Jane Feather- Eine verruchte Affäre

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Jane Feather- Eine verruchte Affäre

Beitragvon Lesefratz » 02.10.2008, 12:46

Jane Feather- Eine verruchte Affäre
Originaltitel: A wicked Gentleman
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442370023
Erscheinungsdatum: September 08
Genre: historischer Liebesroman/ Regency

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Eine verruchte Affäre: Roman
Jane Feather
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2008-08-11 Taschenbuch 480 Seiten


Meine Bewertung: :D :D :D :D 1/2 von 5 Punkten

Klappentext:

Die junge Witwe Lady Cornelia ist entzückt von der alten Villa im Herzen Londons. Nur warum zeigt der attraktive, aber mysteriöse Viscount Harry Bonham solch intensives Interesse daran? Ihr Widerstand gegen ihn schwindet allerdings bald, denn Harry ist ein umwerfender Verführer, und heiße Leidenschaft entflammt zwischen ihnen. Doch ein gefährliches Geheimnis liegt auf dem Haus, das sie nur offenlegen können, wenn sie einander vollkommen vertrauen...
Quelle: Blanvalet

Meine Zusammenfassung:

Die verwitweten Schwägerinnen Cornelia und Aurelia leben zusammen mit ihren Kindern zurückgezogen auf dem Land.
Als ihre beste Freundin Livia ihnen beiden eines Tages aufgeregt mitteilt, sie habe ein Haus in London von einer entfernten Verwandten geerbt, nutzen die drei diese erfreuliche Nachricht um die Erbschaft persönlich zu inspizieren und fahren, gegen den ausdrücklichen Wunsch des Schwiegervaters von Cornelia und Aurelia, mit ihren Kindern zusammen nach London.
Dort soll auch die unverheiratete Livia in die Gesellschaft eingeführt werden, damit sie einen Mann findet.
In der Stadt angekommen, müssen sich die drei Frauen zunächst erst einmal von dem Schock erholen, wie heruntergekommen das geerbte Haus in einer der vornehmsten Gegenden Londons ist.
Doch Glück im Unglück, gehört zu Livias Erbschaft auch noch eine Barschaft, von der sie das Haus wieder auf Vordermann bringen können.

Kaum haben sich die drei jungen Frauen dort eingerichtet, wird in ihrem Haus eingebrochen, doch scheinbar nichts entwendet. Und dieser Einbruch ist laut Aussagen der Hausangestellten nicht der Erste. Doch was kann ein Dieb in einem Haus, praktisch ohne Wertgegenstände gesucht haben?

Genauso eine mysteriöse Sache ist Cornelias Begegnung mit Viscount Harry Bonham. Er ist bereit, ihrer Freundin Livia das gerade erst geerbte Haus für eine utopische Summe abzukaufen, das es keinesfalls wert ist.
Zudem umgibt Harry Bonham eine sehr geheimnisvolle Aura, der auch Cornelia sich nicht lange entziehen kann. Bei jedem erneuten Aufeinandertreffen zwischen Harry und ihr sprühen die Funken; zuerst aus Ärger über das ziemlich arrogante Verhalten des Viscounts und kurze Zeit später aus reiner, sexueller Anziehungskraft. Beide geben sich einer Affäre hin, doch Cornelia ahnt, dass Harry sich ihr nicht ganz öffnen kann.
Was für ein Geheimnis mag Harry vor Cornelia verbergen?

„Eine verruchte Affäre“ ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin, über zwei verwitwete, sehr selbstbewusste Frauen und ihre beste Freundin, die sich nach Jahren des zurückgezogenen Lebens auf dem Land entschließen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Alle drei Frauen schließt man als Leser sehr schnell in sein Herz, denn sie sind tough, sympathisch, intelligent und halten fest zusammen.
In diesem ersten Teil der Serie, ist Cornelia, die nach dem Tod ihres Mannes allein mit ihrem kleinen Sohn zusammen lebt, die weibliche Hauptperson.
Obwohl sie von ihrem verstorbenen Mann das alleinige Sorgerecht zugebilligt bekam, macht ihr sein Vater das Leben unnötig schwer, indem er versucht, Cornelias Leben und das ihres Sohnes zu kontrollieren.
Selbst ihr Entschluss nach London zu reisen, will er um jeden Preis verhindern und verweigert ihr zusätzliche finanzielle Mittel.
So kommt ihr und ihrer ebenfalls verwitweten Schwägerin Aurelia der Vorschlag ihrer besten Freundin Livia, sie als Gesellschafterinnen und Anstandsdamen nach London zu begleiten gerade recht, um für eine Weile den mächtigen Armen des Schwiegervaters zu entfliehen .

Der männliche Hauptcharakter dieses Romans, Viscount Harry Bonham ist auf den ersten Blick ein kühler, arroganter und eigenbrödlerischer Mensch, der keine Menschenseele näher an sich heranlässt.
Hinter seiner Fassade verbirgt sich jedoch ein durchaus herzlicher, gutherziger Charakter.
Als er das erste Mal mit Cornelia zusammentrifft, hält er sie für eine Hausangestellte und benimmt sich ihr gegenüber dementsprechend arrogant . Aber Cornelia zahlt ihm seinen Fauxpas etwas später mit gleicher Münze heim und von dem Zeitpunkt an, beginnt Harry sich für sie zu interessieren, obwohl er zunächst nur geplant hatte, die drei Frauen für sich einzunehmen, damit er in den Besitz des Hauses kommt.

Meine Einschätzung:

Nachdem Jane Feather zuletzt meiner Meinung nach einige etwas schwächere Romances schrieb, hat es mich um so mehr gefreut, dass sie mit diesem neuen Buch endlich wieder zu ihrer alten Form gefunden hat. Die Autorin gehört mit zur ersten Riege der Romanceautorinnen und ich habe viele ihrer alten Bücher in meinem Regal stehen. Ihr Schreibstil ist gekonnt wie immer, ihre Romanfiguren sind gut ausgearbeitet und ich fand die Dialoge zwischen Cornelia und Harry ziemlich amüsant.
Die Story kommt zwar in der ersten Hälfte des Buches ein wenig langsam in Fahrt, aber dann steigert sich auch der Spannungsbogen Seite um Seite bis zum Ende, und die Beweggründe, warum aus Harry und Cornelia eigentlich kein Paar werden konnte, werden plausibel für den Leser aufgelöst.
Für viel Lesespaß sorgen auch die schrulligen Nebencharaktere, wie der eigenwillige Butler der drei Frauen des Hauses in London, oder die exzentrische alte Tante von Harry, die jedoch ihr Herz am rechten Fleck hat.
Positiv überrascht war ich ein wenig von den ziemlich sexy geratenen Liebeszenen in dem Roman. Im Gegensatz zu anderen, „alteingesessenen“ Autorinnen dieses Genres, geht Jane Feather ebenfalls mit der Zeit und ihre Liebeszenen stehen denen anderer, neuerer Romanceautorinnen in Nichts nach.

Fazit: Nicht nur für Fans der Autorin zu empfehlen!

:stern
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Beitragvon leia » 12.05.2009, 17:41

Huch, hat bisher niemand diesen wunderbaren Liro mit kleinem Spionage-Plot gelesen???
Nicole, Deine Rezi trifft es mal wieder haargenau.
Ich habe Jane Feather gerade erst für mich entdeckt und bin begeistert von der Art, wie sie den Charakteren Leben einhaucht.
Ein weiterer großer Pluspunkt für mich in diesem Roman: die drei Freundinnen sind keine albernen Debütantinnen mehr, sondern erwachsene Frauen mit Charakter und Vergangenheit.
Mir hat das Lesen großes Vergnügen bereitet und "Verführerische Maskerade" (der 2. Teil) wird mir meinen Gögafreien Abend versüßen ;)
Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!
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