Wo die Liebe zu Hause ist - Elizabeth Noble

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Wo die Liebe zu Hause ist - Elizabeth Noble

Beitragvon patwelli » 27.05.2013, 17:47



Klappentext:

Willkommen an New Yorks quirliger Upper East Side! Hier leben im siebten Stock eines hübschen Stadthauses die Engländer Eve und Ed Gallagher, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten neu anzufangen. Die Kramers und die Schulmans aus 6A und 6B haben kaum miteinander zu tun – bis Jason Kramer sich Hals über Kopf in seine Nachbarin verliebt. Der verwöhnte Jackson Grayling macht Emily aus der 3A Avancen, und die schüchterne Charlotte aus dem zweiten Stock hat ihr Herz an den Portier verloren. Ein Haus voller Sehnsüchte, Träume und Geheimnisse – und wenn die ans Licht kommen, bleibt nichts wie es war...

Meine Meinung:

Ed und Eve Gallagher sind neu aus England nach New York gezogen, für Eds Karriere ein enormer Aufstieg. Eve fühlte sich in ihrem kleinen Cottage in England sehr wohl, nur Ed zuliebe begleitet sie ihn nach Amerika. Ohne Job ist es anfangs für sie sehr schwer, neue Freunde zu finden und den Tag sinnvoll zu verbringen. Bis sie Violet kennenlernt, die Seele des großen Hauses, in dem sie wohnen. Die ältere Frau, genau wie sie eine Engländerin, die allerdings schon sehr lange in Amerika wohnt, nimmt Eve ein bisschen unter ihre Fittiche und wird zu einer sehr guten Freundin. Dabei hat sie selbst ein sehr bewegtes Leben hinter sich, welches sie erst nach und nach preisgibt. Die Ehepaare Jason und Kim sowie David und Rachael leben auf dem gleichen Flur und sind wie Vorzeigemodelle für erfolgreiche junge Familien. Allerdings lauern hinter den Türen Abgründe und tiefe Fallen, denn auch ein scheinbar perfektes Familienleben besteht oft nur aus einer Fassade. Dann gibt es dort noch Charlotte, Emily und Madison, die alle auf unterschiedliche Weise sich verlieben und mehr oder weniger erfolgreiche Annäherungsversuche starten. Jackson ist der typische New Yorker Sohn reicher Eltern, für ihn ist das Nichtstun privilegiert, warum sollte er also etwas daran ändern wollen. Erst als er sich in Emily verliebt bemerkt er die Tücken seines Lebensstiles, der nicht bei jedem auf Gegenliebe stößt.

Elizabeth Noble lässt sich viel Zeit mit der Einführung der verschiedenen Charaktere. Detailverliebt erzählt sie immer wieder Stücke aus deren Leben und lädt den Leser in ihre Wohnungen ein. Freud und Leid liegt nahe beieinander, nicht alles endet im Happy End, was das Buch viel mehr realistischer wirken lässt. Immer wieder treffen die Charaktere aufeinander, ihre Verwicklungen lösen teilweise richtige Sturmfluten in Beziehungen aus, viele sind in diesem Sommer an einem Wendepunkt angekommen. Immer wieder gibt es Möglichkeiten, verzwickten Situationen zu entkommen, vielfältig sind oft die Auswege. Nicht immer wählt die Autorin den angenehmen Weg, es zeigt aber auch, dass man immer eine Wahl hat, so schmerzlich sie auch manchmal sein mag. Ein bunter Querschnitt des Lebens spiegelt sich in den polierten Marmorfussböden wieder, doch sie alle streben nur nach einem Ziel, nach der Liebe und der eigenen Zufriedenheit.

Eine Vielzahl von Problemen bringt die Autorin ins Spiel, ein jeder Leser wird sich wahrscheinlich irgendwo wiederfinden. Es geht um unerfüllte Liebe, großen und erschwerten Kinderwunsch, um Krankheiten, Tod und Seitensprünge, aber immer, alles überschattend, die Liebe. Nicht immer geht alles in geordnete Bahnen, die Autorin baut eine Menge Umwege ein. Und manchmal muss man einfach erkennen, dass selbst die Liebe nicht alle Wunden heilt, so manche Verletzungen bleiben ewig auf der Seele. Eindeutig ist es hier die Atmosphäre, die den meisten Charme des Buches ausmacht, zu sehen, wie Zufallsbekanntschaften zu Schicksalsfügungen werden und einfach eine Zeitlang Teil einer exklusiven Gemeinschaft zu sein, eine Gemeinschaft, von der mit Sicherheit viele träumen, in ihr leben zu können. Möglicherweise nimmt man auch selber einen Teil davon mit, um eigene Schwierigkeiten anzugehen.

Fazit

Elegante Häuser an der Upper East Side in New York, mit Marmoreingangshalle, Portier und Markise haben schon immer Neugierige angezogen. Wer mag wohl dort wohnen? Yuppies, Reiche, Emporkömmlinge oder tatsächlich auch stinknormale Menschen? Anhand eines interessanten Querschnitts durch die Bevölkerung erzählt Elizabeth Noble in Wo die Liebe zu Hause ist kleine Geschichten aus dem Leben, wie sie jedem irgendwann zustossen kann.

Für mich ein richtiges Wohlfühlbuch zum Eintauchen in New Yorks Appartmenthaus - 4,5 von 5 Punkten

LG
Patty

:stern
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

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