Michael Martensen - Im Himmel kann ich Schlitten fahren

[Drixi]

Im Himmel kann ich Schlitten fahren. Das kurze Leben unserer kleinen Tochter Sophia
Michael Martensen
Herder, Freiburg 2006-08 Broschiert 256 Seiten

Inhalt:
"Sophias Geschichte beginnt da, wo jedes Menschenleben beginnt, bei der Geburt. Sie kam am 24. September 1998 als unser zweites Kind auf die Welt. Im Moment des ersten Hautkontaktes wusste ich, dass ich etwas sehr Besonderes auf meinen Händen trug. Das wird wahrscheinlich jeder stolze Papa denken. Dennoch, bei Sophia war es anders, so wie ihr ganzes Leben in anderen Bahnen verlaufen sollte. Eigentlich hatte ich mir einen Jungen gewünscht. Aber wie sagt man? Hauptsache gesund!'So beginnt die berührende Geschichte einer besonderen Beziehung: Sophia, ein Vaterkind - erkrankt an einer aggressiven Leukämie: Sie scheint sie zu besiegen. Da zerstört ein Rückfall alle Hoffnungen. Der Vater hofft bis zuletzt, auch gegen alle Hoffnung. Bis auch er loslassen muss. Vom Auf und Ab der Gefühle, von Menschen, die geholfen haben, von Enttäuschungen und wunderbaren Fügungen erzählt er in diesem Buch. Und von Sophia, dem ganz besonderen Kind, die mit ihrer Weisheit und ihrem Wissen Spuren in den Herzen der Menschen hinterlässt und dem Vater schließlich das Unausweichliche nahe bringt.

Meine Meinung:
Eigentlich unbeschreiblich. Ein unheimlich beeindruckendes, ergreifendes Buch. Man spürt wirklich auf jeder Seite die Liebe des Vaters zu Sophia. Ich hatte wirklich das Gefühl Sophia kennenzulernen, so lebendig und mitreissend hat er von ihr geschrieben. Er schreibt sehr ehrlich über seine Gefühle, da kamen mir wirklich das eine oder andere Mal die Tränen! Ich habe irgendwie ständig mit dem Vater mitgehofft, obwohl das Ende ja eigentlich bekannt ist...
Einziger "Kritikpunkt" dass man die Mutter von Sophia kaum kennenlernt, ihre Gefühlswelt wäre auch interessant, da sie und ihr Mann ja an einigen Punkten absolut unterschiedlicher Meinung waren

Trotzdem: 5 von 5 Punkten!

[mallory]

Habe ich das nicht auch auf dem Wunschzettel? *grübel*

[Drixi]

Soll ich es als WB rumschicken? Mach ich gern!

[mallory]

Ich lese jetzt seit einigen Tagen an dem Buch, musste es aber zwischendurch wieder weglegen. Leider ist mir Sophia bisher nicht wirklich sympathisch, da sie als Kind beschrieben wird, dass immer seinen Kopf durchsetzen muss und sich unmöglich aufführt, wenn nicht alle nach seiner Pfeife tanzen. Der Vater findet das liebens- und bewundernswert, mich nerven solche Kinder nur. Vorallem, wenn man sie dann immer gewähren lässt. Und das schien mir schon vor Ausbruch der Krankheit so.

Die Tränen in die Augen gestiegen sind mir aber auch schon manches Mal. Die immer wiederkehrende Hoffnung und die Rückschläge, die Todesnachrichten der anderen Kinder aus der Klinik, das ist schon alles recht harter Stoff.

[mallory]

So, ich habe das Buch jetzt abgebrochen und an Drixi zurückgeschickt. Es war für mich eines der Bücher, die eine Leseblockade auslösen, weil man es zuerst unbedingt lesen wollte und sich jetzt nicht eingestehen will, dass es einen eigentlich nur ziemlich runterzieht.

Ich habe festgestellt, dass ich als Mutter nicht über sterbende Kinder lesen will. Vielleicht bin ich weltfremd, aber Erfahrungsromane scheinen einfach nichts für mich zu sein. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass ich noch einige im ZUB habe