Killing time von Beverly Barton

mörderische Spannung im Buch

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Killing time von Beverly Barton

Beitragvon SchneeMcKettrick » 12.04.2008, 23:39

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Killing time
Beverly Barton
Droemer/Knaur 2008-05-01 Broschiert 512 Seiten

Klappentext:
Er himmelt sie an, er schickt ihr Liebesbriefe, kleine Aufmerksamkeiten und schließlich Zeichnungen in eindeutiger Pose. Dann entführt, vergewaltigt und ermordet er sie und begibt sich auf die Suche nach der nächsten Auserwählten.
Während Sheriff Bernie Granger und ihr Stellvertreter Detective Jim Norton mit allen Mitteln versuchen, den Serienkiller zu stoppen und die weiblichen Bewohner von Adams County zu beruhigen, scheint der Killer großen Gefallen an Bernies Schwester gefunden zu haben….

Meine Meinung:
Um näher bei seinem Sohn zu leben, gibt Detective Jim seine Arbeitsstelle in der Großstadt auf und zieht in ein beschauliches Städtchen. Dort lernt er seine neue Vorgesetzte Bernie Granger kennen und mag sie auf Anhieb.
Bernie, die Jim schon zu seiner Zeit als Footballspieler anhimmelte, vermutet sie sei sicher nicht der Typ Frau, den Jim mag und versucht ihn nur als Kollegen und Freund zu sehen. Jims Interesse an ihrer Schwester bestätigt ihren Glauben vorübergehend, und somit macht sie sich keine Hoffnungen auf eine Liebesbeziehung mit ihm. Jims Sohn sieht das alles aber ganz anders. Er ist der Meinung, dass sein Vater und Bernie ein perfektes Paar wären.
Neben all dem Herzflattern sind Sheriff Bernie Granger und ihr neuer Kollege einem Serienkiller auf der Spur, der seine Opfer auf äußerst brutale Weise tötet. Schon die dritte Frau ist spurlos verschwunden und die Polizei ahnt, dass das nicht die ersten und letzten Morde des Killers waren…

Eins vorweg: Auch wenn bei Kurzbeschreibungen des Buches z.B auf Amazon oder auf der Knaur-Seite steht, dass Bernie selbst ins Visier des Mörders gerät, stimmt das nicht. Der originale Klappentext ist jener, den ich oben abgetippt habe. Bernies Schwester gerät in die Fänge des Mörders, nicht Bernie selbst. Gerade dass die Heldin mal nicht Opfer des Serientäters wird macht das Buch noch besser, da es damit von den meist typischen Plots abweicht.
Die Autorin Beverly Barton hat mit „Killing time“ einen wirklich guten und rasanten Thriller geschrieben, bei dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Beide Helden mögen sich von Anfang an und nähern sich immer weiter an. Unterschiedliche Ängste und falsche Signale lassen die beiden Protagonisten nicht sofort zueinander finden, aber insgesamt ist ihr Beziehungsaufbau sehr romantisch gestaltet und spielt eine große Rolle in dem Buch. Ich fand es richtig erfrischend, dass sich Jim und Bernie sofort mögen. In den meisten Ladythrillern mögen sich Held und Heldin nicht auf Anhieb und giften sich erstmal eine Weile an. Das kann auch sehr unterhaltsam sein, aber Beverly Barton bietet dem Leser einfach die Abwechslung, die er vielleicht sucht.
Die Protagonisten, und auch alle Nebenfiguren, sind der Autorin sehr gut gelungen.
Bernie ist ein realistischer Charakter , die wegen ihrem starken Körperbaus auch oft für stark gehalten wird. Ihre weiche Seele und ihre Fraulichkeit werden dabei oft übersehen.
Jim ist ein toller Held. Er ist stark, klug und dabei auf gar keinen Fall ein Macho. Er hat kein Problem damit eine starke Frau an seiner Seite zu haben und sehnt sich nach der Wärme eines Heims.
Der Schreibstil der Autorin ist packend und mitreißend.
Nichts für schwache Nerven sind die Folterszenen des Mörders. Ich hatte öfter eine regelrechte Gänsehaut und der Killer widerte mich durch seine Taten einfach nur an. Eindrucksvoll und spannend beschreibt Beverly Barton die Jagd auf dem Killer, als Leser fiebert man einfach nur mit und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der Mörder endlich erwischt wird.
Insgesamt gesehen ein Meisterwerk der Ladythriller, deren Autorin mit den großen Namen dieses Genre absolut mithalten kann!

Wertung:
10 von 10 Punkten
:stern
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Beitragvon patwelli » 13.04.2008, 10:49

Schade nur, dass so manche bei der Namenswahl so daneben greifen - Bernie für eine Frau *schauder*, das kann schon ein bisschen das Lesevergnügen trüben.

Na dann werde ich das Buch auch mal auf den WZ setzen, das erste von ihr schlummert auch noch im SUB.

LG
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Beitragvon Josy » 13.04.2008, 11:40

Wow :shock: , das hört sich ja richtig klasse an... :habenwollen

Das kommt sofort auf meinen Wunschzettel. Hat beverly Barton nicht schon einen Ladythriller geschrieben? :gruebel

Da war doch was...*suchengeht*

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Beitragvon SchneeMcKettrick » 13.04.2008, 11:43

patwelli hat geschrieben:Schade nur, dass so manche bei der Namenswahl so daneben greifen - Bernie für eine Frau *schauder*, das kann schon ein bisschen das Lesevergnügen trüben.

Na dann werde ich das Buch auch mal auf den WZ setzen, das erste von ihr schlummert auch noch im SUB.

LG
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Bernie ist ihr Spitzname (Bernadett) ;)
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Beitragvon Sigrid » 13.04.2008, 12:21

Hört sich wirklich so gut an, dass der Roman auch auf meinem WZ gelandet ist! :D


Übrigens ein weiterer Roman der Autorin:

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Killing her softly
Beverly Barton und Sabine Schilasky
Droemer/Knaur 2007-06-01 Broschiert 560 Seiten
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Beitragvon minx » 13.04.2008, 12:36

Sigrid hat geschrieben:Hört sich wirklich so gut an, dass der Roman auch auf meinem WZ gelandet ist! :D


Übrigens ein weiterer Roman der Autorin:

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KILLING TIME ist der nachfolger von diesem hier.
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Beitragvon Wildfee » 13.04.2008, 12:54

Ok......ist als Nächstes dran ;)
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Beitragvon patwelli » 13.04.2008, 14:08

Bernie ist ihr Spitzname (Bernadett)

Ja das habe ich mir schon gedacht, dass es ein Spitzname ist - trotzdem finde ich ihn grässlich :oops: :lol:

Es gab doch da mal so einen Film, Immer Ärger mit Bernie - der fällt mir dann sofort immer ein *gg*.
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Beitragvon Josy » 13.04.2008, 20:40

Hallo,

gehören die beiden Romane zusammen? Muss ich erst Killing her softly lesen oder ist es egal?

Wenn sie nicht unmittelbar miteinander verbunden sind, dann will ich lieber den zweiten lesen, hehe.

Grüßli Josy
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 13.04.2008, 22:06

Nein, man muss nicht beide lesen. Mir ist nichtmal aufgefallen dass es eine Reihe ist. Das erste Buch war auch nicht ganz so gut wie dieses hier. Es war zwar nicht schlecht, aber "killing time" ist eine bessere Liga.
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Beitragvon Josy » 19.04.2008, 13:38

Danke Schnee,
da bin ich ja froh, ich will nämlich lieber das neue lesen :ratte .

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Beitragvon patwelli » 25.06.2008, 18:30

Habe das Buch grade beendet - aber so ganz kann ich da nicht mitschwärmen. Klar, Jim und Bernie sind klasse, ihre Gefühle und Handlungen sind gut beschrieben und nachvollziehbar. Mich hat aber die Ermittlungen etwas gestört. Es verging immer viel zu viel Zeit, indem einfach nichts passierte, das ist bei einem Thriller eigentlich ungewöhnlich. Dann hab ich mich ständig gefragt, warum die Frauen nicht eher gewarnt wurden durch Veröffentlichung der Geschenke, das hätte ich doch sehr logisch gefunden. Als dann der Knoten geplatzt war und der Zusammenhang hergestellt wurde, ging es dann ja sehr schnell. Geärgert hat mich dann wieder die Weigerung zur Zusammenarbeit vom Rektor der Schule.

Ich hatte von Anfang an zwei Verdächtige, leider war es dann auch einer der beiden - ich hätte mir aber lieber den anderen gewünscht *gg*. Insgesamt war das Buch recht spannend geschrieben und die Protas durchweg sympathisch. Die Ermittlungen, die Gefühle und die Schlussfolgerungen waren alle sehr gut durchdacht und logisch.

Ich würde dem Buch 3,5 von 5 Punkten geben -auf jeden Fall lesenswert.
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Re: Killing time von Beverly Barton

Beitragvon mallory » 27.01.2014, 21:22

Gleich eines vorweg: Zart besaitet darf man bei diesem Buch nicht sein. Wenn ich meine vorhergehenden Erfahrungen mit "Hexenopfer" nehme darf man bei der Autorin allgemein nicht empfindlich sein. Da werden Vergewaltigungen, Folter und Mord ausführlich beschrieben, aber auch die wirklich irrsinnigen Gedankengänge des Killers verursachen einfach nur Gänsehaut weil er sich in seinem Wahn wirklich vollkommen davon überzeugt hat dass jede der entführten Frauen ihn liebt und gerne alles für ihn tun will, auch von ihm gefoltert werden. Auch scheut sich die Autorin nicht davor, wichtige Nebenfiguren leiden zu lassen, so kommt z.B. auch Bernies Schwester nicht ohne tiefgreifende Schäden davon.
Man muss schon eine etwas abseitige Phantasie haben um sich solche Szenen so anschaulich ausdenken können. Aber gut, ich las ja auch gerne Stephen King. ;)

Die Protas haben mir wirklich gut gefallen, auch wenn mir der Übergang von Freundschaft zu Leidenschaft und Liebe dann doch etwas zu schleichend kam. Ich habe eine Aussprache von Jim und Bernie etwas vermisst bevor sie übereinander herfallen. :roll: Ein kleines bisschen "Du gefällst mir wirklich viel besser als deine umwerfend schöne sexy Schwester weil..." hätte ich nett gefunden. Gut fand ich an diesem und auch an dem anderen Roman der Autorin, dass es zwar immer wieder Sexszenen gibt aber das Paar selbst erst gegen Ende der Geschichte, so im letzten Viertel, zueinander und miteinander ins Bett findet. Dadurch wirkt für mich die Liebesgeschichte eindeutig schöner und glaubwürdiger.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und ich habe diesmal auch nicht erkannt dass die Autorin den Täter durch Kleinigkeiten verraten hätte, so wie bei "Hexenopfer". Leider hat mein Instinkt mal wieder zugeschlagen, der bei solchen Romanen oft beim ersten Auftreten des Täters absolut überzeugend schreit "Du bist es!". Diese Gewissheit wurde im Laufe des Buches immer stärker und so habe ich gar nicht mehr so darauf geachtet, ob es auch andere Verdächtige gegeben hätte. Ich war nahezu enttäuscht, als meine Vermutung sich bewahrheitet hat.

Fazit: Eine tolle, spannende Story mit einem glaubwürdigen Liebespaar, einem wahrhaft Gänsehaut verursachenden Killer und Ermittlern, die keine Überhelden sind sondern auch mal etwas zu spät zur Rettung kommen oder lange im Dunkeln tappen. Das hat auch den Kriminalfall für mich sehr glaubwürdig gemacht, da die Autorin sich tatsächlich auf Ermittlungsarbeit und Kombinationsgabe des Helden verlässt und nicht nur darauf, dass ihm der Zufall zu Hilfe kommt! Sehr gut gemacht!!

Meine Wertung: überzeugte 5 von 5 :lesen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Re: Killing time von Beverly Barton

Beitragvon veilchen » 29.01.2014, 11:21

Ein toller Thriller! Und du hast recht, man muss definitiv Nerven haben, um den Roman (wie alle anderen von ihr) durchzustehen. So ähnlich, wie es mir auch bei karen Rose geht. Auf jeden Fall haben mir die Charaktere gut gefallen, mit einigen Ausnahmen hier und da, aber insgesamt ein toller Roman! :) Zwar ahnt man häufig, wer der Tärter ist, aber mittlerweile stört es mich nicht mehr so, aber es wäre schon mal schön, wenn es am Ende eine Überraschung gebe.
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Re: Killing time von Beverly Barton

Beitragvon mantacabrio » 11.07.2014, 19:19

Mir hat das Buch auch deutlich besser gefallen als das erste.
Ich stimme Mallory zu, man braucht schon starke Nerven, um ihre Bücher zu lesen.
Und ich würde sagen, man sollte die schon nacheinander lesen (aber ich bin auch ein Seiren-Freak).
von mir auch
5 von 5 Punkten.
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