Whisper
Isabel Abedi
Arena 2005-06 Gebundene Ausgabe 275 Seiten
"Whisper" ist ein Jugendbuch von Isabel Abedi, ein wenig Krimi und Horror mit Liebe gemixt. Das Buch ist übrigens trotz englischen Titels auf Deutsch!
Inhalt:
Nora, die von allen Noa genannt wird, zieht mit ihrer extentrischen Mutter Kat, einer berühmten Filmschauspielerin und deren schwulen Freund Gilbert in eine Kleinstadt. Nur für die Ferien, aber Noa ist trotzdem genervt. Doch dann lernt sie David kennen, der sich aufopfernd um seinen kleinen behinderten Bruder kümmert, der geheimnisvoll ist und gutaussehend und der ihr Herz dazu bringt, schneller zu schlagen. Und sie bemerkt, dass irgendetwas mit ihrem Ferienhaus nicht stimmt. Sie forscht nach und stößt auf eine geheimnisvolle Geschichte, doch egal an wen sie sich wendet - sie stößt auf eine Mauer aus Schweigen. Etwas Schreckliches ist 30 Jahre zuvor geschehen - und es droht sich zu wiederholen.
Meine Meinung:
Der Klappentext klang großartig, das Cover war wunderschön gemacht, ich konnte es kaum erwarten, mit dem Buch anzufangen. Den einzelnen Kapiteln sind Tagebucheinträge eines geheimnisvollen Mädchens vorangestellt und die Geschichte lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen. Der Mutter-Tochter-Konflikt ist glaubhaft, wenn auch sehr im Hintergrund, die ersten Andeutungen lassen eine Gänsehaut entstehen. Aber das war's dann auch. Die Geistergeschichte kommt zu kurz, die Auflösung des Mordes kommt zu kurz, ebenso wie die zahlreichen Konflikte zwischen den Figuren, die angesprochen werden und die Liebesgeschichte. Ein richtig schönes Gruselgefühlt will nicht aufkommen, und das liegt nicht nur daran, dass es sich um einen Jugendroman handelt. Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, damals und auch heute und diese Geschichte hat auch für dieses Genre keinen hohen Gruselfaktor.
Tieferen Einblick in die Gedankenwelt der einzelnen Figuren kann der Leser leider auch nicht nehmen. Was die Personen bewegt, kann sich der Leser nur selbst zusammenreimen. Das ist etwas, das ich sehr schade finde, da die Autorin einige sehr interessante Nebenfiguren geschaffen hat, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Ich muss sagen, diesem Buch hätten 100 zusätzliche Seiten gutgetan.
Trotz dieser negativen Aspekte bleibt der wunderbar flüssige Schreibstil, der das Buch sehr angenehm zum Lesen macht.
Von daher gebe ich dem Buch 7 von 10 Punkten.