Antje Babendererde: Die verborgene Seite des Mondes

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Antje Babendererde: Die verborgene Seite des Mondes

Beitragvon Gipsy » 06.09.2007, 17:19

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Die verborgene Seite des Mondes
Antje Babendererde
Arena 2007-08 Gebundene Ausgabe 311 Seiten

Die Protagonisten sind noch Teenager, aber mich hat die Liebesgeschichte so sehr berührt, dass ich sie einfach nur allen Leserinnen empfehlen kann, die es romantisch lieben ;) Außerdem wie immer bei der Autorin ist es bestens geeignet für alle, die sich für Indianer interessieren :D

Inhalt:

Die 15jährige Julia hat gerade ihren Vater verloren. In ihrer Trauer lebt sie sich immer mehr mit ihrer Mutter auseinander. Da kommt eine Einladung ihrer indianischen Großeltern: die Familie hatte sich zerstritten, nachdem ihr Vater eine Weiße geheiratet und mit ihr nach Deutschland gegangen war. Doch nun nach seinem Tod möchten sie gerne ihre Enkelin kennen lernen. Also reist Julia mit ihrer Mutter in die USA auf die Farm ihrer Großeltern. Doch so romantisch, wie Julia sich das Indianersein vorgestellt hat, ist es bei weitem nicht. Im Gegenteil, Geld-, Alkohol- und Drogenprobleme bestimmen den Alltag. Und trotzdem fühlt sie sich dort wohl und wie zu Hause. Das liegt zum Teil auch an dem ruhigen Simon, der auf der Farm ihrer Großeltern arbeitet. Doch auf der Suche nach ihren Wurzeln trifft Julia nicht nur auf ihr wohlgesonnene Menschen.

Meine Meinung:

Ein wunderbares, ruhiges und doch emotional aufwühlendes Buch. Seit „Libellensommer“ bin ich ein großer Fan der Autorin und habe auch ihre anderen Bücher verschlungen. Keines hat ganz an „Libellensommer“ herangereicht – bis auf dieses. Julias Trauer wird einfühlsam porträtiert, bestimmt aber nicht den Grundton des Buches. Das Alltagsleben der Indianer wird weder beschönigend noch abschreckend dargestellt. Trotz Armut genießt Julia das Leben auf der Ranch ihrer Großeltern, denen sie sich langsam annähert. Auch ihre Romanze mit Simon wird sehr schön beschrieben. Auch dieser hat sein Päckchen zu tragen, das sicherlich nicht leicht ist: wenn er mit Menschen redet, stottert er. Dies hat ihn in der grausamen Welt, in der nur die Stärksten das Sagen haben, zu einem Außenseiter werden lassen. Umso überraschter ist er, als sich Julia trotzdem mit ihm „abgibt.“ Die Geschichte wird hauptsächlich von Julia erzählt, doch immer wieder fließt Simons Sicht mit ein. Ich mochte die Charaktere unglaublich gern. Sie wirkten nicht im Mindesten klischeehaft, sondern wunderbar echt. Die Liebesgeschichte berührt und Simon muss man einfach mögen. Auch erfährt man Interessantes aus der Welt der Indianer, ohne dass die Autorin belehrend wirkt. Ein paar Lebensweisheiten haben mir sehr gut gefallen: was man nicht benutzt, wird wertlos. Warum sollte ich wertloses Zeug sammeln? Oder: Man kann nur das behalten, was man loslassen kann. Immer wieder. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich nur ein bisschen für Indianer interessiert und eine schöne Liebesgeschichte lesen will :D

Meine Bewertung:

10 von 10 Punkten
:stern
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Beitragvon Klusi » 06.09.2007, 19:35

Danke für die tolle Rezi, liebe Gipsy! Das Buch ist schon vorgemerkt, müßte genau meinen Geschmack treffen. :)
Liebe Grüße Klusi
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Beitragvon Gipsy » 07.09.2007, 12:24

Das Buch ist wirklich einfach nur schön - ich denke auch, dass es deinen Geschmack treffen müsste. Ich hab sogar an dich gedacht, als ich die Rezi geschrieben hab ;)
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Beitragvon Klusi » 07.09.2007, 14:46

Gipsy hat geschrieben:Das Buch ist wirklich einfach nur schön - ich denke auch, dass es deinen Geschmack treffen müsste. Ich hab sogar an dich gedacht, als ich die Rezi geschrieben hab ;)

:knuddel danke, lieb von dir! :)
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Beitragvon mallory » 08.05.2009, 20:25

Durch Zufall habe ich jetzt gerade die Rezi entdeckt und freue mich plötzlich richtig, dass ich das Buch geschenkt bekommen habe! :D
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Beitragvon monalisa » 09.05.2009, 10:37

geht mir genauso mallory ;)

danke an gipsy für die schöne rezi :D
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Beitragvon Lenya » 18.05.2009, 19:09

Ich lese das Buch gerade und es gefällt mir bisher wirklich sehr gut :D
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Beitragvon Drixi » 28.05.2009, 20:40

Ich habe es jetzt gerade zu ende gelesen und kann Gipsy nur zustimmen, wunderschön!
Wobei ich sagen muss dass Julia auf mich älter wirkte als 15, und irgendwie glaube ich die Autorin sah das selbst auch so ;) Der Kommentar "Damals, als sie in der 10. Klasse war..." ist schon seehr merkwürdig :lol:

4,5 von 5 Punkten!
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Beitragvon Carrie22 » 12.06.2009, 13:19

Glücklicherweise habe ich heute einen Brückentag. Bin heute Nacht aufgeblieben um das Buch zu beenden. Wunderschön!
War schon von Libellensommer schwer begeistert und auch dieses Buch hat mich wieder gefesselt und bestens unterhalten.

Glücklicherweise habe ich noch ein Buch der Autorin im SUB und hoffe, bei TT mal wieder was von ihr zu bekommen.

10 von 10 Punkten
Carrie22
 

Beitragvon Lenya » 02.07.2009, 16:05

Mir hat das Buch auch gut gefallen, allerdings denke ich, aus dem Ende hätte man mehr machen können.
Was mich am meisten an der Liebesgeschichte interessiert hat, war wie es mit den beiden weiter gehen kann. Doch das wird überhaupt nicht beantwortet, es kam mir fast so vor, als hätte die Autorin am Ende keine Lust mehr gehabt...

Ansonsten fand ich das Buch aber schön, es lohnt sich auf jeden Fall, es zu lesen.

8/9 Punkten!
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Beitragvon erki_nol » 21.05.2010, 16:28

Auch mir hat dieses Buch von Antje Babendererde wieder gut gefallen, auch wenn ich "Indigosommer" und vor allem "Libellensommer" noch einen Tick besser fand.

Bei "Die verborgene Seite des Mondes" bin ich anfangs etwas schwer reingekommen, ich fand es fast schon langweilig. Das hat sich aber ab der Mitte geändert, ab da habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Das Ende hat mir übrigens gut gefallen, ich fand es sehr angemessen dafür, dass die beiden erst 15 und 17 sind. Ich fand den Part des Bösewichts allerdings ein bisschen übertrieben, das passte so gar nicht richtig, fand ich.

Von mir bekommt das Buch gute 4 von 5 Punkten.
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