Verlorene Eier von Sam Scarlett

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon SchneeMcKettrick » 09.10.2012, 19:46

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Verlorene Eier: Roman
Sam Scarlett
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2012-08-20 Taschenbuch 448 Seiten

Inhalt:
Eine Million Dollar soll Angela Huxtable, ihres Zeichens Autorin historischer Liebesromane, für ihre nächsten vier Bücher bekommen. Einzige Voraussetzung: eine Lesereise durch die USA. Doch der Deal ihres Lebens hat einen gewaltigen Haken: Angela Huxtable heißt eigentlich Bill Greefe. Während eines champagnerlastigen Mittagessens entsteht ein Plan. Aus Bill muss Angela werden! Sich als Frau verkleiden, sich wie eine Frau verhalten, gehen, sprechen und die Lesereise mit Anstand überstehen. Doch das ist leichter gesagt als getan …
Quelle: Blanvalet

Meine Meinung:
Was für ein grandioser Angriff auf die Lachmuskeln!
Ein in die Jahre gekommener Brite, der aus Liebeskummer zum Liebesroman kam und ein recht erfolgreicher Autor wurde. HALT! Nicht Autor, sondern Autorin. Aus Bill musste Angela werden um die historischen Liebesromane an die Frau zu bringen. Bis jetzt war das auch kein Problem, aber nun steht ein verlockendes Angebot in den Raum, mit dem Bill unverschämt viel Geld verdienen würde, aber wie schafft man es, den amerikanischen Verlag von seiner Weiblichkeit zu überzeugen und in Frauenkleidern auf Lesereise zu gehen ohne, dass der Mann zum Vorschein kommt? Bill begibt sich in die Hände eines alten Freundes, der seine weibliche Seite sehr gekonnt auslebt, und kommt seiner Weiblichkeit dabei näher, als er dachte.

Bei diesem Roman stimmt einfach alles, was ein gutes, humorvolles Buch braucht. Eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten, jede Menge komische Situationen und einen flüssigen Schreibstil, der den Leser an das Buch fesselt. Ich habe wirklich viel von diesem Roman erwartet und auch bekommen, aber völlig überrascht war ich davon, dass dieses Buch sogar eine Liebesgeschichte enthält, die nicht vor rosa Kitsch trieft, aber durchaus seinen Reiz hat.
Auf seiner Lesereise trifft Bill als Angela eine junge Frau, die alle Bücher von ihm liebt. Diese Frau berührt ihn tief, aber er darf nicht verraten, dass er eigentlich Bill ist und nicht Angela. Mehr werde ich nicht verraten, das solltet ihr alle selbst entdecken dürfen.

Ein sehr humorvolles Buch, welches dennoch mit Tiefe ausgestattet wurde und mit einer sympathischen Hauptfigur besticht.

Wertung:
10 von 10 Punkten

:stern
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon mallory » 10.10.2012, 16:47

Ich hätte schwören können dazu hast schon längst eine Rezi geschrieben. :grübel Auf jeden Fall ist das Buch jetzt endlich auf meinem WZ gelandet.
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon monalisa » 10.10.2012, 17:23

das hört sich richtig richtig gut an...das möchte ich auch lesen :augen
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon patwelli » 10.10.2012, 17:57

:grübel - ich grübel noch, ob das etwas für mich wäre, ich mag es ja eigentlich gar nicht, wenn sich Männer als Frauen verkleiden, zumindest nach Tootsie nicht mehr *g*.

LG
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon gini » 10.10.2012, 18:07

ein in die jahre gekommener autor, der sich als frau verkleidet und eine junge frau? ich weiß nicht, klingt nicht so als wär das was für mich. :grübel ich hab das schon richtig verstanden, dass die liebesgeschchte zwischen diesen beiden stattfindet, oder?
Zuletzt geändert von gini am 10.10.2012, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon SchneeMcKettrick » 10.10.2012, 18:54

ja, der altersunterschied ist nicht unerheblich. wobei nicht ganz deutlich wurde, wie alt sie denn nun ist.sooo jung nun auch wieder nicht, sie hat einiges an lebenserfahrung.
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon sabinett » 10.10.2012, 19:15

mallory hat geschrieben:Ich hätte schwören können dazu hast schon längst eine Rezi geschrieben. :grübel Auf jeden Fall ist das Buch jetzt endlich auf meinem WZ gelandet.


ja der Titel kam mir schon bekannt vor und es klingt wirklich interessant :grübel
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon Loewenzahn » 10.10.2012, 20:10

Zumindest hat schnee es schon mal irgendwo erwähnt, denn seitdem steht es auch auf meinem WZ :lol:
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon SchneeMcKettrick » 10.10.2012, 20:18

ja, hatte ich ;)
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon sabinett » 11.10.2012, 11:18

ach das war's :zwinkern
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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon Anke » 17.12.2012, 23:40

Meine Einschätzung

"Verlorene Eier" ist ein Buch, das ich nicht nur Leserinnen, sondern auch Lesern ans Herz legen möchte, die Sinn für schwarzen Humor haben und turbulente und abgedrehte Geschichte mit herrlich skurrilen Charakteren mögen.
Für mich war es ein wirklich amüsantes und höchst kurzweiliges Lesevergnügen, das mir so manchen herzlichen Lacher geschenkt hat.

Darüber hinaus hielt das Buch, bzw. sein Ich-Erzähler Bill Greefe, für mich auch einige kleine und große Weisheiten und recht interessante Denkanstöße bereit, denen ich vergnügt und gefesselt noch lange nachgehangen habe.

Besonders genossen habe ich die Stellen, bei denen sich Bill mit seinem Alter Ego Angela Huxtable auseinander setzen muss. Denn obwohl Bill immer ganz und gar Mann bleibt, so hat Angela doch einen nicht geringen Anteil an der Entwicklung, die Bill im Laufe der Geschichte durchmacht.

Ich finde, dass der Autor (hinter dem Pseudonym Sam Scarlett steckt der britische Autor Paul Reizin) wirklich ein tolles erzählerisches Talent an den Tag gelegt hat. Er beherrscht, meiner Meinung nach, nicht nur die Ich-Form wirklich hervorragend, sondern weiß auch höchst geschickt mit allerlei Klischees zu spielen, ohne dass einem, diese als das was sie, sind unmittelbar ins Auge stoßen.
Faszinierend fand ich das auch, insbesondere deshalb, weil es einen nicht geringen Teil vom Reiz des Buches ausmacht, dass ich mitunter Probleme dabei hatte mich zu erinnern, wer denn nun der Ich-Erzähler ist, ein Mann namens Bill oder eine Frau namens Angela.

Einzig die vielen kurzen Sätze, die teilweise stakkatohaft auf den Leser abgefeuert werden, haben mir das Lesen, vor allem zu Beginn, schwer gemacht. Einmal eingelesen konnte ich mich aber auch damit problemlos arrangieren.

So viel Vergnügen auch Fiktives bereiten kann, das wahre Leben schreibt immer noch die besten Geschichten: Da schreibt ein Autor (in diesem Fall Paul Reizin) ein Buch über einen Liebesromanautoren, der, um einen hochdotierten Vertrag zu erfüllen, als sein weibliches Pseudonym eine Lesereise antreten muss.
Damit aber nicht genug, denn nun muss sich auch der Autor selber, genau wie sein Protagonist, einem Pseudonym beugen, das ganz klar mit einer auf eine Autorin bezogenen Vita aufwartet.
Was auch immer den (deutschen) Verlag dazu bewogen haben mag, die Ironie dabei wäre eigentlich zum Lachen - hinterließe es bei mir nicht das unschöne Gefühl auf den Arm genommen worden zu sein.

Kurz gefasst: Ein höchst vergnüglicher Lesespaß, gewürzt mit schwarzem Humor, skurrilen Charakteren und einer abgedrehten Story.

Bewertung: 4,5 von 5 Punkte
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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Re: Verlorene Eier von Sam Scarlett

Beitragvon barbara » 25.11.2013, 20:30

Ich würde es auch gern lesen, ich habe schon 5 oder 6 x angefangen, aber ich komme nicht rein. Ich bin jetzt bei meinem Reader auf 122 von 288 werde es aber abbrechen und vlt später noch einen Versuch starten. :sad
LG Barbara
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