Simone van der Vlugt - Schattenschwester

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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Simone van der Vlugt - Schattenschwester

Beitragvon patwelli » 01.05.2008, 19:46

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Schattenschwester
Simone van der Vlugt
Diana 2007-03 Gebundene Ausgabe 384 Seiten



Inhalt:

Ein Schüler bedroht seine Lehrerin mit einem Messer. Wenige Wochen später wird diese ermordet aufgefunden. Ein klarer Fall - so scheint es. Doch war Marjolein tatsächlich die allseits beliebte Kollegin, die treu sorgende Ehefrau und Mutter? Und welche Rolle spielt die trauernde Zwillingsschwester? Quelle: Diana

Meine Meinung:

Marlieke und Marjolein sind eineiige Zwillinge. Marjolein ist die dominantere Schwester, sie ist auch Lehrerin an einer Problemschule. Marlieke ist die Schattenschwester, sie hat ein eigenes Photostudio. Bis Marjolein ermordet wird und Marlieke aus ihrem Schatten treten kann.

Das Buch ist spannend bis zum Schluss. Man hat ja von Anfang an die üblichen Verdächtigen, hier sind es zuerst drei, dann vier, wenn man an das erste Buch von van der Vlugt denkt, Klassentreffen. Ganz zum Schluss kommt noch ein fünfter dazu - und alle haben schlüssige Motive, die man auch ganz klar erkennen kann. Nur einen habe ich von Anfang an ausgeschlossen, und der war es auch nicht.

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Marjolein von der auslösenden Geschichte, die Bedrohung durch den Schüler Bilal und aus der Sicht von Marlieke, sie erzählt, wie es nach der Beerdigung weitergeht. Das Ganze ist sehr gut gemacht, auch keineswegs störend, man fühlt sich ganz in der Geschichte drin und kann beide Seiten auch sehr gut nachvollziehen.

Das Interessante an dem Buch ist natürlich auch der psychologische Effekt, die Darstellung, wie eine bedrohliche Person - hier Bilal, ein geordnetes Leben so richtig durcheinanderbringen kann und was es für Ausirkungen auf Menschen hat, die mit einem Messer bedroht werden. Ich beklage mich ja oftmals, dass die Protas in Büchern zu wenig miteinander reden - hier ist es genau das Gegenteil, Marjolein redet sich buchstäblich um Kopf und Kragen, alles, was sie bewegt, sprudelt aus ihr heraus und sie kann auch gar nicht abschätzen oder bemerkt, wie tief sie manche Menschen damit verletzt, wenn sie jedes Gespräch an sich reisst und ständig auf ihre Probleme wieder zurückkommt.

Wer einen gut geschrieben Psychothriller lesen möchte, der ist hiermit gut bedient, die Geschichte ist gut nachvollziehbar und die Bedrohung durch einen Schüler kann jedem Lehrer ja mittlerweile leider fast tagtäglich auch passieren. Die Auswirkungen, die diese Tat auf die betroffene Lehrerin und auch ihr Umfeld, die anderen Lehrer hat und wie sie sich verhalten, regt schon sehr zum Nachdenken an.

Mir hat das Buch gut gefallen, von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

LG
Patty

:stern
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