Blind Date mit einem Vampir
Katie MacAlister, Katie McAlister, Antje Görnig und Bettina Oder
Egmont Lyx 2008-02 Broschiert 400 Seiten
Teil einer Serie
Meine Einschätzung
Joy glaubt nicht an Vampire im Gegensatz zu ihrer Freundin Roxy, die den gemeinsamen Europaaufenthalt für eine Vampirsuche in Tschechien nutzen will. Da Joy eine gute Freundin ist, kann sie Roxy auf keinen Fall alleine losziehen lassen.
Kaum angekommen, bekommt Joy die Visionen und die Gedanken eines Vampir zu spüren. Nach langem innerem Kampf entschließ sie sich, um ihrer geistigen Gesundheit willen, ebenfalls an Vampire zu glauben.
Und so vermuteten Roxy und Joy ein solches Exemplar der Gattung Vampir in, Raphael St. John, dem Security Chef der Gothic Veranstaltung, die während ihres Tschechien Aufenthaltes in ihrem Ferienort stattfindet. Aber nichts ist wie es scheint….
Warum gefällt mir Katie MacAlisters ‚Blind Date mit einem Vampir‘ nicht so gut, wo doch eigentlich alle Zutaten für einen tollen Liebesroman enthalten sind?
So liegt mein Unbehagen beim Lesen nicht an dem interessanten Setting, den tolle Figuren oder der stimmungsvoll schönen Liebesgeschichte.
Eben diese Frage nach dem ‚Warum nicht?‘ hat mich lange beschäftigt. Hier ist ein Versuch meine Gedanken dazu in Worte zu fassen:
Es könnte natürlich am Schreibtstil der Autorin liegen, die einerseits zu locker, ja fast schon flappsig, mit den ewigen verbalen Wortduellen ist, die wohl amüsant sein sollen – es aber für mich nicht sind, dazu kommt andererseits eine ganz wunderbare und sehr erotische Beschreibung der Liebeszenen zwischen Joy und Raphael.
Leider siegt hierbei dann doch meine Genervtheit über die Seitenweise andauernden Raufereien und verbalen Attacken zwischen den weiblichen Figuren, wobei - bei aller Sympathie für die Heldin - Joy, in dieser Hinsicht, meine Nerven wohl am stärksten strapaziert. Vielleicht gerade, weil ich sie so sympathisch finde und ihr eigentlich mehr ‚Stil‘ in ihrer Wortwahl zugetraut hätte.
Hier drängt sich mir natürlich die Frage auf, wie sich diese Verbalattacken im Original lesen?
Auch der Inhalt ließ mich nicht zur Ruhe kommen und störte meinen Lesefluss ungemein. Wer ist der Böse, wer der Gute, wer Vampir und wer nicht, um was dreht sich die Geschichte eigentlich und worauf läuft es hinaus?
Im besten Fall würden solche Fragen, die einem Leser durch den Kopf gehen, die Spannung nur noch vorantreiben und dafür sorgen, dass man gar nicht aufhören will zu lesen. Da aber über die Hälfte des Buches erst einmal im Grunde gar nichts passiert, sorgt es nicht für nervenaufreibende Spannung sondern für spannungslose Langweile.
Wären da nicht die wunderbaren intimen Szenen zwischen den Hauptprotagonisten hätte ich längst das Lesen aufgegeben. Zudem ist Raphael genau der Typ Held den ich so unheimlich gerne mag und auch Joy ist eine tolle Figur; wenn sie einfach öfters mal ihre lose Klappe halten würde.
Fazit: Eine Leseempfehlung, ob pro oder contra, abzugeben ist mir einfach nicht möglich, deshalb ausprobieren und selber entscheiden ;-)!
Bewertung: 3,5 von 5 Punkte
Gruß Anke