Die Hüterin von Tessa Korber

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Die Hüterin von Tessa Korber

Beitragvon SchneeMcKettrick » 07.06.2008, 10:30

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Die Hüterin
Tessa Korber
Lübbe 2008-05 Gebundene Ausgabe 475 Seiten


Klappentext:
England im 13. Jahrhundert. Zum ersten Mal begleitet Rowena ihren Vater zu einem Ritterturnier. Ihr fällt die Ehre zu, dem Sieger einen Kuss zu gewähren. Schon bald verliert sie ihr Herz an einen jungen Außenseiter, den niemand kennt - Cedric of Cloagh übt eine unerklärliche Anziehungskraft auf die junge Baroness aus. Ist das nur der Sturm der ersten Liebe, oder verbindet die beiden tatsächlich etwas ganz Großes? Doch als Rowena dem Ritter erlaubt, ihre Farben zu tragen, zieht sie damit den Zorn des gefürchtetsten Teilnehmers des Turniers auf sich. Der Chevalier de Montfort hat die Macht, jeden zu vernichten, der sich ihm in den Weg stellt. Zu spät erkennt Rowena, dass sie mit der unbedachten Offenbarung ihrer Gefühle nicht nur Cedrics Leben und ihr eigenes Glück in Gefahr bringt, sondern auch die Wahrung eines jahrtausendealten Geheimnisses riskiert, dessen Erbin und Hüterin sie ist. Auf dem Spiel steht die Existenz eines ganzen Volkes, geheimnisvoller und älter als die Kelten ...

Meine Rezension:
Als sich Rowena und Cedric das erste Mal begegnen, ist der junge Earl angeschlagen von den Ritterwettkämpfen am Nachmittag.
Er erfährt, dass Rowena keine andere Frau ist, als jene die den Siegerpreis und einen Kuss für den Gewinner des Tjost überreichen wird.
Obwohl Cedric ein Neuling im Tjost ist und sein Körper nach Ruhe verlangt, kann er nicht anders, als zum Tunier anzutreten- Lady Rowena lockt ihn zu sehr. Auch Rowena ist hingerissen von Cedric und hat nur noch Augen für ihn.
Als Cedric schwer verletzt wird möchte sich Rowena um ihn kümmern. Einem anderen Mann passt ihr Interesse an Cedric überhaupt nicht und spinnt einen Plan, wie er Rowena an sich binden kann.
Die jungen Liebenden schwören sich zu heiraten, aber durch einen gemeinen Plan und um das Leben ihres Vaters zu schützen, muss Rowena vorgeben nichts für Cedric zu empfinden.
Der verletzte und wütende Earl reist nach Jerusalem um Schlachten zu schlagen, währenddessen kämpft Rowena um das Leben ihres Vaters, um ihre Ehre und muss sich mit einem Familiengeheimnis befassen, welches ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.
Da ihr ältester Bruder Kai verschollen ist, soll Lady Rowena die Hüterin des „Alten Volkes“ sein, welche in ihren Wäldern leben…

„Die Hüterin“ ist ein historischer Roman mit einer großen Portion Liebe und Fantasy.
Die erste Begegnung von Rowena und Cedric war so romantisch, dass mich das Buch sofort packte. Die Liebe auf den ersten Blick wird dramatisch zerstört, aber Freunde des Happy-Ends kommen auf ihre Kosten.
Rowena ist eine Lady durch und durch. Sie wird von ihrem Vater sehr geliebt und musste sich bisher nicht vielen Herausforderungen stellen. Von ihrer Mutter hat sie heilende Kräfte geerbt, die sie auch einzusetzen weiß. Ihre Rolle als „Hüterin“ nimmt sie nicht mit Begeisterung an, vielmehr ist sie zunächst entsetzt über das, was sich in ihren Wald zuspielt. Nach einem tragischen Erlebnis wird sie jedoch von dem „Alten Volk“ geheilt und gewinnt Freunde unter dem Volk derer die schon seit Anbeginn der Zeit existieren.
Cedric stammt aus einer alten, aber unbedeutenden Familie. Zusammen mit seinen treuen Knappen Caleb machte er sich auf um sich im kämpfen zu erproben. Cedric ist ein interessanter Charakter, der manchmal Dinge macht, die man als Leser nicht erwartet hätte.
Beide Hauptprotagonisten wurden von der Autorin gut gezeichnet und werden nicht als perfekt dargestellt.
Ich hätte mir gewünscht, dass Rowena und Cedric nicht zu lange auf ihr Glück warten müssen, aber für den Verlauf der Geschichte war es wahrscheinlich gar nicht anders möglich.
Das alte Volk war sehr gut dargestellt, wie gern hätte ich noch mehr in dieser Welt verbracht und diese Wesen noch besser kennengelernt als es schon der Fall war.
Diese Mischung aus historischen Roman mit Liebe und Fantasy hat mir wirklich gut gefallen und reizte mich zum weiterlesen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen. Sie bedient sich einer modernen, aber auch altertümlichen Sprache die sehr gut zum Buch passt und das lesen zu einem Vergnügen werden lässt.
Insgesamt ein gelungener Roman, welcher viele Leser begeistern wird.

Bewertung:
9 von 10 Punkten

:stern
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Beitragvon Wildfee » 07.06.2008, 10:38

Der Roman ist schon direkt auf den WZ gewandert.......
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Beitragvon xhilfeschreix » 07.06.2008, 11:09

Und schon wieder ist mein Wunschzettel um ein Buch reicher geworden. -.-
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Beitragvon monalisa » 07.06.2008, 12:38

das ist genau mein Ding...ähhh Buch :D

Danke für die Rezi Schnee !!

Ist direkt auf meinem Wunschzettel gelandet :roll:
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Beitragvon Gänseblümchen » 07.06.2008, 15:42

Danke für den Tip und wieder ein Buch das auf meinem WZ gelandet ist. :strahl
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Beitragvon mixalina » 07.06.2008, 16:56

Ach wie gut, dass ich das Buch schon auf meinem WZ habe :-).
Danke für die schöne Rezi, Schnee.
Ich lese gerade:
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Beitragvon Wildfee » 28.09.2008, 11:40

Wie so oft, stimme ich Schnee bei dieser Rezi in einigen Punkten zu ;)

Meine Meinung:
Schöner flüssiger Schreibstil, der das Buch zu einem Pageturner macht. Die Storyidee ist nett und gut umgesetzt.

Allerdings bin ich in einigen Dingen etwas kritischer: Vor allem die ersten Seiten des Buches erinnerten mich stark an den Fim "Ritter aus Leidenschaft" und dadurch habe an Stelle des dunkelhaarigen Helden den blonden Heath Ledger vor dem geistigen Auge gesehen ;) Das hat mich schon ein bissel gestört.
Die Charakterentwicklung bzw. Tiefe hätte auch intensiver sein können. Man erfährt quasi nichts vom Innenleben der Männer, nachdem sie am Kreuzzug teilgenommen haben, ebenso wird kaum verraten, wie es Rowena nach dem Überfall innerlich geht und wie sie das verkraftet.
Insgesamt bleibt der Roman dadurch eher oberflächlich.
Perfekt ist der Roman, wenn man einfach nur eine schön geschriebene Geschichte lesen will ohne groß nachzudenken, also sprich einfach nur gut unterhalten werden möchte.
Mag man lieber etwas tiefgründigere Romane in denen verstärkt auf das Innenleben der Charaktere eingegangen wird, ist dieses Buch hier keine perfekte Wahl.
Eine kleine Anmerkung noch zum Romancefaktor: Außer dem einen oder anderen Kuß wird auf Erotik völlig verzichtet, das Buch ist gänzlich jugendfrei ;)

Meine Wertung:
7,5 von 10
Zuletzt geändert von Wildfee am 17.02.2010, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gipsy » 28.09.2008, 11:47

Heath Ledger - das wäre für mich ein Grund, das Buch zu kaufen :lol:

Ich schleich schon so lang darum herum ...
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Beitragvon Wildfee » 28.09.2008, 14:00

;)
Wer den Film nicht kennt, wird natürlich nicht solche Assoziationen wie ich haben, das ist ganz klar.
Aber es geht um ein Ritterturnier, die Heldin, den Held, einen Bösewicht und Tjosten.
Da denke ich schon automatisch an "Ritter aus Leidenschaft" und es ist irre schwer, die Bilder dann nicht beim Lesen im Kopf zu haben.
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Beitragvon hermine » 28.09.2008, 14:50

Ich liebe den Film - Ritter aus Leidenschaft.

Danke noch für die tolle Rezi ;) ;) ;)
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Beitragvon Gipsy » 28.09.2008, 20:15

hermine hat geschrieben:Ich liebe den Film - Ritter aus Leidenschaft.



Ich auch :herz
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Beitragvon DG7NCA / CAROLA » 06.10.2008, 13:44

Meine Meinung

Es ist eigentlich ein Fantasy-Liebesroman mit Tragik aber auch einem, sogar doppeltem Happyend.
Rowena ist zu Anfang ein wenig kindlich, ungestüm und behütet. Sie ist neugierig auf das Turnier, welches den Auftakt zu diesem Roman bildet.
Der zweite Protagonist ist Cedric, ein junger Ritter der sich "umsieht" begleitet von seinem treuen Knappen Colum, die beide aus dem hohen Norden stammen.
Die dritte Hauptfigur ist der "Bösewicht" Montfort. Es beginnt alles damit das Montfort interesse an Rowena zeigt, diese aber Cedric begegnet und bei den beiden es Liebe auf den ersten Blick ist. Allein diese Szene ist so einfühlsam beschrieben das man das "knistern" direkt spürt.
Rowena in ihrer Naivität bringt nun Montfort gegen sich und Cedric auf, so das sie sich einen unversöhnlichen Feind schafft.

Das Turnier selbst wird so intensiv und farbig geschildert das mir immer wieder Szenen aus dem Film "Ritter aus Leidenschaft" vor Augen standen.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen sich langsam zwei Erzählstränge zu bilden. Nach Beendigung des Turniers werden durch Montforts Interventionen die Wege von Rowena und Cedric sehr unsanft getrennt. Cedric begibt sich unfreiwillig nach Outremer zu seinem eigenen Abenteuer, welches sich jedoch für die Geschichte selbst als sehr aufschlußreich und wichtig erweist.

Rowena dagegen muss sich mit den Intriegen von Montfort und dem Bischof von Exeter auseinander setzen. Dieser ist auf einer Art Hexenjagd, welche vorallem ihren Vater und dessen "Wald" betrifft. Dabei klingen immer wieder die Anspielungen auf Rowenas Herkunft durch ihre Mutter an, deren Heilkunst sie geerbt hat. Bis sich ihr eröffnet dem "Alten Volk" verwand zu sein, was sie jedoch in große Gewissenskonflikte bringt.
Nachdem sich der Spannungsbogen zu Beginn eher langsam aufbaut fällt er ab dem zweiten drittel des Buches kaum noch ab.
Rowena muss durch die Schiksalsschläge schnellstens erwachsen werden und die Geschicke ihrer Leute in die Hand nehmen.
Durch ein tragisches Erlebniss hat sie dann engsten Kontakt mit dem "Alten Volk", von dem wir nun erstmals mehr und mehr erfahren. Das Bild das davon gezeichnet wird kann man fast wie ein Gemälde betrachten, das mehrere Schichten hat.
Ich hätte davon gerne intensiver und noch mehr erfahren.

Währenddessen erleben Cedric und Colum, der irgendwie geheimnisvoll ist, in Outremer Schlachten, aber auch Kontakte mit der Magie des Orients. Und treffen dort eine weitere Person die sich als überaus wichtig für die Auflösung der Geschichte entpuppt.

Nun nähern sich die Erzählstränge wieder aneinander an und verbinden sich in England. Bevor sich alles zu einem guten Ende neigen kann muss jedoch der Kampf um das "Alte Volk" und die Liebe bestanden werden. Der Teils überraschende Gesichtspunkte bringt.

Ich konnte mit den Personen dieses Buches mitfiebern, mitleiden, mitweinen und auch mitlachen. Die Menschen wurden so unterschiedlich sie waren glaubhaft dargestellt. Die Sprache der Autorin war eine gelungene Mischung aus Alt und Neu sehr passend um die Geschichte zu erzählen. Der Fantasy Anteil ist behutsam und nicht erdrückend, sondern sanft in die Erzählung eingebunden.
Das Ende selbst läßt für mich aber auch noch Raum um eventuell eine Neue daran anzuknüpfen.

Meine Bewertung 8 von 10 Punkten

Gruß Carola
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Beitragvon DG7NCA / CAROLA » 22.12.2009, 19:02

und ich hab gradfestgestellt, das die Autorin gar nicht weit von mir weg wohnt ;)
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