Gestern habe ich den 2. Teil der Zombieland-Trilogie angelesen und war nach ein paar Kapiteln wieder so gefesselt, dass ich mal kurz in wenigen Stunden die knapp 400 Seiten verschlungen habe. Zuerst war ich genervt. Genervt vor allem über Coles widersprüchliches Verhalten, über sein mangelndes Vertrauen in Ali, entsetzt, wie er sich verhält und was er tut um sie zu vergessen. Im Laufe des Buches werden seine Gefühle und die Beweggründe für sein Verhalten dann etwas deutlicher, trotzdem ging es mir wie Ali, ich hätte ihn am liebsten geschlagen.
Der 2. Band ist wieder sehr düster, die Autorin erspart ihrer Heldin nichts, von Liebeskummer über schwere körperliche Verletzungen und Folter bis zur Besessenheit muss Ali alles durchleiden und ich litt mit ihr. Die Rahmenhandlung mit Anima, der "wissenschaftlichen" Firma, die auf der Suche nach dem ewigen Leben ist und dabei skrupellos jede Menge Menschen umbringt (und als Zombies wieder auf die Menschheit loslässt) geht in die nächste Runde und es gibt mehrere große Schlachten zwischen den Zombies und ihren Jägern. Ein Verräter in den Reihen der Zombiejäger unterstützt dabei Anima in ihren Bemühungen Ali zu fangen und die Gruppe der Jäger zu vernichten.
Die Story ist wieder sehr spannend, emotional und aufwühlend, nur ein Punkt stört mich gewaltig: Die Geschichte spielt im Highschool-Milieu und das passt für mich einfach nicht mit der Lebenserfahrung der Protagonisten zusammen. Sie sind 17 oder 18, manche sogar noch jünger, tätowiert, gepierct, kommen ständig mit Verletzungen in die Schule, gehen in Nachtclubs, haben ein Liebesleben als wären sie schon 10 Jahre älter (vor allem Cole, der scheinbar in den drei Jahren seit er seine Unschuld verloren hat, nichts anbrennen ließ und dessen Ex-Freundinnen grundsätzlich mit ihm im Bett waren und damit Alis Eifersucht noch schüren). Und das alles soll in das unschuldige Umfeld von lernenden Schülern passen, die normalerweise in einem Alter sind in dem sie die erste Liebe erleben und nicht mehr Sorgen haben als ihre Schulnoten und den ersten Liebeskummer?! Für mich passt das einfach nicht. Ich hätte es einfach stimmiger gefunden wenn die Protas nicht mehr Schüler sondern schon Studenten wären. Mit Anfang 20 immer noch jung genug, auch an einem Platz vereint an dem sie sich jeden Tag sehen können (nur eben auf dem Campus, nicht an der Schule), immer noch lernend und um ihre Noten besorgt (wobei man dieses Thema nur im Fall von Ali merkt, alle anderen scheinen nur in die Schule zu gehen damit sie von der Straße weg sind
) aber in ihrem restlichen Verhalten dem Alter einfach angemessener.
Aber gut, vermutlich ist das Jammern auf hohem Niveau, davon abgesehen hat mir die Geschichte gut gefallen und ich bin schon gespannt ob und wie Ali und ihre Mitstreiter im letzten Teil Anima und die Zombieseuche endlich besiegen können.
Meine Wertung:
4,5 von 5