Megan MacFadden - Gesang der Dämmerung

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Megan MacFadden - Gesang der Dämmerung

Beitragvon mallory » 11.04.2015, 16:08



Inhaltsangabe nach Amazon: England, im 19. Jahrhundert. Seit dem Tod ihrer Eltern ist Marian einsam. Sie zählt die Tage, die sie noch in dem strengen Mädchenpensionat verbringen muss, bis sie endlich volljährig ist und ihr Erbe antreten kann. Eines Nachts hat sie im Schlafsaal eine merkwürdige Erscheinung: Ein Fremder beugt sich über sie – und verschwindet in den Schatten der ersten Dämmerung wie ein Geist. Marian ahnt nicht, dass der Schattenkrieger Darion im Auftrag seines dunklen Herrn gekommen ist, um sie zu überwachen. Seltsame Dinge geschehen von nun an, sie gerät unter den Einfluss des undurchsichtigen Gesangslehrers Sereno, zugleich scheinen jedoch auch andere, finstere Kräfte ihre Hände nach ihr auszustrecken. Denn in dem jungen Mädchen schlummert eine überirdische Fähigkeit, die das Angesicht der Welt verändern kann. Wird der Schattenkrieger Darion, der sich in seine schöne Schutzbefohlene verliebt hat, Marian vor den düsteren Machenschaften bewahren können? Oder wird der dunkle Herrscher der Nachtschatten auch ihn vernichten?

Meine Meinung: Ich kann nicht mehr! Diese Prota ist einfach unerträglich! Für sie wurde der Begriff tstl erfunden, ständig stößt sie die Leute von sich, die ihr wohlgesonnen sind, lässt sich von den anderen beeinflussen, rennt ständig sehenden Auges in die Gefahr, behauptet, den Helden zu lieben, vertraut ihm aber keine fünf Minuten, sondern glaubt immer nur das Schlechteste von ihm. Wenn er ihr seine Beweggründe erklären will zickt sie herum, sie hätte ihm schon viel zu sehr zugehört, sie ist einfach unsympathisch und benimmt sich die meiste Zeit wie eine verzogene Göre in der Trotzphase! Ich habe nun ca. 3/4 der Geschichte gelesen, dann war ich zu entnervt und habe einen großen Teil übersprungen. Vielleicht kam ja hier nun endlich Spannung auf, aber ich hatte kein Interesse mehr daran mehr zu erfahren.
Wenn das Buch nun wenigstens so spannend und fesselnd wäre wie in der - sehr kurzen und einseitigen - Rezi behauptet wird. Aber leider ist es auch noch ziemlich langatmig, von Seiten Marians wird gefühlt endlos lange nur der Schulalltag und später ihre Gesangsstunden und was sie an der Schule von Professor Sereno erlebt, erzählt. Auf fast 300 Seiten passiert bei Marian nur ein Mal etwas wirklich Dramatisches, doch darauf wird in der Folge gar nicht mehr eingegangen, ihr Teil der Geschichte plätschert weitgehend spannungsfrei vor sich hin, unterbrochen von den Szenen in denen sie einfach nur nervtötend ist. Der Held Darion hingegen versucht Marians Vertrauen zu gewinnen, muss sich immer wieder gegen seinen König und dessen Schergen wehren, wird in Kämpfe verwickelt, wird gefangen genommen und gefoltert... doch das alles wird auch so oberflächlich erzählt, dass ich einfach nicht mitfiebern und mitleiden konnte. Es ist halt passiert.
Dazu kommt der etwas altertümliche Stil in dem immer wieder Passagen geschrieben sind. Bsp.: Glaubte Marian wirklich die Quelle finden zu können? Oder führte sie Gorian an der Nase herum? Ach, er wusste ja, dass sie alles Erdenkliche tun würde, um sein Leben zu retten! Ihre Liebe stellte nun auch ihrer beider Unglück dar, denn sie machte sie verletzlich und schwach. Das sind zwar die Gedankengänge des Nachtschattens Darion und nicht immer ist der Text in diesem Stil geschrieben, doch auch das sorgt nicht gerade dafür dass die Geschichte fesselnder wird.

Der Schluss ist ganz nett, aber davor müssen Held und Heldin erst wieder Betrug und Gefangenschaft erleiden, das ist mir einfach zu viel.

Ach ja, aufgrund des Klappentextes ist ein komplett anderes Buch zu erwarten, das nicht annähernd etwas mit dem Inhalt zu tun hat und auch nicht wirklich darauf hinweist, dass es sich um einen Roman über Magie, Elben und Geister der Nacht handeln könnte. Dort heißt es nämlich:

England im 19. Jahrhundert: Seit dem Tod ihrer Eltern ist Marian einsam. Sie zählt die Tage, die sie noch in dem strengen Mädchenpensionat zubringen muss, ehe sie endlich volljährig ist und ihr Erbe antreten kann.
Eines Nachts hat sie im Schlafsaal eine merkwürdige Erscheinung: Ein Fremder beugt sich über sie - und verschwindet in den Schatten der ersten Dämmerung wie ein Geist. Umso erstaunter ist Marian, als sie erfährt, dass der geheimnisvolle nächtliche Besucher ihr neuer Gesangslehrer ist Jonathan ist.
Jonathan scheint davon überzeugt, dass Marian eine außergewöhnlich talentierte Sängerin ist. Mit großem Eifer widmet er sich ihrem Unterricht - und die beiden fühlen sich täglich mehr zueinander hingezogen.
Die junge Frau vertraut Jonathan, er ist seit langem der Erste, der es offenbar ehrlich mit ihr meint. Was sie nicht ahnt: Jonathan fördert Marians Talent aus durchaus eigennützigen Motiven. Und er weiß dass ihre besondere Gabe sich nicht aus irdischen Quellen speist...

Dieser Klappentext stimmt noch bis zu dem Satz, als der Fremde wie ein Geist in der Dämmerung verschwindet. Alles was danach kommt ist absoluter Blödsinn! Wenn also jemand dieses Buch nur anhand des Klappentextes aussuchen sollte wird es eine große, vielleicht nicht unbedingt angenehme Überraschung geben, da man aufgrund des Klappentextes eher eine Gothic Novel, einen Schauerroman erwarten würde. :roll: Da es fast drei Wochen dauerte bis ich das Buch nach dem Bestellen in Händen hatte habe ich mich nur noch am Klappentext orientiert und war doch sehr verblüfft, was ich da dann plötzlich lesen "durfte". Ich hätte wirklich lieber den Schauerroman als die Elbengeschichte gehabt!

Aufgrund der nervigen Heldin, des langatmigen Stils und der unerwarteten Handlung kann ich dem Buch leider nur

2 von 5 :lesen

vergeben.


:stern
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