InhaltLayken ist achtzehn Jahre alt und ziemlich sauer. Ihre Mutter zwingt sie und ihren neunjährigen Bruder Kel, von ihrer Ranch in Texas weg ins kalte Michigan zu ziehen, nachdem ihr Vater plötzlich und unerwartet gestorben ist. Doch schon die Ankunft gestaltet sich anders als gedacht. Obwohl ihr neues Haus sich noch nicht wie ein Zuhause anfühlt, freundet sich Kel sofort mit dem Jungen aus dem Haus gegenüber an und als Layken dessen 21-jährigen Bruder Will kennenlernt steht schnell fest: Da ist etwas zwischen ihnen. Doch wie so oft, funkt das Leben gewaltig dazwischen und versucht, alles kaputt zu machen...
KritikAllein dass ich mich dazu entschlossen habe, eine Rezi zu schreiben zeigt schon, dass dieses ein besonderes Buch für mich war. Die Inhaltsangabe ist absichtlich knapp gehalten, um nicht zu viel zu verraten.
Ich liebe Layken und Will. Colleen Hoover hat mit ihnen zwei sehr authentische Charaktere geschaffen, mit denen man sich zu jeder Zeit identifizieren kann. Das Buch ist aus der Sicht von Layken geschrieben, die gleichzeitig manchmal trotzig reagiert, wie man es eben von einer 18-jährigen noch erwarten kann. Gleichzeitig merkt man schon zu Beginn der Geschichte, dass sie doch schon sehr reif ist und nicht mehr alles durch die sehr selbstsüchtige jugendliche Brille sieht. Diese Entwicklung setzt sich durch die Umstände im Buch fort.
Will ist ein Protagonist zum verlieben. Er trägt viel zu viel Verantwortung für sein Alter, hat große Sorgen, aber auch ein großes Herz. Ganz ehrlich, man muss ihm ebenso verfallen wie Layken weil er einem keine andere Möglichkeit lässt.
Zum Ausdruck kommen die Gefühle in diesem Roman – und das ist das eigentlich Besondere – indem Poetry Slams eine zentrale Rolle spielen. Ich habe mich vorher mit dieser Art der Poesie kaum beschäftigt, fand die Darstellung in diesem Buch aber mehr als ergreifend.
Die Geschichte ist sehr dramatisch und emotional. An einem bestimmten Punkt dachte ich: „Jetzt übertreibt die Autorin aber.“ Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe es am Ende zufrieden zugeklappt. Was mir schon an anderen Young und New Adult-Büchern aufgefallen ist, kommt auch hier zum Tragen. Es geht nicht darum, eine Geschichte zu erzählen, bei der es um die erste große Liebe geht. Sondern es geht um das Erwachsen werden, um einfach alle Gefühle und Extreme, die dabei eine Rolle spielen. Und es geht darum, dass das Leben manchmal nicht fair ist und was man trotzdem daraus machen kann.
Und bevor jemand fragt: Ja, mit Happy End
10/10 Punkte