Kushiel 01. Das Zeichen
Jacqueline Carey
Lyx 2007-09-15 Broschiert 953 Seiten
Inhalt:
Das Land Terre d'Ange ist ein Ort unübertroffener Schönheit und Anmut. Seine Bewohner entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt. Die junge Phèdre nó Delaunay ist seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet - Kushiels Pfeil, der Segen und Fluch zugleich bedeutet. Phèdre ist eine Anguisette und besitzt die einzigartige Gabe, Lust am Schmerz zu empfinden. Als gefragte Kurtisane am königlichen Hof kommt sie einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, die Terre d'Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht ...
Meine Meinung:
Endlich gibt es den Roman um Phedre wieder auf Deutsch, nachdem er vor einigen Jahren bereits erschienen war; in 3 Teile zerpflückt von denen nur 2 letztendlich in Druck gingen.
Terre d'ange ist eine Welt die an das Frankreich um ca. 1700 angelehnt ist, allerdings mit einem Hauch von Fantasy und einem kräftigen Schuß Erotik.
Dementsprechend ist das Flair: Sinnlich, erotisch, die Sexualität ist frei von christlicher Moral und wird entsprechend frei zelebriert.
Gewöhnungsbedürftig für den durchschnittlichen Fantasyleser sind jedoch die SM Szenen........diese sind aber schlüssig in einer Welt, in der Sex in allen Variationen als normal angesehen wird.
Phaedre ist halt etwas Besonderes, weil sie masochistisch ist und den Schmerz wirklich geniesst, diese Eigenschaft ist extrem selten und wird in dieser Gesellschaft entsprechend gewürdigt. Von daher kann ich mich zwar nicht mit der Heldin identifizieren, aber ich kann die Gewalt/den Schmerz als etwas Positives sehen, weil Phaedre es so will, es genießt und, wie bei SM Praktiken üblich, es jederzeit durch ein Codewort beenden kann.
Mich versöhnt es, das Phaedre auch normalen Sex hat und den auch durchaus genießen kann, halt nur nicht in dem Ausmaß.
Für empfindliche Romantikseelen ist das Buch jedoch nicht zu empfehlen, da neben der Sexualität auch Hofintrigen eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt eine faszinierende Mischung aus Fantasyroman und Erotik, wortgewaltig, teilweise verstörend und irritierend.
Meiner Sicht nach was für Fans von erotischer Literatur die einem Ausflug ins Fantasygenre nicht abgeneigt sind und/oder für Fantasyfans die Anne Bishop schon toll fanden, aber sich mehr Sex gewünscht haben.
Im englischen Original sind die Bücher für den Durchschnittsleser eine Herausforderung, da das Englisch sehr altertümlich ist und man Dutzende von Begriffen nicht in normalen Wörterbüchern findet, umso erfreulicher ist eine Neuübersetzung auf die man gespannt sein darf. Der Roman ist der 1. von 5 Romanen der Serie Kushiel's Legacy.
Meine Wertung:
10 von 10, absoluter Keeper
PS: zu Übersetzungsfehlern und Aufmachung kann ich kein Urteil abgeben, da ich für die Rezi die alten Ausgaben und die Originale herangezogen habe.
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.