von Anke » 04.10.2012, 21:10
Meine Einschätzung
Ich liebe die Romane von Susan Andersen, die immer gut Unterhaltung garantieren. Dennoch muss ich sagen, dass, nach meinem Geschmack, "Vor Schmetterlingen wird gewarnt" der weitaus schwächste Teil der "The Sisterhood Diaries"-Trilogie ist.
Keine Frage, "Vor Schmetterlingen wird gewarnt" ist leicht, locker und amüsant zu lesen. Es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, da immer angenehm viele Figuren zugleich in der Geschichte agieren und der Ablauf der Dokumentaraufnahmen, die der Held der Geschichte, in der Villa der Freundinnen dreht, wirklich interessant aufgerollt und beschrieben wird.
Doch einmal ganz davon abgesehen, dass mir das Knistern zwischen den Figuren in der Geschichte völlig gefehlt hat, kamen mir die Charaktere viel zu distanziert, zu steif und zu kühl vor, als das sie mich angesprochen und in irgendeiner Weise in die Geschichte involviert hätten. Auch waren die Begründungen für den Konflikt der Hauptcharaktere zu dünn und zu widersprüchlich um mich zu überzeugen.
Insbesondere Avas Handeln und Tun konnte ich einfach nicht näher (be)greifen.
Das Trauma was ihr als unsichere und sensible Jugendliche passiert ist, ist durchaus nicht leicht zu verdauen - doch warum sie deswegen auch nach Jahren (10 und mehr) eine (ernstgemeinte) Entschuldigung immer noch nicht anhören will, ist mir schleierhaft geblieben. Es schien mir gerade so, als würde sie sich mit märtyrerhaften Vergnügen darin aalen wollen - was mir seltsam vorkam, denn Ava wird als, mit den Jahren selbstsicher geworden beschrieben; und so wie sie sich bewegt, anzieht und Spaß am Job und am Leben hat, ergibt das durchaus Sinn.
Warum sich nicht reinstürzen und alles mitnehmen was geht - und wenn es eine Liebelei mit dem Typen ist, der sie einst böse abserviert hat; schließlich fühlt sie sich immer noch stark von ihm angezogen.
Am ehesten noch konnte ich Cabe verstehen. Seine Beweggründe waren für mich nachvollziehbar dargelegt. Er war ein dämlicher Teen, wie so viele andere auch, der gerade einen Schlag in den Nacken bekommen hatte, sich nun wenigstens in seiner Clique stark fühlen wollte. Aber das alles hat er längst erkannt und versucht schon seit Jahren sich zu entschuldigen.
Kurz gefasst: Das Buch bietet für mein Empfinden eine eher schwache Liebesgeschichte, mit Figuren die mich nicht mitreißen konnten - jedoch auf Grund des lebhaften Plots, der zudem einen interessanten Einblick in die Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm gibt, unterhaltsam zu lesen war.
Bewertung: 4 von 5 Punkte
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑
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