'Fake Off' wird nicht unter dem Begriff 'Freche Frauen' Buch vermarktet, aber es handelt von einer 'bewundernswert frechen Frau' , deswegen habe ich es hier eingestellt.
Fake Off!
Anke Behrend
Röschen Verlag 2007-05 Broschiert 180 Seiten
Klappentext
Mit einem Schuß Torschlußpanik bestückt schickt sie ihre Romanheldin Alex auf eine frustrierende Suche nach dem Mann fürs Leben in die einschlägigen Singlebörsen. »Gutaussehend, sportlich und reiselustig« sind jene Attribute, mit denen Männer sich gerne der Damenwelt anpreisen. Und die Alex ein ums andere Mal schier verzweifeln lassen, obwohl sie sich die größte Mühe gibt, in diesem oder jenem Möchtegern-Adonis wenigstens noch den Hauch von Männlichkeit zu entdecken. Als sei dies alles nicht schon desillusionierend genug, macht einer dieser abgewiesenen Lover Alex dann auch noch das Leben zur Hölle.
Meine Einschätzung
Im Grunde ist Alexandra ‚Alex‘ glücklich mit ihrem selbstbestimmten Leben, aber jetzt mit vierzig scheint es doch endlich Zeit für eine seriösere, partnerschaftliche Liebesbeziehung –doch wenn dann bitte ohne Familiengründung und anschließendem Nestchenbau!
Alexandra surft durch zahlreiche Singlebörsen und machte eine Reihe zweifelhafter, aber teilweise urkomischer Erfahrungen. Erst mit dem Versuch über eine Agentur jemanden kennen zu lernen, scheint Licht am Ende des Tunnels gekommen. Sie trifft schließlich auf ‚Listen2Me‘ = Roman.
Eine gepflegte und geistreiche Unterhaltung im Web und auch der erste Kontakt am Telefon lässt in Alex den Wunsch wachsen: Diesen Mann will ich!
Dann kommt das erste Treffen – und Alexandra voll der Hoffnung auf ein Happy End begegnet Roman mit viel Großmut und blindem Verständnis. Denn Alexandra ist eine realistische Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und sie weiß, dass man manchmal einfach Abstriche machen muss und so ist sie gewillt das auch bei Roman zu tun.
Was aber zuerst noch ganz nett angefangen hat, sieht man von ein paar verzeihlichen Differenzen ab, die Alex auf männliches Balzverhalten schiebt, entwickelt sich bald zum Schrecken. Und aus dem Traummann wird ein Alptraummann. Aber Alex wäre nicht Alex, wenn sie nicht auch dieses Problem zu meistern wüsste.
Mit besonderem Vergnügen habe ich die Hauptfigur Alexandra ‚Alex’ beim Lesen begleitet und konnte nicht umhin sie zu bewundern, denn Alex verfügt über einen beneidenswerten Humor. Ihr gesundes Selbstbewusstsein und ihr positives Denken helfen ihr auch die schlimmsten Situationen noch mit ihrem gewitzten Verhalten und ihrer spitzer Zunge zu meistern.
‚Fake Off!‘ ist sehr unterhaltsam und amüsant geschrieben. Anke Behrend enttarnt mit spitzer Feder große und kleine menschliche Schwächen, dabei bleibt weder das männliche noch das weibliche Geschlecht verschont.
‚Fake Off!‘ ist, meiner Meinung nach, aber kein Buch das man mal so leicht nebenbei lesen kann. Anke Behrends Schreibstil verlangt die nötige Aufmerksamkeit, dann aber kommt man in den Genuss, jede einzelne Pointe umso mehr genießen zu können.
Fazit: Ein Buch, dass ich allen die sich im Chat und Internet tummel, als amüsanten 'Ratgeber' an Herz legen möchte.
Bewertung
4 von 5 Punkte