Xena Andreja - Im Zeichen des Skorpions

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Xena Andreja - Im Zeichen des Skorpions

Beitragvon mallory » 29.12.2014, 23:27



Inhalt: Scorpio Sternburg, Forscher und Archäologe, beschäftigt sich mit alten Gräbern, Friedhöfen, Beerdigungsritualen und dem Aberglauben. Er erklärt sich die Welt stets logisch und glaubt an nichts Übersinnliches.
Als er ein altes Haus in Ungarn erbt, auf dessen Grundstück sich ein Friedhof aus dem 17. Jahrhundert befindet, verändert sich sein Leben.
Scorpio stößt bei der Freilegung alter Gräber auf ein unterirdisches Labyrinth und entdeckt eine Bibliothek und ein Gewölbe mit einer höchst seltsam anmutenden Ahnengalerie. Eines der Gemälde fasziniert ihn besonders. Es ist das Porträt einer jungen Frau, deren Anziehungskraft er sich nicht entziehen kann.
Doch nicht nur das bleiche, attraktive Mädchen auf dem Bildnis beschäftigt ihn bis in seine Träume, sondern auch ein Buch mit fremdartigen Zeichen und Ritualen zur Wiedererweckung von Toten. Scorpio weigert sich, an diesen Humbug zu glauben, doch als der Mond voll ist und im Zeichen des Skorpions steht, gerät er in einen mysteriösen und erotischen Sog.

Meine Meinung: Das war wohl nichts. :???: Angezogen vom Plot und wohl noch mehr davon, dass das Buch in Ungarn spielt, konnte ich nicht mehr widerstehen und habe es nach der Leseprobe heute geladen. Durch Amazon-Rezis war ich schon gewarnt dass die Geschichte recht sexlastig ist, doch was zu viel ist ist zu viel. Der Prolog der Hexenverbrennung im 17. Jahrhundert war noch vielversprechend, doch bereits in den ersten drei Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, kamen drei mehrere Seiten lange Sexszenen vor. Erst als der Held dann in Richtung Ungarn abfährt und dort sein Erbe antritt, der alten Friedhof erforscht und sein Forscherteam zu ihm stößt verschob sich die Handlung zu Gunsten eines recht spannenden Plots. Aber wenn ich gehofft hatte dass es so bleibt wurde ich leider enttäuscht. Scorpio erweckt in seinen Träumen das Mädchen vom Gemälde und fortan lebt sie bei ihm. Um die Macht des Vampirfürsten Sandor über sie zu brechen muss er die junge Takara entjungfern, was kein einfaches Unterfangen ist, da sie panische Angst davor hat und sich alles in ihm sträubt einem so jungen Ding quasi Gewalt anzutun.
Als sie schließlich von Sandors Macht befreit ist folgt sie Scorpio zurück nach Deutschland, doch der kommt mit ihrem Vampirwesen einfach nicht zurecht.

Leider bin ich von dem Roman sehr enttäuscht. Da ist einmal die recht einfache Sprache mit kurzen Sätzen. Die Protas konnten mich auch nicht überzeugen. Scorpio hat schrecklich Angst sich zu binden, was ihn nicht davon abhält seine Freundin hinzuhalten, sie gleichzeitig zu betrügen und dann noch ein Verhältnis mit Takara anzufangen. Er verlangt von Takara Unmögliches und hat sich für mich dadurch einfach nur als Feigling und Schlappschwanz dargestellt, der nicht über seine Ängste hinweg sehen kann.
Seine Freundin Rita ist ein karrierebesessenes Blondchen, das Kosmetik verkauft, keine Abfuhr versteht, zwar absolut kein Interesse und kein Verständnis für Scorpios Forschungen hat aber trotzdem nicht von ihm lassen will. Die ganze Beziehung basiert auf Sex doch sie wird nahezu zur Stalkerin statt endlich zu begreifen dass er nicht zu ihr passt. Sein Seitensprung Lisa ist Boutiqueverkäuferin, behauptet zwar keine Bindung zu wollen, lässt sich aber auch nicht mehr abschütteln. Die beiden sind zwar prinzipiell schon als intelligent dargestellt, erfüllen aber durch ihr Verhalten so einige Blondinenklischees.
Einzig Takara und Scorpios Vater sind wirklich sympathisch und gewinnen durch ihr Verhalten auch an Tiefe.

Noch eine Enttäuschung hat mir das Setting verpasst. Hatte ich mich gefreut endlich mal einen Roman zu lesen der in Ungarn spielt, so musste ich feststellen dass das einzig Ungarische daran die Namen waren und dass zu jeder Mahlzeit scheinbar Gulasch gegessen wurde. Ansonsten hätten die Protas auch amerikanische Hinterwäldler sein können - oder um bei Klischees zu bleiben, Älbler vom hintersten Albdorf. :roll: Ungarn gibt zwar den Schauplatz ab, spielt aber absolut keine Rolle in dieser Geschichte.

Fazit: Zu viel Sex über zu viele Seiten, stereotype, nicht wirklich sympathische Protas, eine zu pathetische Liebesgeschichte. Lediglich die kurzen Spannungsphasen während der Ausgrabungszeit und als Takara von Vampirjägern verfolgt wird retten die Geschichte für mich vor dem totalen Absturz. Einen zweiten Teil brauche ich hiervon garantiert nicht mehr. :sad

Meine Wertung:

2,5 von 5 :lesen

:stern
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Re: Xena Andreja - Im Zeichen des Skorpions

Beitragvon Letanna » 30.12.2014, 08:40

Das ist schon aufgrund der anderen Bewertungen von meinem WZ geflogen. Dieser Scorpio (was ist das überhaupt für ein Name für einen Mann) scheint mir doch recht unsympathisch.
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Re: Xena Andreja - Im Zeichen des Skorpions

Beitragvon Ellynyn » 30.12.2014, 11:58

Danke Mallory :hihi
Wieder ein Buch weniger, das ich lesen möchte.
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Re: Xena Andreja - Im Zeichen des Skorpions

Beitragvon mallory » 30.12.2014, 16:06

Letanna hat geschrieben:Das ist schon aufgrund der anderen Bewertungen von meinem WZ geflogen. Dieser Scorpio (was ist das überhaupt für ein Name für einen Mann) scheint mir doch recht unsympathisch.


Scorpio ist zur Hälfte Ungar - wobei das auch nicht gerade ein typisch ungarischer Vorname ist - aber der Name war der Wunsch seiner Mutter, was sich im Laufe der Geschichte dann erklärt. Mir war er auch eher unsympathisch, weil er absolut bindungsscheu ist aber trotzdem seine Freundin nicht "davonjagt" weil er den Sex eben doch mit nimmt. Er behauptet zwar sie zu lieben und hat sie schon auch gern, aber wahre Liebe sieht definitiv anders aus. Und so war er für mich in Beziehungsfragen einfach nur feige, unentschlossen und bequem.
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