Emilie Richards: Wie Gespenster in der Nacht

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Emilie Richards: Wie Gespenster in der Nacht

Beitragvon mallory » 10.08.2013, 12:32



3. Teil der Men of Midnight-Reihe
OT: McDough's Darlin

Inhalt: Nebelverhangen liegt der See vor ihm. Wie immer, wenn Andrew MacDougall Vergessen sucht, tritt er ans Ufer des Loch Ceo. Hier verspürt er den Trost und die Sicherheit seiner schottischen Heimat, in der Mythen und Legenden noch lebendig zu sein scheinen.

Fiona Sinclair glaubt nicht an Märchen. Und doch ist das immer wiederkehrende Motiv in den Zeichnungen der erfolgreichen Kinderbuchillustratorin das sagenumwobene Seeungeheuer von Loch Ceo. Seit Fiona nach einem tragischen Unfall ihren Geburtsort Druidheachd verlassen musste, hat es sie nicht losgelassen.

Nun bringt das Schicksal Andrew und Fiona erneut zusammen. Eine alte Liebe erwacht zu neuem Leben. Die aber kann nur eine Zukunft haben, wenn sich beide ihrer Vergangenheit stellen. Quelle: MIRA

Meine Meinung hierzu: Erst einmal ein paar kleine Korrekturen des Klappentextes: 1. ist Fiona Sinclair nicht Kinderbuchillustratorin sondern sehr erfolgreiche Autorin der Buchreihe, die sie eben auch illustriert. 2. geht es in ihren Büchern nicht um das Seeungeheuer von Loch Ceo, sondern um einen Wasserdrachen in einem amerikanischen Gewässer und 3. kann keine alte Liebe zwischen Fiona und Andrew neu erwachen, da Fiona zum Zeitpunkt des Unfalls und ihres folgenden Wegzuges gerade mal drei Jahre alt war. Soviel dazu.

Meine Zusammenfassung: Fiona Sinclair ist die jüngere Schwester von Duncan, dem Helden aus dem 1. Teil der Trilogie. Sie wurde bei einem Zimmerbrand schwerstens verletzt, als sie ein kleines Mädchen war und musste in den folgenden Jahren etliche Operationen über sich ergehen lassen. Ein ziemlich großer Teil ihres Körpers ist mit Narben überzogen und zum Teil verstümmelt, u.a. ihr Bein, und um ihr die bestmögliche Genesung zu verschaffen hat ihre Mutter sie sozusagen ihr ganzes bisheriges Leben in Watte gepackt. So kommt es, dass sie zwar eine erfolgreiche Autorin ist, doch davon abgesehen sehr wenig Lebenserfahrung hat. Als nun ihre Verlegerin an sie herantritt, sie möge für Interviews an die Öffentlichkeit gehen, flüchtet sie aus ihrem bisherigen sicheren Kokon in ihren schottischen Heimatort.
Andrew MacDougall ist der letzte der Men of Midnight, der noch als Single durchs Leben geht. Sein Vater war Alkoholiker und Andrews Kindheit und Jugend wurde durch Armut und Unsicherheit überschattet. Das ganze Trachten seines Vater galt der Sichtung des Seeungeheuers, das im Loch Ceo leben soll. Von diesen Träumen hat er sein ganzes Leben bestimmen lassen.
Nach dem Tod seines Vaters ist es nun Andrew, der in seiner Freizeit nach "seinem Darling" sucht, wie er das geheimnisvolle Tier nennt. Doch im Gegensatz zu seinem Vater hat es Andrew zu einem richtigen Beruf und zu einem festen Einkommen gebracht.
Als nun Fiona zurück nach Druidheachd kommt nähern sich die beiden einander vorsichtig an und aus der geschwisterlichen Liebe, die sie vor mehr als 20 Jahren verbunden hat, werden langsam tiefere Gefühle. Doch beide haben mit den Geistern ihrer Vergangenheit zu kämpfen und müssen erst einige Ängste überwinden, bevor sie ihr Glück miteinander finden können.

Meine Meinung: Auch hier hat es die Autorin wieder geschafft, eine wunderschöne Geschichte mit Dramatik, Magie und stimmigen Beschreibungen des Ortes und der Personen zu verbinden. Glaubwürdig schildert sie, wie tief verletzt Fiona bei dem Brand wurde, nicht nur äußerlich sondern auch seelisch. Und wie schwer es ist aus diesem seelischen Gefängnis auszubrechen. Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen wird hier das Trauma nicht einfach hopplahopp durch den richtigen Mann und die große Liebe weggewischt sondern man spürt förmlich, was in Fiona alles vor sich geht. Der immer fröhliche, charmante, mitreissende Andrew zeigt seine Untiefen im Laufe des Romanes eher zögernd doch beide sind dadurch für mich das perfekte Paar.

Das Buch ist der tolle Abschluss einer wunderschönen Trilogie und ich könnte mir vorstellen, dass auch für Leserinnen der Virgin River-Reihe etwas ist, denn auch wenn Druidheachd ein kleines Dorf in den schottischen Highlands und keine amerikanische Kleinstadt ist so ist dieses Feeling und das Immer-wieder-Treffen der Einwohner wirklich schön.

Meine Wertung: für den Abschluss dieser Wohlfühl-Trilogie kann es für mich nur

5 von 5 :lesen

geben!

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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