Vertrau deinem Herzen - Susan Wiggs

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Vertrau deinem Herzen - Susan Wiggs

Beitragvon patwelli » 27.10.2013, 17:29



OT: Lakeside Cottage

Klappentext:

Als alleinerziehende Mutter trifft es Kate Livingston doppelt hart, dass sie ihren Job als Kolumnistin verloren hat. Gemeinsam mit ihrem Sohn zieht sie sich für den Sommer zurück in das Ferienhaus der Familie am Lake Crescent, um in Ruhe über ihre Zukunft nachzudenken. Doch erst durchkreuzt eine kleine Ausreißerin, die sich in dem Haus eingerichtet hat, ihre Pläne. Und dann zieht nebenan ein Mann ein, der ihr vom ersten Augenblick an schlaflose Nächte bereitet. Da beschließt Kate, etwas für sie ganz Ungewöhnliches zu tun: einfach alle Vorsicht in den Wind zu schießen und das Leben zu genießen zumindest einen Sommer lang.

Meine Meinung:

Eigentlich mag ich die Romane von Susan Wiggs sehr gerne, die Lakeshore Chronicles verschlinge ich regelmässig. Aber bei diesem Werk ist es mir schon sehr schwer gefallen, da war mir mal wieder zuviel Naivität im Spiel. Kate ist eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrem Sohn Aaron zum ersten Mal ganz alleine in ihr Sommerhaus am See fährt. Normalerweise trifft sich dort seit Jahrzehnten ihre ganze Familie, aber dieses Jahr ist ihr Bruder Phil mit seinen vier Kindern weit weg gezogen und auch ihre Mutter, frisch neu verheiratet, ist überglücklich, endlich in Florida zu wohnen. Aaron ist mit neun Jahren ein sehr forderndes Kind, ständig sucht er eine Vaterfigur, denn sein eigener wollte nie etwas von ihm wissen. Kate war auch sehr jung, als sie ihn bekam, und fristet nun trotz Hochbegabung ein mehr als bescheidenes Leben als Kolumnenschreiberin, wobei sie doch als Journalistin immer nach Höherem strebte. Irgendwie bekommt man immer mehr den Eindruck, dass Kate in irgendwelchen Wolken schwebt, und ihr Leben vor sich hin dümpelt. Zum Glück hat sie ein paar Mietshäuser geerbt, ein Einkommen ist also immer gesichert. Ich kam mit ihr einfach nicht klar, denn sie war bestimmt zu gut für diese Welt. Aaron war genauso schlimm, ständig brachte er sie durch peinliche Fragen in Verlegenheit, mir war er viel zu vorlaut und aufdringlich.

JD Harris hatte das Pech, zur falschen Zeit am richtigen Ort zu sein und konnte so ein Attentat auf den Präsidenten verhindern. Der daraufhin folgende Ruhm bringt sein ganzes Leben gehörig durcheinander und er muss feststellen, dass er auf viele Sachen seine Person betreffend gar keinen Einfluss mehr hat. Bücher über ihn werden einfach geschrieben, komische Gestalten krauchen aus ihren Löchern, nur um ein Stück vom Ruhm des amerikanischen Helden zu bekommen. Daraufhin zieht sich JD komplett in die Einsamkeit am See zurück, wo er Kate begegnet, die ihn nicht zu erkennen scheint. Natürlich fühlt er sich sogleich von ihr angezogen, aber ein Leben in der Öffentlichkeit kann er ihr nicht zumuten.

Und genau hier beginnt die Geschichte zu schwimmen. JD ist der Held Amerikas, sein Photo hängt überall, es gibt Stories, Filme, Bücher und Puppen über ihn. Im nächstgelegenen Ort gibt es ein Rekrutierungsbüro, in dem er als Pappaufsteller überlebensgroß zu sehen ist. Und nur weil er sich die Haare wachsen lässt, eine Baseballkappe und eine Sonnenbrille trägt, erkennt ihn keiner mehr - und Kate schon mal gar nicht. Sie ist Journalistin - läuft sie denn ständig mit Scheuklappen durch die Gegend? Klar hat sie keinen Fernseher, der würde Aaron ja binden und beeinflussen, aber selbst nachdem sie mit ihm intim wird läuft sie an seinem Bild vorbei, ohne ihn zu erkennen. Alleine der Name hätte sie doch schon aufhorchen lassen müssen, immerhin wurden lediglich die beiden Namen nur zu Buchstaben verkürzt. Über diese Dummheit habe ich mich das ganze Buch geärgert, denn ihr wird ja durchaus ein gewisser Intellekt nachgesagt.

Dazu kommen dann noch die ständigen Wiederholungen, wie sehr Kate sich doch einen Partner wünscht und seit Aarons Vater keinen vernünftigen Mann mehr kennen gelernt hat. Immer musste sie alles alleine machen - wie Aaron dann erzogen wurde, könnt ihr euch ja denken. Dazu kommt dann noch die Ausreißerin Callie, die sich in ihrem Sommerhaus versteckt hat und mal eben schnell in die Familie integriert wird. Callie hatte ein durchaus interessantes Leben, aufgewachsen in einer Sekte, wovon aber leider viel zu wenig berichtet wird. Hier hat Susan Wiggs noch einen ganz interessanten Strang aufgemacht, der auch mit all seinen Problemen schön beleuchtet wird. Auch das neue Leben, in das JD hineingezogen wird, hat sie gut geschildert, die ganzen Schattenseiten des Ruhms sind gut ausgeleuchtet. Trotzdem war es absolut unglaubwürdig, dass ihn niemand erkennt.

Alles in allem hab ich das Buch hinterher nur noch überflogen, Kates Blauäugigkeit ging mir doch sehr auf die Nerven. Zu paradox, dass ein Reporter kein Interesse am Tagesgeschehen hat oder sich noch nicht mal darum kümmert, warum seine Kreditkarte trotz des Mieteinkommens nicht akzeptiert wird. JD war zwar nett, seine Hilflosigkeit dem Ruhm gegenüber echt und bemitleidenswert, seine Vorbehalte nachvollziehbar. Aber Kate und Aaron strapazierten schon arg die Nerven - besonders die ständigen Wiederholungen ihrer Wünsche und das Klammern von Aaron an allem, was Hosen trägt.

2,5 von 5 Punkten, mehr kann ich dem Buch beileibe nicht geben - obwohl ich Susan Wiggs sehr mag.

LG
Patty

:stern
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Re: Vertrau deinem Herzen - Susan Wiggs

Beitragvon Mine » 27.10.2013, 22:38

Noch liegt es auf meinem Herbst-SUB :grübel :grübel :grübel
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Re: Vertrau deinem Herzen - Susan Wiggs

Beitragvon Marina G. » 28.10.2013, 19:36

Ich habe es auch im SUB! Eigentlich wolle ich es bald lesen, jetzt werde ich ncoh etwas warten... :grübel
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