Cynthia Clement- Süße Versuchung

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Cynthia Clement- Süße Versuchung

Beitragvon Lesefratz » 01.07.2007, 17:21

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Süße Versuchung.
Cynthia Clement
Heyne 2007-06-04 Broschiert 363 Seiten

Klappentext:

England im 19. Jahrhundert:
Als Lord Alex zum ersten Mal die hübsche Sarah sieht, verfällt er sofort ihrer sanften Schönheit. Und auch Sarah ist machtlos gegen seinen männlichen Charme. Doch Alex ist einer anderen Frau versprochen- nämlich Sarahs hartherziger Cousine Caroline. Wird die wahre Liebe siegen und die Herzen der beiden zueinander finden?
Quelle: Heyne

Meine Einschätzung:

Lord Alex begegnet Sarah das erste Mal, als er sie heimlich beim Baden beobachtet. Sofort ist er gebannt von ihrem Äußeren und glaubt nach einem leidenschaftlichen Kuss, den er ihr raubt, sie wäre eine leichte Beute. Doch weit gefehlt! Als er das zweite Mal begegnet, stellt sich sogleich die völlige Ernüchterung bei ihm ein, denn Sarah entpuppt sich als Cousine, seiner zukünftigen Braut Caroline und soll lediglich als Anstandsdame fungieren.
Er kann die Verwandlung von der wunderschönen Badenixe in eine sehr praktisch und völlig unmodern gekleidete Frau, so gar nicht verstehen und leistet sich waghalsige Rededuelle mit ihr, um sie aus der Reserve zu locken. Doch die sanftmütige Sarah weiß zunächst nicht, was sie von Alex zu erwarten hat und selbst als er ihr ein Friedensangebot vorschlägt, bleibt sie skeptisch. Der Grund wieso sie keinem Mann mehr vertraut, liegt am Fiasko, das sie in ihrer ersten Ehe mit einem ungeliebten Mann erleiden musste. Trauriger Höhepunkt war für sie der Verlust ihres Kindes, das zusammen mit ihrem Mann bei einem Kutschenunfall starb.

Als Alex seine Verlobte Caroline das erste Mal trifft, bemerkt er mit Grauen, dass sie eine hartherzige und selbstsüchtige Person ist, die Sarah bei jeder passenden Gelegenheit schikaniert. Außerdem scheint sie sich für häusliche Belange, Alex Anwesen „Caldern“, und seine Bewohner nicht im Geringsten zu interessieren. Ganz im Gegensatz zu Sarah, die überall ihre Hilfe anbietet und auch als Heilerin im Dorf, nach dem Rechten sieht.
Am liebsten würde er sein Verlobungsversprechen zurückziehen, doch als Mann von Ehre darf er das auf keinen Fall tun; auch wenn die sanftmütige und attraktive Sarah in über alle Maßen reizt.

Als mehrere Mordanschläge auf Alex verübt werden, sorgt sich Sarah, die sich mittlerweile ebenfalls in Alex verliebt hat, sehr um ihn. Außerdem gibt noch eine weitere Begebenheit Rätsel auf: Warum ließ die Stiefmutter nach dem Tod von Alex Vater das Anwesen „Caldern“ so verwahrlosen? Sarah, Alex und seine Halbbrüder versuchen Licht ins Dunkel zu bringen und geraten dabei in tödliche Gefahr...

Dies ist der erste historische Liebesroman der Autorin, der bisher ins Deutsche übersetzt wurde. Das Buch ist sprachlich und vom Inhalt her ein grundsolide geschriebener Regencyroman. Leider konnte der Roman mich nicht berühren. Zum einen lag es an der zu „sanftmütigen“, teilweise sehr schwachen Sarah, die sich meiner Meinung nach zu viel von dem männlichen Hauptprotagonisten gefallen ließ und zum anderen an Lord Alexs Charakter, der mir so gar nicht zusagte. Seine Bemerkungen waren mir oftmals zu boshaft und er legte teilweise ein sehr herrisches und unverschämtes Auftreten an den Tag. Warum sich die Heldin in ihn verlieben konnte, blieb mir daher schleierhaft. Auch die weiblichen Nebenfiguren, allen voran die Stiefmutter von Lord Alex und seine zukünftige Frau Caroline waren meiner Meinung nach etwas zu bösartig gezeichnet, um noch glaubwürdig zu wirken. Die einzigen Sympathieträger in dem Buch waren für mich die beiden Halbbrüder des Lords.
Ich denke dass das Buch von der Story her eigentlich, sehr gut und düster hätte werden können, was sich durch die vielen unsympathischen Protagonisten leider etwas zu schwierig gestaltete, und das Buch somit eher in die Riege der mittelmäßigen Bücher verdammt.
Etwas störend empfand ich es außerdem beim Lesen des Buches, dass der Übersetzer die Anrede „Mylord“ in „mein Lord“ sozusagen „eingedeutscht“ hat.

Fazit: Ein mittelmäßiger, solider Regencyroman ohne wirkliche Höhen und Tiefen- kein schlechtes Buch, doch auch kein Lesestoff der mir vermutlich länger im Gedächtnis haften bleibt.

Meine Bewertung: 3.5 von fünf Bewertungspunkten.

:stern
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Beitragvon sabinett » 02.07.2007, 11:02

mein Lord ohGott :ohnmacht na ja mein Herr wäre auch fatal gewesen

Danke für die Rezi :hi

Sabine ;)
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Beitragvon Lesefratz » 02.07.2007, 12:29

Hallo Sabine,

ich weiß, es ist zwar die richtige Übersetzung, doch mir ist das englische Formulierung "Mylord" eindeutig lieber und ich fand es sehr gewöhnungsbedürftig, immer wieder über die Anrede "Mein Lord" zu stolpern. Genauso wie ich mal in einem Amanda Quick die Anrede "Herr" & "Frau..." statt Mr. & Mrs. lesen durfte. *grusel* ;)

Die Anrede "Mein Herr" erinnert mich immer so an die alten Hans Moser Filme. :lol: Ja, das waren noch Zeiten...

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon sabinett » 02.07.2007, 12:37

Lesefratz hat geschrieben:ich weiß, es ist zwar die richtige Übersetzung, doch mir ist das englische Formulierung "Mylord" eindeutig lieber und ich fand es sehr gewöhnungsbedürftig, immer wieder über die Anrede "Mein Lord" zu stolpern. Genauso wie ich mal in einem Amanda Quick die Anrede "Herr" & "Frau..." statt Mr. & Mrs. lesen durfte. *grusel* ;)


High Nicole,

ja ich hatte das vor kurzem in einem Catherine Coulter der FBI Serie Vergeben nicht vergessen III das vergrault einem das ganze Buch :???: :motz

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Beitragvon Lesefratz » 02.07.2007, 18:40

Hallo Sabine,

oh je und da hofft man als Leser immer darauf, daß so etwas mal ein einzelner Ausrutscher war. ;)
Ja, so etwas kann einem das ganze Buch verleiden...
Nur mal so interessehalber, hast Du das Buch noch und kannst mir sagen, wer es übersetzt hat?

Ich mache mir nämlich mittlerweile eine kleine "rote Liste" auf die Übersetzer kommen, um deren Bücher ich lieber einen Bogen machen möchte. ;)

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon sabinett » 02.07.2007, 18:44

Nicole, leider habe ich das Buch nicht mehr, war Wanderbuch von Lilli.

OT ist The Target, aber der bookcollector gibt noch Inez Meyer an und das dürfte sie wohl sein

:hi

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Beitragvon mantacabrio » 03.08.2008, 20:19

Also, ich habe mir das Buch bei e-bay ersteigert, da ich doch neugierig wurde und habe es im Urlaub in einem Rutsch durchgelesen.
Und auch hier kann ich mich Nicole's Meinung fast ausnahmslos anschliessen. Die Heldin war wirklich ein wenig zu schwach und sanftmütig (sie wird von ihrer Cousine regelrecht erniedrigt und nimmt sie trotzdem immer in Schutz).
Ok der Held - Alex - kam mir nicht ganz so herrisch und unverschämt herüber und auf die Anrede habe ich jetzt auch nicht sonderlich geachtet.
Also im Grossen und Ganzen ein schöner LiRo mit einigen Verwicklungen.

Von mir 3,5 von 5 Punkten.

L G
Anna
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