Jennissimo - Susan Mallery

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon Mine » 31.08.2012, 08:09



Klappentext

Jenna fällt fast der Kochlöffel aus der Hand: Ein älteres Hippie-Pärchen betritt ihren Kochshop und erklärt, sie sei ihre leibliche Tochter. Dass Jenna adoptiert ist, wusste sie. Kein Problem. Aber andere Eltern wollte sie eigentlich nicht. Auch wenn die beiden betagten Blumenkinder jetzt kunstvoll die Macht der Liebe beschwören. Aber damit nicht genug: Ein toller Typ schreibt sich in Jennas Kurs ein, der anscheinend mehr im Sinn hat, als nur in der Küche seinen Mann zu stehen: Er will mit Jenna flirten. Und das nach ihrer Scheidung, die sie viel Kraft und noch mehr Selbstbewusstsein gekostet hat! Eine neue Liebe? Die steht definitiv nicht auf Jennas Tageskarte! Sie ist kurz davor überzukochen.

Meine Meinung

Der Klappentext stimmt leider nur bedingt, da der tolle Mann sich nicht in Jennas Kochkurs einschreibt und die Scheidung war für sie auch weitaus weniger stressig als man nach dem Text erwarten könnte, aber das ist für die Geschichte eher nebensächlich.

Das wichtigste zunächst vorweg, ich würde Jennissimo eher als einen Familienroman bezeichnen und weniger als einen Liebesroman, da es nicht vordergründig um die neue Liebe von Jenna geht. Da wird selbst das Liebesleben ihrer Mitarbeiterin Violet nachhaltiger dargestellt, aber der Reihe nach....

Jenna ist nach der Scheidung von Ihrem Mann Aaron wieder in ihre Heimatstadt Austin zurückgekehrt wo sie sehr behütet aufwuchs. Nachdem sie Jahrelang als Chefköchin zusammen mit ihrem Mann gearbeitet hat und von diesem etwas demoralisiert wurde (beruflich und als Frau), eröffnet sie mit ihrem letzten Geld einen Laden für Kochutensilien und mehr.
Völlig unbeleckt in Einzelhandelsfragen ist sie froh, dass sie relativ sofort Violet einstellen kann, eine Frau mit Vergangenheit.

So der Anfang. Das Jenna adoptiert wurde weiß sie, das hat sie jedoch nie belastet, wuchs sie doch bei ihren Adoptiveltern Beth und Marshall sehr behütet auf.
Doch plötzlich steht ein älteres Hippiepärchen bei ihr im Laden, Serenity und Tom, die behaupten, ihre Eltern zu sein. Jenna fällt aus allen Wolken, wird jedoch von ihrer Adoptivmutter Beth dazu gedrängt, ihren leiblichen Eltern eine Chance zu geben, da diese sich ihrer Beziehung zu Jenna sehr sicher ist (und dies auch sein kann).

Der Rest des Buches handelt dann auch hauptsächlich von Jennas Annäherung an ihre leiblichen Eltern sowie ihre Brüder Dragon und Wolf sowie den Umstand, wie ihre Adoptivmutter Beth mit der sich stetig verändernden Situation klarkommt.
Zwar lernt Jenna über ihre Mutter den Arzt Ellington kennen, nachdem man als Leser jedoch einen Einblick in seine Vergangenheit und derzeitige Situation als alleinerziehender Vater bekommt, endet seine Anwesenheit quasi auch schon und Ellington wird nur noch sehr nebensächlich behandelt. Und ja, mich hat diese Tatsache gestört da ich halt einen Liebesroman erwartet hatte und diese Erwartungen nicht erfüllt wurden. Selbst Ellingtons Sohn Isajah lernt man als Leser nicht kennen!
Das halte ich dann auch für völlig ungewohnt bei Romanen von Susan Mallery..........

Daneben geht es um Jennas Mitarbeiterin und Freundin Violet und deren neuen Freund Cliff.......Mehr darf ich hier leider nicht verraten ohne zu spoilern.
Von ihr hätte ich gerne noch mehr gelesen, ebenso wie von Jennas Bruder Dragon, einem Anwalt aus San Francisco den ich persönlich sehr sympathisch und lustig fand. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, hätten Violet und er einen eigenen Band bekommen. Schade.

Mit den Themen "Adoption" und dem Umgang mit/zwischen den leiblichen und den Adoptiveltern sowie "Gewalt in der Partnerschaft" greift Susan Mallery in diesem Buch ernstere Theman auf, bringt diese jedoch gewohnt lesbar zu Papier, ohne jetzt zu oberflächlich und abgeschmackt zu werden. Ernste Themen leicht geschrieben, das kann Susan Mallery in meinen Augen sehr gut.

Jennissimo hätte mir auch sehr gut gefallen können, hätte ich einen Familienroman lesen wollen. Da ich jedoch einen Liebesroman erwartet hatte, war ich leider eher enttäuscht und vergebe daher leider nur

7 von 10 Punkten

:stern
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Re: Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon Marina G. » 31.08.2012, 12:42

Mine hat geschrieben:
Jennissimo hätte mir auch sehr gut gefallen können, hätte ich einen Familienroman lesen wollen. Da ich jedoch einen Liebesroman erwartet hatte, war ich leider eher enttäuscht


Ok, danke für die Rezi. Ich kaufe das vorerst mal noch nicht...
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Re: Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon patwelli » 08.12.2012, 23:10

Ich fands toll - und hab so geflennt am Schluß *schnief*. Das war mal ein etwas anderes Buch von Susan Mallery, nicht so der übliche Einheitsbrei, später davon mehr *g*.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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Re: Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon Lenya » 10.01.2013, 21:33

Das interessiert mich :grübel
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Re: Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon patwelli » 26.01.2013, 11:02

Hier nun meine etwas ausführlichere Rezension - ich fands klasse, wobei ich mich bei Mines Kritikpunkten durchaus anschließen kann. Von Dragon hätte ich auch gerne mehr gelesen, aber Ellingtons Sohn hab ich jetzt nicht unbedingt vermisst.

Adoptiert? Na und? Jenna hat die liebevollsten Eltern der Welt, da braucht sie doch keine anderen. Nie hatte sie das Bedürfnis, ihre wahren Wurzeln kennen zu lernen. Nie hatte sie das Gefühl, dass ihr etwas fehlen würde. Doch nun sind es ihre leiblichen Eltern, die die Zeit dafür reif finden, ihre Tochter zu treffen, die sie einst zur Adoption gaben. Schnell wird klar, von wem Jenna das Talent zum Kochen geerbt hat. Aber wie gehen alle damit um? Immerhin ist ja nicht nur Jenna betroffen, die plötzlich auf einem schmalen Grad wandelt und aufpassen muss, um weder die eine noch die andere Mutter zu verletzen. Auf einmal ist alles kompliziert geworden, alles wird auf den Prüfstand gestellt und Jenna fragt sich ein ums andere Mal – warum ausgerechnet jetzt.

Diesmal ist es anders bei Susan Mallery. Hier gibt es keine leichte Liebesgeschichte, bei denen die Verwicklung von zwei Menschen im Vordergrund steht. Diesmal geht es mehr um Familie und um Adoption, welche immer Konsequenzen haben wird, egal, wie sehr das adoptierte Kind auch geliebt wird. Irgendwo bleibt doch ein leiser Zweifel, warum man abgegeben wurde. War man denn nicht liebenswert genug? War für die Mutter das Leben wirklich so schrecklich mit Kind? Zum Glück liebt Jenna ihre Adoptiveltern und will eigentlich gar nicht ihre wahre Mutter kennenlernen. Serenity, ihre Mutter, lässt ihr aber keine Chance und drängt sich in ihr Leben. Dies tut sie aber so behutsam und eindringlich, dass Jenna ihren Widerstand schnell aufgibt. Doch nun ist es ihre Adoptivmutter, die Angst hat, Jenna zu verlieren. Denn es gibt nicht nur ihre Eltern, sondern auch noch zwei Brüder, die schon ganz gespannt auf ihre Schwester sind.

Der Klappentext ist etwas irreführend, den tollen Typen lernt sie durch Serenity kennen, er ist Heilpraktiker. Aber die Liebesgeschichte verläuft ohne Komplikationen angenehm im Hintergrund, was auch einmal sehr entspannend ist. Man kann sich völlig auf Jenna und ihren Konflikt konzentrieren, denn neben ihren leiblichen Eltern versucht sie, ein Geschäft zu etablieren. Ein Geschäft mit Küchenutensilien, in denen sie auch Kochkurse gibt, die sehr gut von ihren Mitmenschen angenommen werden. Außerdem muss sie noch ihr Vertrauen in ihre Kochkunst wieder finden und dann gibt es ja noch ihre Geschäftsführerin, die kein sehr einfaches Leben bisher hatte und auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Glück einen ziemlich steinigen Weg zurücklegt.

Dies alles und noch viel mehr hat Susan Mallery hier verpackt und gibt es auf vergnügliche und lockere Art und Weise wieder. Jenna und ihre Familie sind einfach liebenswert, man lebt gerne eine Zeit mit ihnen und als Leser ist es einem auch sehr schnell bewusst, warum Serenity ausgerechnet jetzt in Jennas Leben tritt. Bis dahin allerdings kehrt man gerne bei Jenna ein und wartet mit Spannung darauf, wann sie ihrem ehemaligen Ehemann endlich den entscheidenden Fußtritt verpasst. Bis dahin gibt es auch noch eine Menge zu entdecken und zu erleben, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit

Abseits von ausgetretenen Pfaden führt uns Susan Mallery in Jennissimo in eine sehr emotionale Familiengeschichte. Wer nur eine weitere, wie bisher von der Autorin bekannte Liebesgeschichte erwartet, sollte sich auf etwas anderes einstellen, etwas, was zwar anders angelegt, aber trotzdem genauso gut ist. Und vielleicht sogar eine andere Klientel der Leser anspricht, denn süß und klebrig sind hier nur Jennas Kuchen.
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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Re: Jennissimo - Susan Mallery

Beitragvon Marina G. » 06.04.2014, 12:43

Da ich mal Luste auf eine Familiengeschichte hatte, ist mir dieses Buch wieder eingefallen. Ich denke, dass werde ich mir mal aus aus dem RUB holen... :zwinkern
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