Ich sags euch gleich, mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Vielmehr hatte ich meine Last, damit es überhaupt fertig zu lesen.
Deswegen Mallory und Schnee ran an den Schinken
, der wird euch bestimmt gut gefallen.
Meine BewertungDie 17jährige Violet wird eines Nachts, mitten in London auf offener Straße, Zeugin eines blutigen und brutalen Massengemetzels an 30 Männern, das von nur 5 Angreifern durchgeführt wird. Obwohl sie versucht zu fliehen, wird sie von den Angreifern gekidnappt und auf deren Landsitz, außerhalb von London entführt.
Die brutalen Mörder entpuppen sich als Vampire, genauer gesagt als eine königliche Familie, die, wie ihre Artgenossen, schon seit Anbeginn der Zeit unter den Menschen leben und sogar Verträge mit den Regierungen, der Länder in denen sie leben, geschlossen haben.
Und so ist es zum Teil auch der Vater von Violet, seines Zeichens Verteidigungsminister, der Violet das Leben rettet, aber auch Prinz Kaspar, der ungewollt fasziniert von Violet ist, schützt sie davor, als Zeugin der Morde, aus dem Weg geräumt zu werden.
Es ist gewissermaßen eine Pattsituation, sodass die Vampire beschließen, dass Violet entweder in ewiger Gefangenschaft in Haus der Vampire leben oder sich verwandeln lassen muss - keine Optionen, die Violet akzeptieren kann.
Nach diesem recht flotten, actionreichen und durchaus interessanten Einstieg, kam die Geschichte jedoch leider völlig zum Stillstand. Nichts passierte mehr und der Inhalt und die Dialoge drehten sich im Kreis. Sogar die Figuren, die anfangs durchaus über Potential, Ecken und Kanten und unerkannte Tiefen zu verfügen schienen, verloren an "Biss" (auch wenn sie genau das oft genug taten) und bewegten sich mal in diese und mal in eine andere Richtung, sodass ich am Ende nicht mehr wusste, was ich eigentlich von ihnen halten soll. Mehr noch, sie fingen an, mir mit ihrem albernen und völlig sinnfreien Rumgezicke mehr und mehr auf die Nerven zu gehen.
Zudem fand ich die ganze Geschichte unverhältnismäßig brutal und übertrieben blutig. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Autorin klar machen wollte, dass ihre Vampire eben keine Kuscheltiere, sondern arrogante und überhebliche und über allem stehende Raubtiere sind, doch andererseits schreibt sie ihnen auch allzu fürsorgliche, freundliche und selbstlose Handlungen gegenüber ihrem "Futter" und "f**k", einem Menschen, auf den untoten Leib. Das alles las sich für mich fast ein bisschen so, als könnte die Autorin sich nicht entscheiden, in welche Richtung sie ihre Ideen gehen lassen soll und sich stattdessen alle Richtungen aufhalten wolle; was ich als keine gute Entscheidung empfand.
Viele Wiederholungen von Details, Aussagen und Gedanken machten die Sache nicht besser. Auch wenn ich fand, dass sich das Buch im Grunde recht angenehm und kurzweilig lesen ließ. Denn der Erzählstil war gar nicht so übel und durch, zumindest am Anfang fand ich sie positiv - flotte Dialoge aufgewertet wird. (im Verlauf der Geschichte wirkten diese Dialoge jedoch mehr und mehr überstrapaziert auf mich) Auch die Hintergrundgeschichte, die von den politischen Verwicklungen von Menschen, Vampiren und ihren Gegnern, den Slayer und Hunter erzählt, zu deren Spielball nun auch Violet gehört, hat meiner Meinung nach durchaus Potenzial, tat jedoch so einiges an Logiklücken auf und war am Ende doch einfach nicht durchdacht genug, um mich auf Dauer zu fesseln.
Kein Wunder, dass ich nach 200 Seiten vollkommen die Lust am Buch verlor. Nur noch den Kopf über die seltsamen Aktionen der Protagonisten schütteln konnte und das unsinnige, sich im Kreis drehen, lediglich mit müdem Blick und dann völligem Desinteresse verfolgen konnte.
Ich habe mich zwar noch durch die folgenden 400 Seiten gekämpft, immer in der Hoffnung auf eine Wiederbelebung der anfangs schwelenden Neugier meinerseits. Doch diese wurde leider komplett enttäuscht.
Kurz gefasst: Trotz guter Ansätze für eine eher ungewöhnliche Vampirgeschichte, ist am Ende bei mir nur der Eindruck eines überlangen und langatmigen, unverhältnismäßig blutig-brutalen und pubertären Rumgezickes geblieben.
2 von 5 Punkten