Der letzte lange Sommer: Island-Roman
Dagmar Trodler
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2007-04-10 Taschenbuch 352 Seiten
Klappentext:Eine Liebeserklärung an eine sagenhafte Insel!
Die junge Lies Odenthal ist frustriert von ihrem Leben: Ihr Job ist langweilig, und ihr Freund hat sie gerade verlassen. Kurz entschlossen fasst sie sich ein Herz und reist nach Island - um dort ein Jahr auf einer Farm zu arbeiten. Doch bei der Ankunft trifft sie der Schock: Gunnarstaðir ist der einzige Hof im ganzen Tal und hat nur einen einzigen Bewohner, den alten, wortkargen Elías. Doch Lies beißt sich durch und gewöhnt sich langsam an die harte Arbeit im Schafstall, das dürftige Essen und den mürrischen Elías. Sie lernt die verzauberte Landschaft und das einfache Leben kennen und lieben, wobei ihr nicht zuletzt auch der Tierarzt Jói Magnússon hilft ...
Meine Meinung:
Nachdem mich bereits die historischen Romane der Autorin begeistert haben, war ich sehr gespannt auf diese zeitgenössische Geschichte. Hier hat sich Dagmar Trodler auf völlig anderes Terrain begeben.
Lies Odenthal, der Büroarbeit im Finanzamt überdrüssig, entschließt sich, ein Jahr Auszeit von ihrem Arbeitsplatz und ihren privaten Problemen zu nehmen und nach Island zu gehen, um dort einen Haushalts-Job anzunehmen. Als sie in Island ankommt, stellt sie zu ihrer Überraschung fest, dass sie auf einem Einödhof gelandet ist, der nur von einem alten mürrischen Mann bewirtschaftet wird. Zuerst skeptisch, findet sie sich sehr schnell in ihrem neuen Lebensbereich zurecht. Ihr bisher völlig fremde und harte körperliche Arbeit meistert sie erstaunlich gut und in kurzer Zeit. So nach und nach lernt sie auch den wortkargen und oft schlecht gelaunten Elias etwas besser kennen. Sehr selten kommt Besuch in das einsame Tal. Nur Ari der Kaufmann und Jói der junge Tierarzt kommen ab und zu vorbei. Die Geschichte hat ihre ganz eigene Poesie, der einsame Hof ist eine Welt für sich. Lies wird immer sensibler, was die Bedürfnisse der Tiere betrifft, und sie lernt, auf die Natur zu hören. Immer mehr wird sie vom Zauber dieser wilden Landschaft gefesselt - und auch zu Jói fühlt sie sich immer mehr hingezogen.
Eigentlich passiert nicht wirklich viel , fast die gesamte Handlung spielt sich auf dem Hof oder in der näheren Umgebung ab. Trotzdem ist die Geschichte alles andere als langweilig, man taucht in Lies' Gefühlswelt ein und sieht das Land und die Bewohner mit ihren Augen. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, wie viele hoffen, halte ich für fraglich, denn eigentlich hat das Buch einen guten und zufriedenstellenden Schluss und läßt trotzdem genug Raum für eigene Gedanken und Vorstellungen.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen
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