Ich sah in den Spiegel und erkannte mich nicht
Angelika Walk
Bastei Lübbe 2002-04-30 Taschenbuch 224 Seiten
Inhalt:
Eine wahre Geschichte, geschrieben von der Person, die sie erlebte.
Angelika lebte in einer unglücklichen Ehe mit zwei Kindern und vielen Schulden.Ihr Vater war gestorben, ihr Schwiegervater hasste sie.
Über Jahre hat sie immer nur versucht, es allen recht zu machen, und dabei ihre Gefühle verleugnet. Und jetzt ist sie manchmal wie gelähmt, bewegungsunfähig - hat also einen Nervenzusammenbruch.
Sie lässt sich für vier Wochen in eine psychiatrische Klinik einweisen - und hat vor diesem Schritt große Angst - man könnte ja denken, sie sei verrückt - oder sie könnte dort Verrückten begegnen.
Im Laufe des Aufenthalts dort lernt sie, sich zu öffnen, lernt, die Therapien anzunehmen, und gibt ihre ablehnende Haltung gegenüber den anderen Patienten auf.
Meine Meinung:
Nicht nur weil es wirklich passiert ist, hat mich diese Geschichte sehr berührt, sondern auch, weil sie genau die Gefühle anspricht, die man selbst immer verdrängt. Überforderung, Einsamkeit, Ausgepowertsein, Wut. Es ist so toll zu lesen, wie Angelika langsam auftaut, dort sogar Freundschaften knüpft und schließlich ihre Depression in den Griff bekommt - auch beziehungsmäßig gibt es ein Happy End. Und einige Therapien, die sie beschreibt, rührten mich so sehr, dass ich das Buch in einem Rutsch gestern abend durchlesen musste und einige Male laut aufschluchzen musste - sehr eindrucksvoll geschrieben.
Meine Wertung:
9 von 10 Punkten