KlappentextMichi ist ihr Traummann – bis er »Ich liebe dich« zu ihr sagt. Genauer: »I hob mi fei sakrisch in di valiabt«. Lene rennt kopflos davon und kommt zu dem Schluss: Auf Bayerisch gibt es Liebe nicht!
Diese Theorie schlägt nicht nur im niederbayerischen Passau hohe Wellen und beschert Lene mehrere Männer, die ihr das Gegenteil beweisen wollen. Da ist Karl Huber, der Sprachwissenschaftler, der die bayerische Kultur durch diesen »Schmarrn« gefährdet sieht. Ernesto, der Spanier, der so schön »Te quiero« sagen kann. Und immer noch oder schon wieder Michi, der zu ihr zurückwill. Doch was will Lene?
Quelle: BlanvaletMeine Einschätzung"Liebesschmarrn und Erdbeerblues" ist ein unterhaltsamer Roman über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, der mich immer wieder zum Lachen gebracht hat.
Der Humor des Buches ist weder übertrieben, noch überdreht, sondern leicht und auf eine lockere Art geschrieben - und hier fällt mir kein besseres Wort ein als - "bodenständig" (natürlich im positivsten Sinne des Wortes gemeint).
Ebenso ehrlich und ungekünstelt wie sein Humor sind auch seine sympathischen Charaktere, die einem beim Lesen schnell ans Herz wachsen.
Doch so richtig begeistert war ich davon, wie geschmeidig und überaus geschickt Angelika Schwarzhuber es verstanden hat, mich als Leser in Lenes Welt zu entführen. Dabei weiß die Autorin so perfekt mit der Ich-Form umzugehen, dass mir erst, als ich bereits im Kapitel 8 angelangt war, diese Tatsache über auffiel.
Entsprechend nachvollziehbar und sehr einfühlsam ist die turbulente und gefühlsintensive Entwicklung beschrieben, die Lene durchmacht.
Die Probleme und Fettnäpfchen, die das Leben für sie bereithält, vom zwickenden Tanga, falschen Verehrern oder Problemen mit der Familie, werden jedem von uns auf irgendeine Art und Weise bekannt sein. Beim Lesen fällt es einem so sehr leicht sich in der gefühlschaotischen und so herrlich lebendigen Lene wiederzufinden.
Lediglich Lenes Beziehung zu Karl schlug mir etwas zu nebensächlich von Zank in Zuneigung um. Ich hätte mir noch mehr Szenen mit Lene und Karl gewünscht, die die Entwicklung noch ein wenig intensiver beleuchtet hätten; zumal der Ur-bayrische Sprachforscher Karl einen schweren Stand gegen den spanischen Lover Ernesto und den Libertine Matthias hat, mit denen er sich den Anteil am Buch teilen muss.
Kurz gefasst: Humorvolle Unterhaltung, die locker und charmant von der sympathischen Hauptfigur Lene erzählt wird.
Ein herrliches blau-weißes Cover, eine liebevolle Gestaltung innerhalb des Buches und eine kleine Rezepte-Sammlung (die "Aufgezwiebelte Biersuppe" ist einfach klasse!) runden das Lesevergnügen im wahrsten Sinne des Wortes aufs Köstlichste ab.
Oder um es auf Bayrisch zu sagen: Mi hat's fei sakrisch g'freit, dass i des Buach les'n hob deafa!
Bewertung: 4,5 von 5 Punkte