Teufelszahl: Thriller
Jörg Kastner
Knaur TB 2008-04-01 Taschenbuch 448 Seiten
Kurzbeschreibung (von Ama)
Der junge Jesuitenpater Paul Kadrell wird in den Vatikan versetzt und freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem alten Lehrer, Pater Sorelli. Doch kurz darauf findet er Sorelli sterbend auf, grausam zugerichtet: Auf seiner Wange prangt die blutig eingeritzte Zahl des Teufels - 666. Als noch weitere Opfer mit dem Zeichen des Bösen gefunden werden, nimmt Kadrell zusammen mit der römischen Polizistin Claudia Bianchi die Ermittlungen auf. Bald stoßen die beiden auf eine geheimnisvolle Gruppe, die in den Katakomben Roms den Hort des Dämons vermutet. Und Claudia erfährt, dass ihre Familie schon seit Generationen in das uralte Geheimnis verstrickt ist.
Inhalt:
Erst einmal vorweg, die o.g. Kurzbeschreibung ist nicht ganz korrekt :evil: (aber das ist man ja gewohnt).
Paul Katrell ist jesuitischer Laienbruder und Jurist, selbst Waise, führt er ein Kinderheim. Der Roman beginnt mit einem Mord an seinem Ziehvater Pater Sorelli, dem der Mörder die Teufelszahl „666“ in die Stirn brennt. Paul möchte von seinem Ziehvater Abschied nehmen und fährt nach Rom. Die Leitung der Jesuiten bittet ihn nach seiner Ankunft, die Polizeibeamten bei an der Verbrechensaufklärung zu unterstützen. Zusammen mit Claudia Bianchi und Aldo Rossi versucht er die Gründe für den Mord aufzuklären….
Meine Meinung:
Wer die Engelstrilogie (Engelspapst, -fluch, -fürst) kennt, wird durch dieses Werk des Autors nicht sehr überrascht sein. Jörg Kastner kombiniert mystische Elemente („das Böse“) und Glaubensaspekte mit Krimibestandteilen und das sehr gekonnt. Die Geschichte umfasst 7 Tage und ist in viele Unterkapitel aufgeteilt mit mehreren Handlungssträngen und einigen Nebenfiguren. Er baut geschickt Spannung auf, sodass man einfach schnell weiterlesen muss.
Der Schreibstil ist flüssig.
Eine Liebesgeschichte ist nur angedeutet vorhanden (auch Laienbrüder haben das Keuchheitsgelübde abgelegt).
Anders aber als in der Engelstriologie steht in diesem Buch mehr der Krimiaspekt im Vordergrund. Die mystischen Elemente kommen erst im letzten Buchteil mehr vor. Dies könnte bei einigen Kastner-Lesern bei direkten Vergleichen dazu führen, dass die Kritik zur „Teufelszahl “weniger gut ausfallen wird. Auch der Vergleich mit „Illuminati“ trifft nicht so ganz. Zwar spielt das Buch in Rom und man erhält mit einer Karte einen Überblick über die Hauptorte, auch spielt Religion, Vatikan und Mord eine Rolle, aber damit hört die Ähnlichkeit für mich bereits auf. Bei Kastner ist der Schwerpunkt bei der Verbrechensaufklärung durch polizeiliche Ermittlungen gesetzt und ich finde, das hat er gut gemacht.
Schwach finde ich die Charakterisierung und Darstellung mancher Personen, da hätte ich manchmal etwas mehr erwartet.
Für Leser die Vatikanthriller mögen und auch nicht abgeneigt sind, wenn der mystische Aspekt („Besessenheit, Dämonen usw“) etwas mehr ist.
Meine Wertung:
Gute 4 von 5 Punkten.