Die Jahre des Schwarzen Todes. Roman.Connie Willis
Heyne 1993 Broschiert 831 Seiten
Klappentext: Es sollte ein Ausflug in die schönste Zeit des englischen Mittelalters werden: Oxford im Jahre 1320 war ihr Ziel. Doch durch einen technischen Fehler kommt sie 1348 dort an, dem Jahr, in dem die große Pest England erreicht. Die Reise wird zum Alptraum, und sie ist außerstande, ins 21. Jahrhundert zurückzukehren.
Quelle: HeyneMeine Meinung: Auf dieses Buch wurde ich durch Empfehlungen zu Zeitreisebüchern bei TT aufmerksam. Es wurde ausnahmslos davon geschwärmt, allerdings war die Chance, dieses Buch zu bekommen bei einem Preis von 48 Euro aufwärts gegen Null. Bis es mir eine bekannte TTlerin als Leihbuch angeboten hat (danke an Moprohexe
).
Ich kann die Begeisterung für dieses Buch nicht uneingeschränkt teilen. Die Idee ist gut. Im Jahr 2050 sind Zeitreisen unter wissenschaftlichen Bedingungen möglich, die Funktionsweise und die Paradoxien schlüssig erklärt. Eine Historikerin wird gegen den Wunsch ihres ehemaligen Mentors Dunworthy ins Jahr 1320 geschickt um dort Nachforschungen über ein Dorf anzustellen, das in der Gegenwart gerade ausgegraben wird. Allerdings nimmt sie ins Mittelalter einen unbekannten Virus mit, mit dem sie sich zuvor angesteckt hatte. Dieser Virus hat auch bereits den Techniker infiziert, der sie im Mittelalter "abgesetzt" hat und der daraufhin im Fieber einen Berechnungsfehler machte. So landet sie unwissentlich sterbenskrank im Jahr 1348 und wird dort von einem Priester und einer Familie, bei der sie untergekommen ist gesundgepflegt. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wo ihr Absetzort ist um zum vereinbarten Zeitpunkt zurückzukommen.
In der Zwischenzeit ist im Oxford des Jahres 2050 eine Epidemie ausgebrochen, der auch der Techniker fast zum Opfer fällt und mehrere Wochen lang merkt niemand, dass Kivrin in einem total falschen Jahr abgesetzt wurde.
Beim Lesen hatte ich ständig Filmszenen vor Augen und bin der festen Überzeugung, dieses Buch hat das Potential zu einem superspannenden Film! Leider wird es wohl niemand verfilmen, nachdem es schon nicht mehr als Buch neu aufgelegt wird
Das Buch selbst ist mit über 830 Seiten locker 300 Seiten zu lang! Bis Seite 380 hatte ich immer wieder das Bedürfnis aufzugeben. Vermutlich habe ich deshalb auch fast drei Wochen gebraucht um das Buch fertig zu lesen
Die ersten ca. 350 Seiten lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen:
Kivrin ist krank und wird gesund gepflegt. Sie lernt das Leben in einer mittelalterlichen Familie kennen. Sie versucht herauszufinden, wo sie angekommen ist.
Dunworthy verhört alle möglichen Leute um den Ursprung des Virus zu finden. Er versucht, einen Techniker zu finden, der die Fixierung des Absetzortes bestätigen kann. Er streitet mit dem stellvertretenden Dekan der Universität und allen möglichen Leuten, die in der Quarantäne festgehalten werden herum.
Erst nachdem Kivrin feststellen muss, dass sie im Jahr 1348 gelandet ist und gerade die Pest ausgebrochen und nachdem Dunworthy vom gesundeten Techniker dieselbe Jahreszahl erfahren hat nimmt das Buch an Geschwindigkeit und Spannung zu.
Für jemanden, der sich sehr für das Mittelalter interessiert ist dieses Buch ein unbedingtes Muss. Für Leute wie mich, die gerne eine spannende Geschichte lesen hätten die letzten 470 Seiten auch gereicht
Meine Wertung:
4 von 5
- ein Punkt Abzug für die unnötige Überlänge