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Die Töchter der Kälte
Camilla Läckberg
Aufbau-Verlag 2007-10 Gebundene Ausgabe 474 Seiten
Inhalt:
Der Fischer Frans Bengtsson macht einen fürchterlichen Fang. Mit seinem Netz holt er die Leiche eines Mädchens ein. Patrik Hendström und Erica Falck ermitteln. Hinter der idyllischen Fassade von Fjällbacka kommen Familienfehden und eine alte, weit zurückreichende Schuld zum Vorschein. Quelle: Aufbau Verlag
Meine Meinung:
Dies ist der dritte Band um Patrik Hedström und Erica Falck - man sollte die Bücher auch in ihrer Reihenfolge lesen. Im ersten Band - Die Eisprinzessin schläft, lernen sich die beiden kenne und lieben, im zweiten Band, der Prediger von Fjällbacka, ist Erica schwanger. Hier im dritten Buch ist das Kind grade geboren und einen großen Teil der Geschichte nehmen auch ihre postnatalen Depressionen ein, wie sie und ihre Umgebung damit umgehen und welchen Weg sie findet, um zu einem halbwegs normalen Dasein zurückzufinden.
Wie bereits erwähnt, wird eine Kinderleiche gefunden. Da man zuerst an einen Unglücksfall denkt, wird erst nach 2 Tagen ermittelt, als feststeht, dass das kleine Mädchen ermordet worden ist. Bei den Ermittlungen findet man alles - schlagende Männer, unfähige Polizisten, Pädophile, hinterlistige Hausfrauen und einen Nachbarschaftstreit vom Feinsten.
Es wird auch noch eine weitere Geschichte erzählt, die in den 20ern Jahren beginnt - man ahnt natürlich, dass die beiden Sachen etwas miteinander zu tun haben, aber erst ziemlich am Schluss wird die Verbindung erkennbar.
Beide Geschichten sind sehr spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es passiert auch sehr viel in dem Buch - alleine schon die Depressionen rund um das Neugeborene und der Umgang der frischgebackenen Eltern regen zum Nachdenken an. Angedeutet wird hier nur die weitere Geschichte von Anna, Ericas Schwester, die in den vorherigen Bücher doch sehr viel mehr Raum eingenommen hat. Auch hier wieder eine bedrückende, leider oftmals alltägliche Problematik.
Dieses hier ist eindeutig der beste Band aus der Reihe - aber die anderen sind auch lesenswert. Ich mag eigentlich die skandinavischen Krimis nicht so sehr - aber diese Reihe hat mich gefesselt und ich erwarte schon mit Spannung den nächsten Band, der letzte Satz schreit gradezu nach einer Fortsetzung. Man kann die Bücher natürlich auch unabhängig voneinander lesen, die Krimiplots sind in sich abgeschlossen - ausser der Geschichte mit Anna *gg*. Aber dann entgeht einem auch viel feinsinniges in der Beziehung von Patrik und Erica, was ich genauso spannend fand wie die Krimihandlungen. Beide stehen mit beiden Beinen im Leben und genauso wünsche ich mir Ermittler - die haben keine Alkohol- oder Beziehungsprobleme, sind psychisch nicht am Ende sondern wirklich herzerfrischen normal mit den alltäglichen Problemen einer jungen Beziehung und eines kleinen Kindes.
Das einzige Manko meiner Meinung nach ist der Schluss, der Leser erfährt zwar die komplette Auflösung, aber die handelnden Personen leider nicht. Ein großes Geheimnis wird sozusagen mit ins Grab genommen - hier hätte ich mir auf jeden Fall noch Aufklärung gewünscht bei den Personen.
Ich habe das Buch auch bewusst nicht unter der Rubrik Ladythriller vorgestellt, Liebe kommt zwar auch vor ist aber keinesfalls vorherrschend. Vielleicht sollten wir uns auch mal Gedanken über eine Unterteilung des sonstigen Genres machen
.Von mir 4,5 von 5 Punkten, der halbe Punkt Abzug wegen des teilweise unaufgeklärten Schlusses.
Nach deiner Rezi wird das mal hochgestuft! 
