Cay Rademacher - Der Trümmermörder

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Cay Rademacher - Der Trümmermörder

Beitragvon amaya » 06.01.2013, 20:05

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Der Trümmermörder: Kriminalroman
Cay Rademacher
DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG 2012-04-02 Kindle Edition 334 Seiten

Inhalt

Hamburg 1947: Die Stadt liegt in Trümmern, und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Die Menschen versuchen irgendwie zu überleben. Da wird mitten in der Trümmerlandschaft eine Leiche entdeckt: eine junge Frau, nackt, kein Hinweis auf den Mörder. Oberinspektor Stave hat kaum Hoffnung, den Fall aufzuklären, auch wenn ihm Lothar Maschke von der Sitte und Lieutenant MacDonald von der britischen Verwaltung zur Seite gestellt werden. Bald werden weitere Tote entdeckt, und Stave ist für jede Hilfe dankbar, die er auf der Suche nach einem grausamen Mörder bekommt. Cay Rademacher lässt in einem hochspannenden authentischen Kriminalfall das Hamburg des Hungerwinters 1946/47 lebendig werden.

Meine Meinung

Der Klappentext gibt den Inhalt des Buches wieder ohne zuviel zu verraten. Für mich hat hier einfach alles gepasst: Der Kriminalfall an sich ist spannend bis zur Auflösung, der Oberinspektor sowie die weiteren Personen und ihre Lebensgeschichten sind interessant und das alles in einem zumindest für mich ungewöhnlichen Setting. Man erfährt sehr viele historische Details über das Nachkriegsleben, was ich persönlich sehr interessant fand. Diese ganzen Details sind sehr genau recherchiert und bilden den atmosphärischen Rahmen für diesen Krimi. Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut, insbesondere wie er Tatsachen und Fiktion zusammenbringt. Er beschreibt die Situation der Hamburger in diesem eisigen Winter so gut, dass ich mich regelrecht hinversetzt gefühlt habe und im gut geheizten Wohnzimmer gefröstelt habe.

Die Hauptfigur ist Oberinspektor Frank Stave, ein eigentlich eher nüchterner Typ, der aber auch wie die meisten anderen seiner Zeit mit seinen Kriegserlebnissen zu kämpfen hat. Seine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist auch Thema, sprengt allerdings nicht den Rahmen. Das kam mir sehr entgegen, denn ich mag es schon gerne, wenn man etwas persönliches von den ermittelnden Hauptpersonen im Krimi erfährt und diese sich weiterentwickeln, aber zuviel Raum verglichen mit der eigentlichen Krimihandlung sollte es dann auch nicht einnehmen. Hier hat für mich die Mischung gestimmt. Auch auf die weiteren Personen wird eingegangen und man lernt sie etwas kennen bzw. entwickelt sich auch deren persönliches Leben weiter. Sehr interessant war auch zu lesen, wie Polizeiarbeit mit den bescheidenen Mitteln der damaligen Zeit funktionierte, insbesondere wenn wie in diesen Tagen alles wie z.B. Papier Mangelware ist.

Insgesamt eine gute Mischung aus historischen Details, persönlichen Schicksalen der Nachkriegszeit und Krimihandlung und ich habe mir direkt den nächsten Teil heruntergeladen.

:stern
amaya
fühlt sich schon wohl
 
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