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OT: Promise Canyon
Das Glück wartet in Virgin River - Robyn Carr
Mira - August 2013
Klappentext:
Ihre schwierige Kindheit merkt man Lilly Yazhi nicht an. Genauso wenig wie ihre indianische Herkunft. Und sie tut alles, damit das auch so bleibt. Doch als Clay Tahoma nach Virgin River zieht, fängt Lillys mühsam errichtete Schutzmauer an zu bröckeln. Der Pferdeflüsterer stammt von den Navajo-Indianern ab. Und ihm gelingt es spielend, seine indianischen Wurzeln nicht zu verleugnen und gleichzeitig ein modernes Leben zu führen. Clays naturverbundene, offene Art weckt in Lilly eine nie gekannte Sehnsucht. Kann sie es an seiner Seite wagen, sich mit ihrem Erbe zu versöhnen?
Meine Meinung:
Also ich bin ja eigentlich immer gerne in Virgin River - aber diesmal war es doch wirklich alles viel zu viel. Lilly und Clay sind einfach zu perfekt, zu toll, ihre Begabung natürlich außergewöhnlich und geht weit über das Übliche hinaus. Es mag ja wirklich Leute geben, die mit den Pferden reden können - aber ihre Gedanken zu lesen war mir dann doch etwas zu mystisch. Außerdem ist der Anfang unglaublich zäh, die Autorin wiederholt ständig in einem Mantra doch schon längst bekannte Tatsachen. Das ganze Kennenlernen verläuft langsam, wichtiger sind viel mehr die Pferde, wobei das zweijährige Fohlen doch nur seine Mommy braucht *schüttel*. Die ersetzt Lilly ihm zwar nicht wirklich, aber genauso unrealistisch wirkt es, wenn sie nach jahrelanger Abwesenheit vom Reiten sich einfach auf ein nicht gezähmtes Pferd setzt und es lammfromm wird. Wie gesagt - too much. Clay ist dagegen natürlich schon ein wahres Schnuckelchen, der auch wirklich jedes Klischee vom Native entspricht - mich hätte es wahrscheinlich genauso hingeschmissen wie Dane, Lillys schwulen Freund, wenn ich ihn gesehen hätte. Mit Lilly bin ich überhaupt nicht warm geworden, sie war mir immer zu zickig und zu kompliziert, ich habe richtig gejubelt, als Dane ihr mal mit harten Worten den Kopf zurecht gerückt hat. Hoffentlich taucht Dane noch weiterhin auf. Außerdem hätte ich mir auch mal eine Frau gewünscht, die sich ihrer Liebe sicher ist und anderen humorvoll die lange Nase zeigt - aber Eifersucht ist natürlich immer ein besserer Plot. Die beiden schwebten für mich immer ein paar Zentimeter über dem Boden, in ihrer mentalen Größe nicht mehr der Realität entsprechend. Aber nicht nur die beiden waren zu perfekt, genauso war es auch Gabe, Clays Sohn und Ursula, seine Schwester. Die ist natürlich eine absolut geniale Lehrerin, die beste überhaupt, dazu noch eine perfekte Hausfrau und Übermutter. Da war überhaupt kein Platz mehr für die Charaktere, sich zu entwickeln. Ursula und ihr Mann schlagen die Brücke zur anderen Reihe von Robyn Carr, Grace Valley, denn die beiden wohnen dort und so wird der Ort schön eingeführt.
Aber zum Glück gab es auch ein paar Neuigkeiten aus Virgin River, wenn auch nicht immer ganz erfreuliche. Jack hat ein schweres Los bekommen und sieht als unverbesserlicher Optimist das wahre Gesicht seiner Mitbewohner, die nun nicht mehr so uneigenützig für den Ort sich einsetzen, sobald eine größere Summe Geld im Spiel ist. Zusätzlich werden mal eben kurz in einem Seitenstrang, der abrupt einsetzt, vier Freundinnen eingeführt, von denen zumindest zwei noch weitere Rollen spielen werden. Auch Colin Riordan trifft es hart, als nächster Protagonist kann er ja nicht agieren, wenn er ständig Black Hawks um die Welt fliegt. Ob meine Vermutung, wessen Sohn Denny ist, der plötzlich in VR auftaucht, richtig ist, wird sich in den nächsten Bänden wohl auch zeigen. Ich fand es ziemlich offensichtlich - und ob Robyn Carr wirklich noch überraschen kann, wage ich mal zu bezweifeln.
Da ich diesen Band ziemlich zäh und für mich viel zu Übersinnlich fand gebe ich ihm nur 3 von 5 Punkten - aber auch nur wegen dem Schnuckelchen Clay.
LG
Patty
