Inhalt:
Mia Price liebt es, vom Blitz getroffen zu werden. Es löst in ihr eine überwältigende Energie aus, nach der sie sich immer öfter sehnt. Als aber ein gewaltiges Erdbeben ihre Heimat Los Angeles fast komplett zerstört, geht es nur noch ums Überleben. Im Chaos der Nachbeben werben zwei rivalisierende fanatische Gruppen um Gefolgsleute. Beide versprechen, dass nur ihre Anhänger den nahenden Weltuntergang überleben werden, und beide wollen Mia auf ihre Seite ziehen. Ist sie etwa die Schlüsselfigur der bevorstehenden Apokalypse?
Quelle:Goldmann
Meine Meinung:
Mia Price ist eigentlich eine ganz normale, junge Frau. Eigentlich- denn ihr Körper ist von Blitzmalen gezeichnet und sie sehnt sich danach, erneut vom Blitz getroffen zu werden. Damit sie bei einem Blitzeinschlag nicht erneut jemanden verletzt, zieht sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Los Angeles, hier soll es wenig Gewitter geben und Mia die Chance haben, den Blitzen aus dem Weg zu gehen.
Nach einer Katastrophe befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand, Mias Mutter überlebte ein großes Erdbeben und ist nun geistig verwirrt, es irren viele Obdachlose durch die Straßen, ein weiß gekleideter Prophet fordert die Menschen auf, sich ihm anzuschließen, denn die große Apokalypse würde erst noch kommen. Er sieht in Mia eine Schlüsselfigur und möchte sie für seine Sache gewinnen, aber auch die Suchenden, die sich gegen die Machenschaften des radikalen Propheten stellen, brauchen Mia. Als dann auch noch ein gutaussehender, geheimnisvoller junger Mann auftaucht, der Mia davor warnt, auf eine der beiden Gruppen zu hören, wird sie immer unsicherer. Wem kann sie vertrauen? Wie kann sie ihre Familie retten und welche Rolle spielt sie wirklich?
„Die Auserwählte“ ist ein Endzeitroman mit einer jugendlichen, aber sehr reif wirkenden, Hauptfigur, die einem sehr schnell ans Herz wächst. Seit der ersten Katastrophe musste sie die Verantwortung über ihre Familie übernehmen, da ihre Mutter dazu nicht mehr in der Lage ist. Tag für Tag ist es ein neuer Kampf um Essen, Medikamente und ein einigermaßen gesichertes Leben. Ihre Familie ist ihr das Wichtigste und sie würde alles dafür tun, um sie zu schützen.
Neben Mia ist Prophet wohl die einnehmendste Figur in diesem Roman. Er ist völlig verrückt und überzeugt von seiner Sache, sieht sich selbst schon fast als Gott und spielt mit den Ängsten der Menschen.
Die im Buch enthaltende Liebesgeschichte verläuft völlig ohne Kitsch und nimmt nicht die Haupthandlung der Geschichte ein, dafür bleibt auch gar keine Zeit, da Mia ständig in ein anderes Ereignis gerissen wird und ihre Entscheidungen den Schlüsselpunkt des Romans darstellen.
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, ich mochte den einnehmenden Schreibstil der Autorin und hatte Spaß an ihren Ideen. Zwar war mir das Ende ein wenig zu sehr auf Happy End getrimmt, aber gleichzeitig war ich froh mal ein Buch zu lesen, welches nach dem ersten Band wohl tatsächlich zu Ende sein könnte. Ob es nicht doch noch irgendwann einen Nachfolgeroman geben wird bleibt abzuwarten, gelesen werden müsste er aber nicht unbedingt- auch wenn ich es mir nicht verkneifen könnte, da ich mich gut unterhalten gefühlt habe und einer Fortsetzung nie abgeneigt bin.
Der christliche Übereifer des Propheten, die düstere Rahmenhandlung und die mutige Mia Price haben mir diesen Roman versüßt und konnten mich über die kleinen Schwächen hinwegtrösten.
Wertung:
9 von 10 Punkten