll, dass der Roman so geheimnisvoll auf mich wirkte.
Dieses Buch ist wirklich beinah perfekt: Die Charaktere sind stimmig und interessant, die Handlung ist spannend und die Autorin schreibt einfach märchenhaft. Einziges kleines Manko ist, dass ich oft das Gefühl hatte, dass die Geschichte nicht zu lang werden durfte. Ein paar Seiten mehr hätten sicherlich nicht geschadet, um das hintere Drittel noch runder werden zu lassen.
Wertung:
9 von 10 Punkten