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Heilige Kühe im Erzgebirge: Ein Bollywood-Roman
Till Endemann
Piper 2007-12 Broschiert 249 Seiten
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Klappentext
Romantik, Einsamkeit und Idylle – nichts anderes suchten die indischen Filmemacher. Und genau das konnten sie in Sillberg haben. Warum also sollten sie ihre Liebesgeschichten nicht im Erzgebirge drehen können? East meets Far East – als der angesagte Filmemacher Rahul mit seiner indischen Crew in dem kleinen Provinznest erscheint, ist das Chaos vorprogrammiert. Obendrein verguckt sich die schöne Charlie in den samtäugigen Superstar Yash, und die Dorfwelt gerät komplett aus den Fugen … Eine Liebesgeschichte der ganz besonderen Art.
Meine Einschätzung
Franz Luckhalter, Leiter des Tourismusbüros in Sillberg, hat es geschafft eine angesagte Bollywood Filmproduktion zum Dreh nach Sillberg zu holen. Nun plant er mit seiner bisher noch geheim gehaltenen neuen Firma ‚Sillberg Travel‘ ganz groß rauszukommen.
Nach ausführlichen und sehr intensiven Vorbereitungen kommt endlich Franz großer Tag – doch er verschläft die Ankunft der Inder in Sillberg.
Von nun an tritt ‚Murphy Gesetz‘ in Kraft! Die Bedeutung dessen was ihm bevor steht, kennt er bereits von seiner Tochter Charlotte: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ ;-)
Ich habe das Buch ‚Heilige Kühe im Erzgebirge‘ als liebevolle Hommage an ein heimatliches Dörfchen empfunden, wie es doch noch immer einige bei uns gibt. Und das Gefühl die Figuren alle schon einmal getroffen zu haben; lässt den Leser nicht los, so echt und real scheinen die Charaktere aus dem Leben geschnitten zu sein.
Mit spitzzüngigem Witz geschrieben, hatte ich bereits nach den ersten Seiten Lachtränen in den Augen. Oft ist der Wortwitz allerdings erst auf den zweiten Blick erkennbar, so dass man schon ganz genau lesen muss, um alles mitzubekommen.
Hier trifft das Kommentar, auf dem Umschlag der Zeitschrift Woman, auf den Punkt genau: Schräg, schnell und schlau!
Humor beschreibt sich ja für jeden Leser anders. Für mich persönlich kann ich jedenfalls behaupten, dass Till Endemann mit seinem Erzählstil genau auf meiner humoristischen Wellenlänge liegt.
In diesem Buch schreibt einmal ein Mann aus der Sicht einer jungen Frau, nach meiner bisherigen Leseerfahrung eine recht ungewöhnliche Sache. Die „Ich-Form“ aus Charlottes Sicht macht einfach nur Spaß und passt auch ganz genau, da Charlotte eine sehr sympathische junge Frau ist.
Für alle Kritiker der Ich-Form möchte ich anmerken, dass man nicht die ganze Geschichte aus Charlottes Sicht erfährt, sondern sie stellenweise eben auch aus der Erzählersicht beschrieben wird. So wechselt sich Charlottes Sicht der Dinge, mit der des Erzählers ab. Dieser Schreibstil belebt die Geschichte zusätzlich und sie bekommt dadurch nicht nur Tempo, sie wirkt richtig flott.
‚Heilige Kühe im Erzgebirge ist kein Liebesroman im ‚Nackenbeißer‘ Sinne, auch wenn es natürlich eine Liebesgeschichte gibt. Die Geschichte beschreibt vielen verschiedene Menschen, fördert ihre Eigenheiten zu Tage und bringt sie an den Rand ihrer Leidensfähigkeit.
In kurzen Kapiteln, die unter einer auf den Punkt gebrachten Überschrift eingefasst worden sind, liest sich das flotte und amüsante Buch an einem Stück.
Fazit: Für alle Bollywood Fans und die, die es noch werden wollen und für alle Freunde von amüsanten und ein wenig skurrilen Geschichten, die durchaus auch das Leben hätte schreiben können.
Bewertung 5 von 5 Punkte
