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EclipseStephenie Meyer
ATOM 2007-10-04 Gebundene Ausgabe 600 SeitenEigentlich gehört's ja unter englische Bücher, aber nachdem der deutsche Erscheinungstermin feststeht und die anderen zwei Bücher der Serie auch in diesem Thread zu finden sind, wage ich es einfach mal, die Rezi hier einzustellen
Inhalt:
Edward und Bella sind nach der Trennung in Band 2 endlich wieder glücklich vereint. Doch es gibt auch Schattenseiten: Bella vermisst Jacob, ihren besten Freund, Edward bewacht Bella für ihren Geschmack viel zu sehr und langsam beschleichen Bella Zweifel, ob sie wirklich ihr menschliches Dasein aufgeben will. Keine Frage, sie will mit Edward zusammen sein, aber was ist mit ihren Eltern? Außerdem hat sie Angst davor, zu einem blutrünstigen Monster zu werden. Diese Angst verstärkt sich noch, als Seattle von einer Bande neugeborener Vampire in Atem gehalten wird. Langsam stellt sich die Frage, was diese mit Bella zu tun haben …
Meine Meinung:
Es ist schwer, den Inhalt des dritten Teils von Stephenie Meyers Twilight-Serie zu beschreiben, ohne zuviel zu verraten. Denn im ersten Teil des Buches passiert eigentlich gar nichts. Die Vampire in Seattle, die auch im Klappentext erwähnt werden, spielen erst später eine wichtige Rolle.
Zu Beginn erfahren wir eigentlich nur etwas über Bellas ganz alltägliches Leben: Bewerbungen für Colleges, Vorbereitungen auf den Schulabschluss, Essen in der Cafeteria, Schulstunden, etc.
Und dann gibt es da das nicht ganz so alltägliche Leben: nämlich die Frage, wo Bella sicherer aufgehoben ist: bei den Vampiren (sagt Edward) oder bei den Werwölfen (ist Jakes Meinung).
Der erste Teil besteht hauptsächlich aus einer Aneinanderreihung von verschiedenen Szenen, meistens zwischen Edward und Bella, Alice und Bella und Jake und Bella. Mir hat das sehr gut gefallen. Nach der aufregenden, romantischen Liebesgeschichte in Band 1 und der tragischen Trennung in Band 2 war es einfach schön, das Glück der beiden zu sehen (Edward ist am Anfang etwas zu beschützend, aber er bessert sich im Laufe des Buchs), ein paar Einblicke in ihre Gespräche und Gedanken zu bekommen – einfach die Ruhe genießen.
In diesem Fall natürlich die Ruhe vor dem Sturm, denn wo Vampire und Werwölfe sind, kann niemals ganz Ruhe herrschen. Der zweite Teil ist dann actionreicher: die Cullens (Edwards Vampirfamilie) müssen den Kampf gegen die mörderischen Vampire aufnehmen. Dieser Kampf hat auch sein Gutes, denn dadurch werden andere Streitigkeiten erst einmal auf Eis gelegt. Mehr will ich dazu auch gar nicht verraten. Clever gelöst, jedenfalls ;-)
Außerdem erfahren wir etwas mehr über die Vampire und die Werwölfe. In Teil 1 haben wir Carlisles Geschichte kennen gelernt, jetzt erzählen Rosalie und Jasper ihre Geschichten – und was für welche! Auch erfahren wir endlich, woher die Werwölfe stammen und warum Edward Bellas Gedanken nicht lesen kann.
Es gibt einige Kritikpunkte: Edward ist am Anfang zu dominierend, Jake ziemlich manipulierend und unfair, Alice reichlich anmaßend. Wenn Leser sagen, dass der erste Teil recht langweilig ist und gekürzt hätte werden können, dann kann ich das auch nachvollziehen (mich hat’s nicht gestört, im Gegenteil. Ich war für jede Szene, für jede klitzekleine Unterhaltung dankbar). Und gerade gegen Ende des Buches kann ich über Bella nur noch den Kopf schütteln.
Im Prinzip sind die Vampire in Seattle und Rosalies und Jaspers Geschichten nur dazu da, um Bella die andere Seite der Vampirwelt zu zeigen. In ihr keimen langsam Zweifel auf, ob sie wirklich ein Vampir sein will. Dies ist meiner Meinung nach Hauptzweck des Buches.
Trotz einiger Kritikpunkte: ich habe mich so unglaublich sehr auf dieses Buch gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Ich freue mich auch schon wahnsinnig auf den vierten Teil. Obwohl mich einiges gestört hat, hat mir das Buch insgesamt so gut gefallen, dass ich trotzdem eine 5,0 vergebe. Mag sein, dass ich das nur tue, weil ich ein eingefleischter Fan bin – aber ich habe jede Zeile genossen
10 von 10 Punkten
ACHTUNG, SPOILER:
Da es die Gemüter von Edward-Fans auf der ganzen Welt zu bewegen scheint, schreibe ich hier mal einen Spoiler zu einem Vorkommnis, das viele beunruhigt hat:
Bella küsst Jacob. Das verzeihen viele. Doch dass Bella hinterher feststellt, dass sie ihn nicht nur aus Mitleid geküsst hat, oder aus spontaner Lust, sondern wirklich, weil sie in ihn verliebt ist - das war ein Schock. Dennoch bleibt sie bei Edward. Ich gebe zu, ich habe ungläubig den Kopf geschüttelt und mir tat Edward sooo leid. Ich habe Band 1 hervorgekramt und noch einmal gelesen, wie einzigartig die Liebe zwischen Edward und Bella ist. Und dennoch: ich kann gut nachvollziehen, warum Stephenie diese Episode eingebaut hat und wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann kann man sehen, dass dieser Zwischenfall eigentlich nur demonstriert, wie sehr Bella ihren Edward liebt. Für Bella war von Anfang an klar, dass sie auf ewig bei ihrem Edward sein will und damit Vampir werden will. Richtig über die Konsequenzen nachgedacht hat sie nie. Erst in Band 3 bekommt sie ein wenig Angst. Hier bietet sich eine Alternative für sie: Jacob. Er kann sie genauso gut beschützen wie Edward. Er kann ihr Kinder geben und um bei ihm bleiben zu können, muss sie sich nicht in ein blutrünstiges Monster verwandeln, wie sie es befürchtet. Auch ihre Eltern können weiterhin an ihrem Leben teilhaben. Und: es ist nicht Vernunft versus Liebe, sondern da sie auch Jacob liebt und ihn sexuell begehrt, könnte sie ein wunderbares, ausgefülltes Leben führen. Aber ohne Edward. Und so entscheidet sie sich gegen dieses Leben, und zwar in vollem Bewusstsein, was sie aufgibt. Dennoch ist sie bereit, ein perfektes Leben aufzugeben, um bei Edward sein zu können. Das heißt nicht, dass ich nicht froh bin, dass Jacob verschwunden ist *zwinker*, sondern lediglich, dass Bella damit wirklich eine bewusste Entscheidung für Edward getroffen hat - nicht aus Verliebtheit, Überschwang oder sexueller Frustration, sondern nach reiflichem Nachdenken. Wie sie die Sache handhabt und dabei Edward auch verletzt, finde ich aber trotz allem einfach eine Sauerei. So. Punkt.