Dämonen zum Frühstück
Julie Kenner
Heyne 2008-07 Broschiert 350 Seiten
Kurzbeschreibung
Eine Dämonenjägerin in Elternzeit
Viele Frauen beenden ihre Karriere, wenn Kinder kommen. Kate Connor zum Beispiel hat seit Urzeiten keinen Dämon mehr gejagt... Doch dann taucht urplötzlich eines dieser Wesen in Kates Küche auf. Nun muss sie blitzschnell die Unordnung beseitigen, einen toten Dämonen loswerden und eine Dinnerparty organisieren, die über die politische Karriere ihres Mannes entscheidet - und das alles gleichzeitig. Doch es kommt noch schlimmer: Die Zeichen mehren sich, dass der tote Dämon nicht allein gekommen ist ... Es ist definitiv Zeit für Kate Connor, wieder an die Arbeit zu gehen!
Meine Meinung:
Kate ist Mutter einer pubertierenden Tochter von 14 Jahren sowie von einem Sohn mit 2 Jahren. Sie ist mit Stuart in 2. Ehe verheiratet, der Bezirksstaatsanwalt werden möchte. Ihr ganzes Leben dreht sich um ihre Kinder und den Ehemann, die von ihrer Vergangenheit nichts wissen. Plötzlich wird sie von den Geschehnissen aber eingeholt, als mitten in den Vorbereitungen für eine Dinnerparty, ein Dämon durch das Küchenfenster springt, um sie zu töten. Sie schafft es gerade noch den Dämon zu töten, bevor die ersten Gäste kommen, aber was soll sie mit der Leiche machen…
Es ist einfach herrlich komisch, wie Kate versucht ihr Familienleben mit alle den typischen Familienproblemen (Fahrdienst für die Tochter, Betreuung für den Sohn, Partys), die jeder von uns kennt, mit dem einer Jägerin des Vatikans für Dämonen unter den Hut zu bringen und das Ganze möglichst unauffällig.
Der Roman ist aus der Sicht von Kate geschrieben (ICH-Form), sodass man stets die Gedanken von ihr mitbekommt. Der Humor ist einfach auf meiner Wellenlänge und die Schriftstellerin versteht es einfach sehr gut, die Probleme einer „normalen“ Hausfrau und Mutter mit der einer Jägerin für Dämonen zu verknüpfen, sodass man das Gefühl hat, das könnte so sein.
Ich habe einfach Kate bildlich vor mir gesehen, die versucht ihre Tochter von der Schule abzuholen, eine Cocktailparty vorzubereiten und gleichzeitig die Leiche eines Dämons unauffällig zu entsorgen und das hat die Schriftstellerin mit ihrem lockeren Schreibstil gut hinbekommen.
Neben Kate spielen alle anderen Personen mehr oder weniger große Nebenrollen. Sie sind natürlich dargestellt. Eddie, als Altjäger, Cutter, der Karatetrainer sowie Kates Freundin sind einfach toll gezeichnet und ich freue mich schon auf mehr. Kates Ehemann ist auch eher eine Nebenfigur und somit spielt körperliche Liebe eine untergeordnete Rolle in diesem Roman. Sie kommt vor, wird aber eher angedeutet. Die Liebe zu ihren Kindern und zur Familie spielt dagegen eine zentrale Rolle auch für ihre Entscheidung wieder als Jägerin zu arbeiten.
Meine Wertung:
Für mich ein Klasse Debüt. Die ganze Geschichte der Dämonen aus der Sicht einer Hausfrau mit Nebenjob, ist einfach eine neue Sichtweise, die ich so noch nicht in einem Roman gelesen habe. Der Humor ist ganz auf meiner Wellenlänge und manche Gedanke hätte ich auch glatt selbst denken können.
Lediglich für die fehlende Hintergrundinformation (man erfährt nur am Rande etwas über die Organisation der Dämonenjäger sowie ihrer Helfer, aber auch über die Dämonen und ihre Vorgehensweise) gibt es von mir etwa Punktabzug.
4,5 von 5 Punkten
Eine kleine Randbemerkung: Es gab keinen einzigen Dämon beim Frühstück
oder er ist getarnt gewesen