Vorübergehend tot
Charlaine Harris
Feder & Schwert 2004-05 Broschiert 328 Seiten
Teil einer Serie
Klappentext
Sookie Stackhouse jobbt in einer Kleinstadt in Louisiana als Kellnerin. Sie ist still, introvertiert und geht selten aus. Nicht, dass sie nicht hübsch wäre. Im Gegenteil. Sookie hat nur, naja, eben diese „Behinderung“. Sie kann Gedanken lesen. Das macht sie nicht gerade begehrenswert. Doch dann taucht Bill auf. Er ist groß, düster, gutaussehend – und Sookie hört keine Wort von dem , was er denkt. Er ist genau die Art von Mann, auf die sie schon ihr ganzes Leben wartet…
Doch auch Bill hat eine Behinderung: Er ist ein Vampir. Ausserdem hat er einen schlechten Ruf. Er hängt mit einer verdammt unheimlichen Clique herum, deren Mitglieder alle – Überraschung! – Mordverdächtige sind. Als dann noch eine Kollegin Sookies ermordet wird, befrüchtet sie, sie könnte die nächste sein…
Meine Einschätzung
Sookie und Ich, das ist eine lange Geschichte und deshalb muss ich ein wenig ausholen: Vor etwas zwei Jahren habe ich zufällig den 2. Teil der Sookie Serie „Untot in Dallas“ in die Hand bekommen und gelesen.
Ja ich weiß, dass man so etwas nicht tut ;-), zuerst den 2. Teil lesen, aber die Gelegenheit war da und ich wollte die Autorin einfach gerne einmal ausprobieren.
Und ich hatte meine liebe Not beim Lesen. Nicht dass mir der Inhalt nicht gefallen hätte, aber für meinen Geschmack war das Buch einfach zu zäh und zu langatmig in der Beschreibung. Obwohl ich Sookie schon damals für eine klasse Heldin hielt, habe ich die Serie vorerst, für mich, aufgegeben.
Vor ein paar Wochen hatte ich die Möglichkeit die Serie „True Blood“(sie lief im Herbst 08 auf dem US Sender HBO), die auf Charlaine Harris „Sookie“ basiert, zu sehen und ich war einfach hin und weg. Noch ganz im Sookie-Rausch habe ich mir nun „Vorübergehend Tot“ vorgenommen.
Eines vorneweg: Charlaine Harris schreibt langatmig,…… scheinbar!
Ich denke es hängt vor allem damit zusammen, dass die Bücher in der „Ich-Form“ geschrieben sind und die Autorin auf diese Weise die Details, die zur Geschichte gehören, bzw. der Leser zum Verständnis benötigt, vermittelt.
Das Dilemma ist aber, dass der Leser gar nicht weiß, dass diese, für ihn im ersten Moment, scheinbar unnützen Dinge, die Sookie, also die Ich-Erzählerin, weitergibt, eigentlich wichtig sind.
Ich habe mich aber dem Buch nun aus einem ganz anderen Blickwinkel genähert, da ich die Serienumsetzung; die sich stellenweise vom Buch unterscheidet; zuerst gesehen habe und nun genau diese „langatmigen“ Details förmlich in mich aufgesogen habe.
Fakt ist auf jeden Fall, dass Sookie eine wirklich tolle Heldin ist. Überhaupt sind alle Figuren, die im Buch auftreten hochinteressant, da die Autorin es, meiner Meinung nach, wirklich versteht, spannende und ungewöhnliche Charaktere zu erschaffen.
Ganz besonderes bewundere ich wie phantastisch Charlaine Harris die „Ich-Erzählform“ beherrscht. Zu jedem Zeitpunkt hat man das Gefühl wirklich Teil der Szene zu sein und durch Sookies gutes Einschätzungsvermögen und ihrer telepathischer Gabe erhält man auch Einblick in die Gedanken und Handlungen anderer Figuren und wird diesen Blickwinkel nie missen.
Allen krimibegeisterten Vampirfans möchte ich die Serie unbedingt ans Herz legen.
Und wenn ihr zunächst mit dem Buch nicht zurecht kommt, dann schaut ob ihr die Möglichkeit habt, die TV Serie „True Blood“ zu sehen (ich hoffe, dass die erste Staffel demnächst als englische DVD rauskommt).
Denn eines garantiere ich euch, danach werdet ihr das Buch förmlich verschlingen.
Fazit: Vampirroman mit Krimifaktor vom Feinsten, nicht immer leicht zu lesen, aber unbedingt empfehlenswert.
Bewertung 5 von 5 Punkte
Gruß Anke