Andrea Bottlinger - Aeternum

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Andrea Bottlinger - Aeternum

Beitragvon mallory » 06.03.2014, 22:32



Klappentext: Berlin, Alexanderplatz: Ohne Vorwarnung stürzt der große Platz eines Tages ein und zurück bleibt ein riesiger Krater, der bis in den Untergrund der Hauptstadt reicht. Nicht nur die Stadtoberen stehen vor einem Rätsel – auch die seit langem verfeindeten Parteien der Dämonen und Engel können sich nicht erklären, wer für den Einsturz verantwortlich sein könnte. Um das herauszufinden, werden die Magierin Amanda und der gefallene Engel Jul in die Katakomben geschickt....

Meine Meinung: Natürlich erfasst der Klappentext nur die ersten paar Kapitel des Buches doch die Autorin schreibt sehr anschaulich und so war ich doch recht gespannt, was die beiden im Untergrund finden werden. Des Rätsels Lösung ist nahezu unglaublich und doch von der Autorin so logisch durchdacht rübergebracht, dass alles, was danach folgt, die einzig logische und klare Folge ist. Die Geschichte ist komplex, beinhaltet Action, Glaubenszweifel und Philosophie gleichermaßen und das Ende ist wirklich spannend.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht durchgehend fesseln. Zwischendurch empfand ich es als recht langatmig, die Kämpfe zwischen Engeln und Dämonen zogen sich zu sehr. Dazu kommt, dass die meisten der Hauptpersonen für mich etwas blass blieben. Der Engel Jul, dessen kompletten Namen Iacoajul ich nicht ein einziges Mal richtig denken sondern jedes Mal laut aussprechen musste, mit all seinen Zweifeln, seinem Mut und seinen Hoffnungen ist ein liebenswerter Charakter, doch leider erfährt man viel zu wenig über seine Gedanken außer dem bevorstehenden Weltuntergang hinaus. Amanda ist eine starke Frau, außer sie muss sich gegen den Dämon Balthasar wehren, der sie in seine Dienste gezwungen hat. Überhaupt ist im Verhältnis zwischen Amanda und den Dämonen für mich ein wirklicher Minuspunkt zu sehen. Die Dämonen sind mächtig, sie sind überheblich, herablassend und gewinnen fast immer gegen die Helden. Amanda kämpft ständig vergeblich gegen ihre Angst vor ihrem Meister an und das war nicht nur für die Heldin demütigend, auch ich hätte manchmal am liebsten weitergeblättert. So blieb ein schlechtes Gefühl nach der letzten Seite übrig.
100 Seiten weniger, in denen man gerne die eine oder andere Szene mit Kämpfen, selbstgerechten Erzengeln und bösartigen Dämonen weglassen hätte können, hätten dem Buch nicht geschadet.
Ich kann mir die Geschichte allerdings sehr gut als Film vorstellen, dadurch würden dann auch die eine oder andere theologische Grübelei wegfallen.

Meine Wertung:

4 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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