Die Heilerin des Kaisers
Karla Weigand
Heyne 2008-08 Broschiert 477 Seiten
Klappentext:
Im Jahr 1002 wird Griseldis, eine junge Frau mit den „heilenden Händen“, von einem Benediktinermönch zu Herzog Heinrich von Bayern geholt. Er leidet unter Koliken und dank Griseldis kann er an der Königswahl teilnehmen. Seit dieser Nacht teilt sie als Heilerin und Vertraute den Lebensweg des charismatischen Mannes, der sie bis in den Petersdom zur Kaiserkrönung führt.
Meine Meinung:
„Die Heilerin des Kaisers“ ist ein farbenprächtiger und spannender historischer Roman mit einer fabelhaften Protagonistin.
Griseldis, die Hauptprotagonistin, ist sehr stark aber gleichzeitig auch mit Fehlern behaftet die sie dem Leser näher bringen. Die Autorin gab sich große Mühe mit der Charakterzeichnung und hat mit Griseldis eine vielschichtige Protagonistin erschaffen.
Gerade die Vielschichtigkeit, die nicht nur bezeichnend für Griseldis ist, lässt das Buch zu einem wunderbaren Lesegenuss werden. Unterschiedliche Betrachtungsweisen, Stimmungen und Eindrücke lassen ein aktives lesen zu- man liest nicht nur mit den Augen und dem Herz, sondern der Kopf beginnt auch das eine oder andere Mal laut vor sich hin zu rattern.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Die Sprache ist dem Zeitrahmen des Buches angepasst und der Spannungsbogen ist gekonnt ausgeführt. Ein wenig gestört haben mich wenige langgezogene Szenen, die von der Autorin schneller hätten abgearbeitet werden können, da sie für die Geschichte weniger relevant erschienen.
Der historische Hintergrund ist natürlich sehr interessant und grobe Schnitzer sind mir nicht aufgefallen. Da ich aber keine Historikerin bin, finde ich ein kleines Nachwort zu eventueller Fiktion im Roman immer sehr schön und hilfreich.
Ingesamt ist das Buch ein netter Roman für die Leser historischer Romane, die besonderen Wert auf eine spannende Geschichte mit gut gezeichneten Protagonisten legen.
Bewertung:
9 von 10 Punkten