Meine Rezension:
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass diese keine klassische Rezension wird, denn dazu bin ich bei diesem Buch nicht in der Lage.
Der Inhalt lässt sich schnell zusammen fassen. Frau trifft vor über einem Jahr einen Mann, lässt sich nach einem Satz abschleppen und seitdem kommt er regelmäßig zu ihr nach Hause um Sex zu haben. Sie weiss weder seinen Namen, noch hat sie ihn jemals bei Tageslicht gesehen. Sie nennt ihn Mystery Man. Er lässt sie seit der ersten Begegnung beobachten und weiss praktisch alles von ihr. Eines Tages passiert im Leben der Frau eine gefährliche Sache, ihre Schwester hat grossen Mist verzapft, und der Mystery Man gibt sich zu erkennen. Durch die Sache ihrer Schwester ist sie in Gefahr und nicht nur der Mystery Man möchte sie beschützen.
Klingt eigentlich ganz gut und die Ideen im Roman haben mir auch wirklich gefallen, nur die Umsetzung...
Als Erstes wäre da die grauenhafte Übersetzung. Hätte man mir gesagt, der Roman sei eine unlektorierte Indiearbeit, so hätte ich es geglaubt. Nicht nur dauernde Rechtschreibfehler, auch ein unmöglicher Satzbau und komische Wörter lassen das Buch zu einem Ärgernis werden. Aber all zuviel habe ich mich dann doch nicht geärgert, weil ich beschlossen hatte mich darüber zu amüsieren. Darüber zu sinnieren was tote Luft um Himmels Willen sein mag, kann tatsächlich fast schon Spass machen. Nun weiss ich nicht ob es tatsächlich die Autorin war, oder doch die Übersetzerin, die die Protagonisten dazu gebracht haben, die Kosenamen Babe und Baby bis aufs Blut zu trietzen. Jeder nennt da jeden Babe oder Baby. Gwen den Mystery Man, der MM sie, Gwen ihre Freundinnen und diese sie natürlich auch. Ich befürchte ich werde meinen Mann erschlagen, wenn er mich in einigen Stunden sicherlich so nennen wird- momentan bin ich leider erstmal etwas Baby-geschädigt. Ja, ich kann Baby- geschädigt schreiben, wenn die Übersetzerin badass- mäßig benutzen darf, dann habe auch ich das Recht auf ein komisches Wort.
Kommen wir doch mal zu den Schätzen dieser Geschichte. Den Figuren.
Gwen hat Freundinnen. Eine dumme Freundin, sorry sie wirkt so, und eine Cop- Freundin, die größtenteils ganz patent erscheint. Was mich zu der Frage bringt, was diese Frau mit einer Gwen anstellt? Gwen kämpft nämlich erbittert mit Shades of Grey- Anna um den ersten Platz der " Größte Buchdumpfbacke aller Zeiten".
Gwen ist ein bisschen tussig, nicht schlimm, aber dass sie es fertig bringt sich nicht nur in dumme, gefährliche Situationen zu werfen ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, dass sie sich gerade dumm verhält sondern sich nach 1,5 Jahren fragt, warum der MM bei ihr doch gar nicht verhütet hat, hat mich nur noch rot sehen lassen. Sie nimmt die Pille, das wusste er. Aber sie wusste doch überhaupt nicht, was er noch so alles anstellt? Das ist an Dummheit fast nicht zu überbieten, mal ganz davon abgesehen, dass sie regelmäßig mit einem Typen ins Bett steigt mit dem sie nicht spricht und der einfach überraschend zu ihr ins Bett steigt. Sie denkt auch total gern an Schuhe und Kuchenteig wenn es auf ganz andere Sachen ankommt und einen Tag nach einem Angriff, hat sie nichts Besseres zu tun als ihr Haar stundenlang in Locken zu legen.
Bitte, Herr, schenk mir im nächsten Leben auch so ein Spatzenhirn- damit scheint man prima durchs Leben zu kommen und Lektorin, wie Gwen, könnte ich dann vielleicht auch werden. Ernsthaft? Lektorin? Wer soll denn bitte glauben, dass diese Frau eine erfolgreiche Lektorin sein könnte? Ich nehme an dazu braucht es mehr, als Baby sagen zu können
Kommen wir mal zu den Männern. Jaaaa, Männern, denn Gwen ist so unwiderstehlich, dass alle Kerle auf sie fliegen ( abgesehen von ihrem Exmann). Ihr bester Freund, den sie jahrelang für sich beanspruchte als Handwerker, ist ein wirklich netter Kerl. Er hat aber kaum Auftritte. Der andere ganz nette Kerl ist ein Polizist, er scheint kein Affenmann zu sein. Affenmann? Ja, so habe ich diese Gattung getauft die in Form von MM und einem Bikergangboss im Roman auftreten.
Affenmenschen Nr.1 ist der MM. Er schläft also mit Gwen seit geraumer Zeit ohne Gummi, bedient sich aber auch anderer Frauen bevor er merkt, dass er sie doch mehr mag als nur zum f.... ( das F- Wort ist auch sehr beliebt im Buch). Er stalkt sie in der ganzen Zeit weil er sie beschützen möchte und als er dann am Tage tatsächlich mal mit ihr redet und Anspruch auf sie erhebt kann er ganz wunderbar auf seine Brust trommeln und Befehle erteilen. Fragen beantwortet er oft mit " Babe" und das scheint tatsächlich zu funktionieren.
Affenmenschen Nr. 2 ist besagter Boss einer Bikergang. Dieser beschließt Gwen haben zu müssen und als sie in seine Nähe gelangt dann sperrt er sie auch erst mal zur Sicherheit ein. Sicher ist sicher und schließlich hat sie ja gesagt, sie wäre fertig mit dem MM. Auch er ist ein Brusttrommler und denkt, die Welt gehöre ihm.
Versteht mich nicht falsch, ich mag Alphas, aber Affenmänner sind keine Alphas sondern zeigen durchaus gestörte Verhaltensweisen.
Insgesamt war also gar nichts wirklich gut und dennoch war es sehr unterhaltsam und amüsant und ich würde tatsächlich den zweiten Band der Reihe lesen wenn die Übersetzung etwas besser gelingt!
Punkte:
3 von 10 Punkten