Die Totenleserin
Ariana Franklin
Droemer/Knaur 2007-02 Gebundene Ausgabe 480 Seiten
Inhalt:
Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen - auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs. Mit ihrer direkten Art, Aberglauben und Vorurteilen entgegenzutreten, irritiert sie die Mächtigen der Stadt. Der Steuereintreiber des Königs dagegen hat andere Gründe, auf Adelia aufmerksam zu werden ...
Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden, angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere Kinder sterben, droht in Cambridge ein Aufruhr. Heinrich II., König von England, muss den wahren Mörder finden und sendet nach einem Totenarzt. Ausgebildet an der berühmten Hochschule von Salerno ist Adelia eine der wenigen Medizinerinnen ihrer Zeit - von ihrem Vater hat sie im Verborgenen sogar das Handwerk der Pathologie gelernt. Doch um als Frau überhaupt ermitteln zu können, muss sie im kalten, barbarischen England ihre wahre Identität verbergen. Undurchsichtige Stadtväter versuchen die Aufklärung der Morde zu vereiteln, das nahe gelegene Kloster ist nur am schwunghaften Reliquienhandel mit den Gebeinen des toten Jungen interessiert - und auch Sir Roland, der Steuereintreiber des Königs, scheint verdächtige Ziel zu verfolgen. Zugleich weckt er in Adelia Gefühle, die sie vollkommen verwirren. Wem kann sie vertrauen?
Meine Meinung:
Ich habe etwas gebraucht mich in dieses Buch einzufinden. Zu Anfang fand ich die Erzählperspektive sehr verwirrend. Hier wird hemmungslos das gesprochene Wort, die Erzählung und auch eine "Ich-Sichtweise" durcheinandergeworfen. Es hat ca. 100 Seiten gedauert bis ich den Erzählstil der Autorin verinnerlicht hatte und der Roman für mich immer besser wurde. Im Grunde handelt es sich hier um einen mittelalterlichen historischen Roman. Adelia wird nach Cambrigde berufen um bei der Aufklärung von Morden an kleinen Kindern behilflich zu sein. Die Juden werden dieser Taten verdächtigt und der König von England hat ein Interesse daran, dass die Juden freigesprochen werden, da sie seine besten Geldgeber sind.
Schnell wird Adelia bewusst, dass der Mörder, der die Kinder bestialisch zurichtet, ein Kreuzfahrer sein muss. Bis zu Lösung des Falles muss sie jedoch noch einige Unwegbarkeiten umrunden. Besonders leicht wird es ihr nicht gemacht, da sie auch noch eine Frau ist. Obwohl das Buch zumeist nur sehr sehr spannend ist, konnte ich zwischendurch immer wieder herzlich lachen. Auch die zarte Liebesgeschichte, die ab Mitte des Buches beginnt ist sehr schön (ich verrate jetzt nicht in wen sie sich verliebt). Der Täter wird schon ca. 100 Seiten vor Ende des Buches gefasst und dann ergibt sich doch noch eine Wendung, die man vorher nicht vermutet hätte. Alles insgesamt handelt es sich hier um ein seh sehr spannendes Buch, dass auf jeden Fall lohnt zu lesen. Für Liebhaber von mittelalterlichen Krimis ein wirklich lesenswertes Buch.
Das einzige was mir hier auch bis zum Ende des Buches nicht gefallen hat, ist der Erzählstil der Autorin. Es ist keine Buch fürs schnelle Lesen oder überfliegen...man muss sich schon sehr konzentrieren um auch immer den genauen Sinn zu erfassen. Aber vielleicht ging es ja auch nur mir so
Meine Bewertung:
4 von 5 Punkten