Steine und RosenSabine Kornbichler
Droemer Knaur 2001-05-01 Taschenbuch 320 Seiten
Klappentext:Katja Winter verliert erst ihren Job, dann ihren Lover und schließlich auch noch ihre Wohnung. "Womit habe ich das verdient?", fragt sie sich, als sie nun in ein altes Haus umziehen und dort eine Wohngemeinschaft gründen muss - mit dem undurchschaubaren Robert, seinem temperamentvollen Sohn und der 70jährigen Margarete zur Linden, die auf einen Platz im Seniorenheim wartet. Doch dann kommt alles anders...
Meine Meinung:Katja Winter wird gleich mehrfach vom Unglück getroffen, als sie ihre Arbeit verliert und sich dadurch auch gleich ihr Lebensgefährte von ihr lossagt, was zur Folge hat, dass sie am Ende ohne Wohnung dasteht. Sie beschließt, in ein altes Haus zu ziehen und aus finanziellen Gründen eine rein zweckgebundene Wohngemeinschaft zu gründen. Die Bewohner von "Haus Lieblich", wie die Protagonistin das alte Haus liebevoll nennt, sind sehr unterschiedlich. Katja, die am Anfang völlig zurückgezogen und unzugänglich ist, sich durch ihr Verhalten vor weiteren Schicksalsschlägen schützen möchte, wird mehr und mehr mit den Eigenheiten der beiden anderen Mieter konfrontiert und muss sich aus ihrem egoistischen Schneckenhaus herausbegeben. Da ist Robert, der erfolgreiche Geschäftsmann und Single, dem das Schicksal eine schwere Krankheit und obendrein einen kleinen Sohn beschert.Klein Paul schafft es nach und nach, sich Katjas Herz zu erobern, auch wenn es zuerst gar nicht danach aussieht. Und dann kommt Margarete, 70 Jahre alt, ein Freigeist und in Erwartung eines freien Platzes im Seniorenheim. Margarete habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen, denn mit ihrer sehr ehrlichen, schonungslosen und zugleich warmherzigen, gütigen Art sorgt sie ganz gewaltig für Turbulenzen aber auch für kulinarische Genüsse in dem außergewöhnlichen Haushalt. Beim Lesen muss man immer wieder unwillkürlich schmunzeln, auch von Zeit zu Zeit laut lachen, aber auf jeden Fall viel nachdenken. Das Buch ist einerseits leicht zu lesen, hat jedoch auch Tiefgang, genau die richtige Mischung! Am Ende fällt es direkt schwer, die zweibeinigen (und auch vierbeinigen) Bewohner des alten Häuschens wieder zu verlassen. Zwar herrscht am Schluss etwas sehr viel "Friede, Freude, Eierkuchen", aber insgesamt lohnt es sich wirklich, den Roman zu lesen.