Deborah Hale- Entscheidung in Gretna Green

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Deborah Hale- Entscheidung in Gretna Green

Beitragvon Lesefratz » 02.06.2008, 18:56

Deborah Hale- Entscheidung in Gretna Green
Originaltitel: Lady Lyte's little secret
Verlag: Cora/Historical/256 Seiten
Erscheinungsdatum: 05/08
Genre: historischer Liebesroman/Regency

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Entscheidung in Gretna Green (Historical Band 240)
CORA- Verlag GmbH 2008 Taschenbuch 255 Seiten

Klappentext:

Warum keine Affäre? Ohne zu zögern, erfüllt die schöne, junge Witwe Lady Felicity Lyte sich diesen frivolen Wunsch! Als Liebhaber wählt sie den jungen Hawthorn Greenwood. Doch ihre Romanze bleibt nicht ohne Folgen, und entschlossen beendet Felicity die Liebschaft: Niemals wieder will sie sich vermählen! Bis ein drohender Skandal sie und ihren Exgeliebten erneut zusammenbringt. In aller Eile müssen sie zusammen nach Gretna Green reisen, um einen Skandal zu vermeiden. Und dabei entdeckt Felicity eine neue Seite an dem sonst so bedächtigen Hawthorn: Über Nacht wird er zu einem leidenschaftlichen Abenteurer, der sie zurückerobern will...
Quelle: Cora

Meine Zusammenfassung:

Schon nach kürzester Zeit ihrer Affäre mit Hawthorn Greenwood bleibt diese nicht ohne Folgen – Felicity ist schwanger. Eine Tatsache die sie zwar auf der einen Seite mehr als erfreut, denn sie vermutete nach ihrer ersten, unglücksseligen Ehe eigentlich eine Unfruchtbarkeit ihrerseits ;doch auch auf gewisse Art und Weise erschreckt, denn eine weitere Ehe nur aufgrund eines gemeinsamen Kindes, würde für sie nie in Frage kommen.
Und Hawthorn als typischer ernster, solider Gentleman würde auf eine Ehe bestehen, sobald er von dem Kind erfahren würde.
Felicity hat jedoch gute Gründe für ihr Handeln. Sie ist eine überaus reiche Witwe. Den Reichtum brachte sie einst mit in die Ehe- und er war auch der einzige Grund, wieso sich ihr verstorbener Ehemann für sie interessierte. Er brachte zu seinen Lebzeiten einen Großteil des Vermögens mit seinem ausschweifenden Lebensstil durch und beschämte Felicity damit, sich für seine vielen Liebschaften zu brüsten, die ihm angeblich einige Bastarde einbrachten. Liebe brachte er ihr jedoch nie entgegen und nach seinem Tod will Felicity nun ihr eigenes Leben genießen.

Kaum erfährt sie von ihrer Schwangerschaft, beschließt sie sich von Hawthorn zu trennen. Um so überraschter ist sie, als er eines Tages vor ihrer Tür steht. Doch er ist nicht wie zunächst von ihr vermutet, ihretwegen dort, sondern teilt ihr kurz und bündig und völlig aufgebracht mit, dass ihr Neffe und seine Schwester durchgebrannt und auf dem Weg nach Gretna Green sind.
Felicity ist fassungslos. Zum einen vermutet sie, in Hawthorns Schwester nur eine Mitgiftjägerin und will ihren Neffen um jeden Preis vor einer Ehe mit ihr bewahren und zum anderen sieht sie durch eine mögliche Verbindung ihren Plan gefährdet, ihr Kind ohne dass Hawthorn davon erfährt, zu bekommen und großzuziehen. Kurz entschlossen beschließt Felicity die Zügel in die Hand zu nehmen und die beiden aufzuhalten, doch Hawthorn macht ihren schönen Plan zunichte. Er weigert sich sie allein reisen zu lassen und folgt ihr. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen für Felicitys und Hawthornes Liebesleben...

Meine Einschätzung:

Der aktuelle Historical von Deborah Hale besticht durch ein sympathisches Heldenpaar und einen eingängigen Schreibstil.
Felicity ist durch ihre erste Ehe ein „gebranntes Kind“ und scheut sich nach diesem Fiasko jemals wieder einem Mann Macht über sich und ihren Reichtum zu geben.

Hawthorne dagegen ist ein sehr verlässlicher Charakter, der dem Ende seiner kurzen Affäre mit Felicity zum Teil mit Bedauern entgegen sieht. Aber auch Felicity mag sich nicht vorstellen, ein Leben ohne Hawthorne führen zu müssen, denn sie hat sich trotz aller Vorsicht in ihn verliebt. Während ihrer gemeinsamen Reise mit der Kutsche nach Gretna Green lernen beide sich immer besser kennen und ihre Gefühle füreinander vertiefen sich. Um allerdings ein Happy-End einleuten zu können müssen sich beide jedoch zunächst ihre tiefe Liebe zueinander eingestehen.

Deborah Hale gelingt es, diese Phase der Verliebtheit in Liebe durch einfühlsame Gespräche des Heldenpaars, plausibel und gefühlvoll darzulegen. Die Suche nach Felicitys Neffen und Hawthornes Schwester ist eher zweitrangig, denn geprägt wird diese Romance allein durch die Gespräche und Einsicht in die Gefühlswelt von Romanheldin und Held.

Die Romanidee als solches war interessant und macht das Buch zu einem kurzweiligen Lesespaß. Einen nachhaltigeren Eindruck hat der Roman jedoch leider nicht bei mir hinterlassen – doch als Balkon oder leichte Strandlektüre ist er durchaus empfehlenswert.

Meine Bewertung: :D :D :D :D von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon Schattentaenzerin » 02.06.2008, 19:08

Cool! Dann werd ich es mir vielleicht doch mal besorgen! Danke für die Rezi! :D
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Beitragvon sabinett » 03.06.2008, 08:08

oh das klingt gut, ist notiert :hi danke
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Beitragvon Lenya » 03.06.2008, 16:20

Mich stört der Plot an sich ehrlich gesagt schon. Liebhaber/Affäre/Schwangerschaft, dasn klingt mir alles zu abgedreht. Ist nicht so mein Ding ;)
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Beitragvon Lesefratz » 03.06.2008, 18:13

@ schatten & sabinett:

aber immer gerne doch. ;)

@ Lenya:

Bei mir war es genau anders herum, da ich mal froh war, über eine Heldin zu lesen, die nicht mehr ganz so jung war und Jungfrau ist.
Der Roman ist zwar kein Keeper für mich, doch für zwischendurch war er ganz nett. So geht es mir eigentlich bei allen Romanen der Autorin. ;)

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon mantacabrio » 03.07.2008, 20:36

Ich habe den Historical jetzt auch gelesen und muss euch sagen, es war nichts besonderes. Die Heldin hat mich mit ihrem Benehmen ein wenig genervt, die Handlung war im Ganzen ein wenig zu flach, da habe ich schon ab und zu nur noch quer gelesen. Vor allem dieses hin und her zum Ende hin, darüber habe ich mich schon aufgeregt.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten

Aber ich habe so ein Gefühl, als ob es einen Vorgäner-Roman davon geben muss, über die andere Schwester des Helden. :roll: Und "aufdieSuchegehe" ;)
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Beitragvon Loewenzahn » 18.07.2008, 09:09

Mir hat an dem Roman der lockere Schreibstil gefallen, daß es mal nicht ums 1. Mal ging und daß die Protas eine Entwicklung durchmachen und ihre Ansichten auch selbst mal hinterfragen.

Allerdings gebe ich manta Recht, am Schluß gibt's ein bißchen viel Hin und Her ;)

Locker, leichte, unterhaltsame Lektüre, aber kein Keeper.
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Beitragvon Lirofan » 18.07.2008, 09:24

ich fand den auch recht nett, weil ich die umgedrehte situation erfahrene frau/unerfahrener mann gern mag. und er war irgendwie schon knuffig.
auch dass er kaum geld hat und sie reich war, ist selten.

genau wie euch hat mich dieses hin und her am schluss etwas genervt. war ein bisschen zu viel.

naja und mit backebärten hab ich so meine schwierigkeit :mrgreen:
das finde ich sooooo hässlich :cool:

aber sonst ist der roman für einen gemütlichen leseabend geeignet.
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Beitragvon patwelli » 09.09.2008, 20:47

Dumme Kuh - das kam mir ständig in den Sinn beim Lesen des Buches. Er ist so lieb und süß - und sie hätte ich ständig in den ..... treten können. Okay, wenn man sich dann allerdings in die damalige Zeit versetzt, dann kann man ihr Verhalten schon verstehen, dass sie sich nicht wieder von einem Mann abhängig machen will. Immerhin hätte ihr ja nach einer Heirat nix Eigenes mehr gehört. Aber trotzdem ..... immer hat sie alle Männer über einen Kamm geschert und seine Schwester stets als hinterhältig angesehen, alle anderen waren böse, nur sie nicht. Das waren mir ein bisschen zuviele Heimlichkeiten - und besonders witzig war es auch nicht *gg*.

LG
Patty
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Beitragvon Luckydaisy » 13.04.2009, 19:00

ich hab das buch nun auch durch - und hier kommt meine nicht wirklich subjektive einschätzung....

ich bin verliebt in hawthorne greenwood *schmacht* - dieser held ist so wundervoll anders als die klassischen supadupa helden und hat mich damit ruckzuck um den kleinen finger gewickelt. seine leichte verklemmtheit, sein stures pflichtbewußtsein, seine unterschütterliche loyalität und seine unsicherheit der heldin gegenüber - das hat ihn so wunderbar menschlich gemacht!!!

die heldin dagegen war einerseits eine ziemlich arrogante und egoistische kuh - anderseits konnte ich ihr verhalten nachvollziehen. sie ist für ihre zeit recht empanzipiert und ein echter freigeist und mit 32 jahren nicht mehr ganz "taufrisch" *lach*

der schreibstil ist gewohnt flüssig und eingängig und die story ist sehr gefühlvoll erzählt.

dieses schätzchen ist und bleibt keeper - hawthorne rules :cool:
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