The Faerie Path
Frewin Jones
HarperTeen 2007-02-01 2007-02-06 Gebundene Ausgabe 320 Seiten
Jugendfantasy - Feen
Inhalt:
Am Vorabend ihres 16. Geburtstages ist Anita Palmer ein glücklicher Teenager: sie versteht sich gut mit ihren Eltern, unternimmt viel mit ihren Freunden und ist verliebt. Das beste: ihre Liebe scheint erwidert zu werden. Evan lädt sie sogar zu einem Bootstrip ein, doch bevor er ihr etwas Wichtiges gestehen kann (und was könnte wichtiger sein als die Liebe?), geschieht ein Unglück. Anita findet sich im Krankenhaus wieder, wo merkwürdige Dinge geschehen. Evan wacht nicht auf, obwohl er nicht ernsthaft verletzt ist, ihr scheinen Flügel zu wachsen und wieder abzufallen und sie träumt von einem Flug über London. Dann ist Evan spurlos verschwunden und eine Art Geist flüstert ihr zu, zu ihm zu kommen. Als sie dies tut, findet sie sich plötzlich im Reich der Feen wieder und erfährt, dass sie die 500 Jahre lang verschollene Tania ist, siebte Tochter von König Oberon und Königin Titania. Die erste Aufregung währt nur kurz, denn Tania vermisst ihre menschlichen Eltern und muss zudem entdecken, dass Evan sie betrogen hat: er ist nicht Evan, sondern Edric, Diener ihres früheren Verlobten Gabriel, der sie 500 Jahre lang gesucht hat. Wer ist nun also ihre wahre Liebe? Edric oder Gabriel? Und wo ist ihre Mutter, Königin Titania? Was ist das Geheimnis ihrer ältesten Schwester? Fragen über Fragen, auf die die Autorin sehr interessante Antworten findet …
Meine Meinung:
Anita ist ein ziemliches Durchschnittsmädchen, mit wenig zufrieden zu stellen: Konzerte, Geschenke, und die erste große Liebe. Umso größer die Überraschung, dass sie eigentlich eine Feenprinzessin ist. Zunächst hält sie alles, was im Feenreich passiert, für einen Traum. Erst, als es ihr nicht mehr gelingt aufzuwachen, akzeptiert sie, dass sie tatsächlich eine Fee ist. Dennoch will sie zurückkehren, doch der Rückweg ist ihr versperrt. Zwar ist sie nach einer Prophezeiung die einzige Fee, die in beiden Welten, der sterblichen und der Feenwelt, leben kann, doch hat ihr Verschwinden große Trauer im Reich ausgelöst und die Leute fürchten weitere 500 Jahre Zwielicht, sollte Tania für immer zurückkehren. Diese Zerrissenheit zwischen den Welten fand ich sehr glaubhaft dargestellt. Die Abenteuer im Feenreich erinnern an ein Märchenland. Überhaupt enthält diese Geschichte alles, was typisch für Märchen ist: Zauberei, Prophezeiungen, Feen, Prinzessinnen, die große Liebe – und natürlich Verrat und einen Bösewicht. Doch es dauert einige Zeit, bis Tania herausfindet, weshalb sie damals verschwunden ist und wer ihre Liebe ist und wer der Schurke.
Wer Märchen mag und Bücher, die in einem locker-leichten Stil geschrieben sind, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse. Richtige Tiefe kommt wegen des Sprachstils nicht wirklich auf. Aber der Autorin gelingt es, die Hügel, Täler und Schlösser des Reiches zum Leben zu erwecken. Trotz ihrer anfänglichen Oberflächlichkeit zeigt die Protagonistin auch im Laufe der Geschichte Reife, Verantwortung, Mut und entschlossene Willenskraft.
Tania ist die Hauptperson, aber auch wenn sechs Schwestern, ihr Vater, ihre sterblichen Eltern, Edric und Gabriel wichtige Nebenrollen haben, wirken sie doch nie klischeehaft. Jede Schwester hat etwas Besonderes und ich bin nie durcheinander gekommen. Allein dafür muss man ja schon vor der Autorin den Hut ziehen.
Im Gegensatz zu anderen Feengeschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe („Elfentochter“ von Holly Black, „Wicked Lovely“ von Melissa Marr) ist diese Geschichte überhaupt nicht düster und die Feen sind auch keine gefährlichen Gestalten, vor denen man sich in Acht nehmen müsste.
Eher erinnern ihre Handlungen an Shakespeares „A Midsummer’s Night Dream“.
Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bände.
Band 2: The Lost Queen
Band 3: The Sorcerer King