Dagmar Trodler - Die Waldgräfin (Trilogie)

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Dagmar Trodler - Die Waldgräfin (Trilogie)

Beitragvon erki_nol » 30.08.2007, 17:22

Ich sehe gerade, dass mein Buch des Monats August 2007 hier noch gar nicht vorgestellt worden ist (obwohl ich den Tipp hier aus dem Forum habe, danke nochmal an Gipsy!)

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Die Waldgräfin: Roman
Dagmar Trodler
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2002-10-01 Taschenbuch 608 Seiten


Ich ordne das Buch mal bei den historischen Liebesromanen ein. Die Liebesszenen sind jedoch sehr vage gehalten, es handelt sich wohl eher um einen historischen Roman mit einer umfangreichen Liebesgeschichte, die aber auch die Klammer und den Haupthandlungsschwerpunkt bildet.

Inhalt:
Eine Burg in der Eifel im Jahre 1066: Burgherrin und Grafentochter Alienor lernt beim weihnachtlichen Almosengang im Kerker einen rätselhaften Gefangenen kennen, der sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befindet, eher tot als lebendig, von ihrem Vater und seinen Schergen schwer gefoltert, um ihn zum Reden zu bringen.
Später macht ihn der Graf seiner Tochter als Reitknecht zum Geschenk, eine demütigende Aufgabe für den stolzen Fremden, die er nur widerwillig übernimmt.

Auch Alienor ist zunächst von dem unfreundlichen und harschen Mann alles andere als begeistert, aber nach und nach findet sie Gefallen an dem faszinierenden Mann. (Die geneigte Leserin übrigens auch. ;)) Aber ihrer Liebe steht so gut wie alles im Weg, ist der Fremde doch in den Augen der Kirche und ihres Vaters ein Ungläubiger und hat der Graf mit Alienor doch ganz andere Pläne...

Meine Meinung:
Selten habe ich einen so fesselnden historischen Roman gelesen. Die Liebesgeschichte ist wirklich zum Mitfiebern und Mitfühlen, und Erik ist ein faszinierender Held, der Unmenschliches erleiden muss. (Obwohl ich es bei dem Ausmaß seiner Verletzungen erstaunlich fand, dass der Gute überhaupt bis zum Ende des Buches überlebt hat.)

Abschreckend-schaurig auch die Schilderungen vom Leben auf der Burg: Es gibt jede Menge Dreck, Schmutz, Schweiß, Blut, Ungeziefer, Kälte, ausgefallene Zähne, Narben,... Aber so stelle ich mir das Mittelalter eben viel eher vor als in vielen historischen Liebesromanen, in denen die Heldin täglich in den Genuss eines warmen Bades kommt... :roll:

Etwas gestört haben mich übrigens die vielen nordischen Sätze und Ausdrücke, die Erik gebraucht und deren Übersetzung erst hinten im Buch zu finden ist. Vielleicht wollte die Autorin damit klarstellen, dass Alienor (die übrigens auch als Ich-Erzählerin fungiert) ja schließlich auch nicht alles verstehen kann, was Erik ihr so zuraunt. ;)

Meine Wertung:
Für so ein tolles Buch kann es nur eine geben: 5 von 5 Punkten. Eine absolute Leseempfehlung!


Die Reihenfolge der Trilogie:
1. Die Waldgräfin
2. Freyas Töchter
3. Tage des Raben

:stern
Zuletzt geändert von erki_nol am 11.10.2009, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gipsy » 30.08.2007, 17:33

Gern geschehen :D Ich freu mich sehr, dass dir das BUch auch so gut gefallen hat ;)

Gelle, ein tolles Buch! Es hat mich damals so unglaublich berührt und mitgerissen - und Erik ist einfach spitze!!! Vielleicht ist es unrealistisch, wie fit er trotz seiner Verletzungen ist (das ist bei amazon ein paar mal bemängelt worden), aber das war mir sowas von egal!!

Der ganze Hintergrund kommt wunderbar realistisch vor, nicht wie sonst häufig in historischen Liros, und dann zu diesem fantastischen historischen Roman noch eine so wunderbare, unglaubliche, romantische Liebesgeschichte!!! Diese Reihe hat einen absoluten Ehrenplatz in meinem Regal. Nie würde ich diese Bücher hergeben. Ich finde, Dagmar Trodler kann man getrost auf eine Stufe mit anderen "Heiligtümern" wie DG stellen!

Ihren neuesten historischen Roman, "Die Rose von Salerno" hab ich noch im SUB, freue mich aber schon sehr darauf :D
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Beitragvon bacherl » 30.08.2007, 17:52

ich war auch ganz hin und weg von dem Buch und habe ziemlich zügig danach auch Teil 2 gelesen. Hat mir auch sehr gut gefallen, Auf Teil drei freue ich mich auch schon - liegt im SUB :D
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Beitragvon Lenya » 30.08.2007, 20:05

Teil 1 hab ich noch gern gelesen. Hat mir gefallen, aber ich muss sagen, an Rebecca Gable hat es für mich nicht herangereicht.
Den zweiten Band hab ich dann nach ca. 50 Seiten abgebrochen.
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 30.08.2007, 21:53

Ihr ähm killt mich nicht wenn ich sage, dass das Buch zwar gut war aber ich fand es jetzt nicht überragend.

Erik fand ich nett, aber irgendwie auch nicht wirklich mehr.

Teil 3 fand ich dagegen wesentlich besser ;)
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Beitragvon Chrissi » 31.08.2007, 09:12

Ich habe den 1. und 2. gelesen und den 3. gekauft. Leider liegt er hier schon ewig in meinem SUB und ich hatte noch keine Lust ihn zu beginnen. Hätte ich es mal sein lassen, denn ich muss euch Recht geben, schon der 2. Teil war sehr langatmig. Mal sehen, ob ich nochmal dazu komme, den 3. anzufangen. Oder ist der etwa besser wie der 2. Wer kennt ihn schon??
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Beitragvon sabinett » 31.08.2007, 10:20

hm notiert habe ich das zwar aber das Thema bzw. das Mittelalter reizt mich nicht allzu sehr, mal sehen :???:
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Beitragvon gini » 02.09.2007, 16:14

muss wohl auf meinen wz :lol:
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Beitragvon maren4ever » 02.09.2007, 16:25

Ich hab den 1. Teil gelesen und fand ihn richtig klasse. Auf Empfehlung hab ich mir dann den 2. Teil gekauft und war enttäuscht. Während der 1. Teil kurzweilig und interessant geschrieben war, so war der 2. Teil langatmig und der Plot ging, für mich, zu langsam voran.
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Beitragvon Mondfrau » 02.09.2007, 16:59

Ich fand alle drei toll! :D
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Beitragvon Gipsy » 05.09.2007, 12:14

Was Teil 2 angeht - da war ich schon etwas von Erik enttäuscht. Mir hat es auch in Teil 1 so gefallen, dass die beiden sich angenähert haben, obwohl ihre Liebe ja verboten ist. Das fiel dann in Teil 2 auch weg. Trotzdem hat mir der 2. Teil immer noch sehr gut gefallen.

Rebecca Gablé finde ich von ihrer Schreibweise her auch (fast) besser, aber die Liebesgeschichte hat es mir hier einfach mehr angetan ;)
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Beitragvon erki_nol » 20.09.2007, 21:12

Ich habe jetzt "Freyas Töchter" (2. Teil der Trilogie) gelesen. Hmm, habe ewig dafür gebraucht und in der Mitte sogar teilweise quergelesen. :shock:

Das Buch war in meinen Augen nicht wirklich schlecht, aber ich persönlich würde empfehlen, sich mit dem Lesen des wundervollen 1. Teils ("Die Waldgräfin") zu begnügen. "Die Waldgräfin" schließt ja mit einem sehr schönen und hoffnungsvollen Ende ab, und der 2. Teil konnte mich da nur enttäuschen. :|

Den 3. Teil ("Die Tage des Raben") habe ich hier liegen (aus der Bücherhalle ausgeliehen), aber ob ich den jetzt noch in den nächsten 3 Wochen lesen möchte, weiß ich nicht. Ich habe erstmal genug von Erik und Alienor. ;)
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Beitragvon Gipsy » 21.09.2007, 08:07

Nun ja, es gab da im 2. Teil einige schwedische Sitten, die mir befremdlich erschienen :???: Und die lange Trennung dann noch ... aber wenigstens sind sie zusammen :)
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Beitragvon Selters » 30.09.2007, 01:55

Erstaunlich, wie da die Meinungen auseinander gehen. Den ersten Band fand ich klasse, allerdings hatte der ein paar Eigenheiten, die mich wirklich genervt haben (diese vielen lateinischen Einsprengsel, von der die Autorin sagt, man könne sie überlesen - wozu sind die dann drin? Hat doch eh jeder gemacht).

Aber der zweite Teil war schlichtweg der Hammer! Mit Abstand der beste, und gerade diese Episode mit einem, ähm, etwas merkwürdigen Erik hab ich geliebt.

Und der dritte, der war schon noch unterhaltsam und hab ich gern gelesen, hatte aber immer das Gefühl, dass es auch keinen Unterschied macht, wenn man den nicht liest.
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Beitragvon Gipsy » 30.09.2007, 16:44

Ich glaube, mir hat Teil 1 deshalb so gut gefallen, weil ich immer die Anbahnung einer Liebesgeschichte so gern lese :D Wie sich jemand kennenlernt etc. Deshalb hat mir auch bei Tatiana und Alexander und Claire und JAmie jeweils der erste Band am besten gefallen. Ich finde es dann immer so traurig, wenn sich Paare, die ich liebgewonnen habe, streiten, auseinanderleben oder einfach nicht mehr so vertrauen wie früher - oder sich sogar trennen (nicht weil sie sich nicht lieben, sondern weil es die Umstände erfordern). Und das passiert fast immer in den Folgebänden, so dass ich sie einerseits kaum erwarten kann, andererseits aber auch Angst habe, dass sich die Charaktere zu sehr verändern. Und dieses Gefühl hatte ich eben bei "Freyas Tochter". Nichtsdestoweniger mochte ich auch Band 2 sehr, aber bei Band 1 bin ich einfach dahingeschmolzen und lese immer gern wieder rein, bei Band 2 eben nicht.
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Beitragvon Selters » 30.09.2007, 19:16

Gipsy hat geschrieben:Ich finde es dann immer so traurig, wenn sich Paare, die ich liebgewonnen habe, streiten, auseinanderleben oder einfach nicht mehr so vertrauen wie früher - oder sich sogar trennen (nicht weil sie sich nicht lieben, sondern weil es die Umstände erfordern).


Stimmt, aber in der Regel finden sie sich ja im selben Band wieder, und das ist dann wieder besonders schön. So eine Geschichte lebt ja von Konflikten und deren Überwindung, und die Kennenlern-Arie ist halt immer im ersten Band gegessen.
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Beitragvon Gipsy » 01.10.2007, 09:00

Das ist vollkommen richtig, und mir ist auch klar, dass es eigentlich nicht anders gehen kann - aber trotzdem stimmt mich das immer traurig.

Deshalb mag ich auch Geschichten gern, wo sich das Zusammenkommen der Protas über mehrere Bände hinzieht. Dann ist da selbst im letzten Band noch das erste Kribbeln zu spüren ;) Da gefällt mir besonders gut die "Francesca-Cahill-Serie" von Brenda Joyce und jetzt auch die "Fever"-Serie von Karen Marie Moning. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass diese Reihen einen äußeren Konflikt (Kriminalhandlung, Mordaufklärung/Weltenrettung) haben und sich nicht nur auf das Leben der Protas konzentrieren.
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