gérard de nerval - aurélia

...wenn es denn mal etwas anderes als ein Liebesroman sein soll;)

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gérard de nerval - aurélia

Beitragvon monablume » 11.07.2006, 10:09

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Aurélia
Gérard de Nerval
Mille et une Nuits 1997 Taschenbuch 111 Seiten

Inhalt & Eigene Meinung:
ein französisches buch mit der deutschen übersetzung inklusive. nach der novelle kommt auch noch eine deutsche interpretation und eine kurzbiographie des autors.

der autor war ein surrealist im 19.jh. deshalb wirkt das buch trotz deutscher übersetzung extrem verwirrend. es gibt mehrere handlungsperspektiven, die sich teilweise überdecken und miteinander vermischen:
- aurelia ist die frau, die der ich-erzähler liebt. doch sie liebt ihn nicht. und dann geschieht auch noch ein unglück mit ihr.
- der ich-erzähler träumt nachts sehr viel. träume erscheinen ja meist logisch, solange man im traum ist, doch hinterher wirkt jeder traum unlogisch und ist schwer zu beschreiben.
- der ich-erzähler ist ein guter beobachter, sehr sensibel, und beschreibt seine umgebung mitsamt den vermutlichen gefühlen der anderen.
- der ich-erzähler ist (wie der autor) psychisch krank. er leidet unter wahnvorstellungen wie z.b. dass er napoleon sei oder meint maria zu begegnen.
in allem sucht er einen zusammenhang zu erkennen, denkt, er hat einfluss auf das weltgeschehen und die natur, muss die göttlichen mächte wieder vereinen. und immer schwingt eine große, irgendwie sehr französische melancholie mit, und eine traurige todessehnsucht.
nerval hat sich nach dieser novelle aufgehängt, und hatte die letzten seiten noch in der tasche.
so tragisch wie das schicksal des autors, so verwirrend ist das buch. man muss wie bei allen großen schon mehrere sachen und wohl auch interpretationen von ihm gelesen haben, um das werk besser zu verstehen.

Meine Wertung:
5 von 10 punkten
monablume
 

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