Wehe dem, der Böses tut
Lisa Jackson
Droemer/Knaur 2010-06-25 Broschiert 527 Seiten
Klappentext:
Als Kind wurde London Danvers, Tochter einer reichen Hotel-Familie, entführt. Seitdem haben immer wieder junge, betrügerische Frauen versucht, sich bei den Eltern als die erwachsene Tochter auszugeben. Schließlich geht es um die Hälfte des Erbes der Hotel-Dynastie. Auch Adria Nash behauptet, London zu sein. Sie weiß auch einige Details, die nur London selbst wissen kann. Doch sie ahnt eines nicht: dass es tatsächlich jemanden gibt, der ihr glaubt. Der jeden ihrer Schritte verfolgt. Jemand, der nur darauf wartet, zu sehen, wie sie rennt. Wie sie schreit. Und wie sie stirb
Meine Meinung:
Adria Nash weiß, dass es ein Geheimnis in ihrem Leben gibt. Ein Geheimnis, welches mit ihrer Herkunft zu tun hat. Als erwachsene Frau sieht sie sich dem Geheimnis auf der Spur und möchte das große Rätsel aufdecken, ob sie London Danvers, Spross einer reichen Hotelfamilie, ist. London wurde in jungen Jahren entführt und seitdem nie wieder aufgefunden.
Zach Danvers, einer von drei Söhnen des einflussreichen, aber verstorbenen Witt Danvers, kann seine Gefühlte kaum verstecken, als er der jungen Frau gegenübersteht die seiner Steifmutter Kat so unglaublich ähnlich sieht. Alte Wunden reißen auf, und es droht Zach innerlich zu verbrennen dieser Frau nah zu sein, die angeblich seine Halbschwester sein soll.
Zach ist misstrauisch, ob Adria tatsächlich eine Danvers ist, doch auch seine eigene Herkunft ist nicht ganz sicher…
Adria und Zach spüren eine große Anziehungskraft zueinander, getrieben von Begierde und unterdrückter Wut. Wut, auf die Frau die Zachs Leben völlig aus den Ruder brachte: Kat.
Die junge Frau muss jedoch nicht nur mit den merkwürdigen Gefühlen die ihr Zach entgegenbringt, fertig werden, denn ihre vermeintliche Familie bringt ir nichts als offene Ablehnung entgegen und schon bald weiß sie, dass sie von einem Wahnsinnigen verfolgt wird….
„Wehe dem, der Böses tut“ ist kein klassischer Psychothriller, wie man sie bisher von den neueren Büchern der Autorin Lisa Jackson kennt. Vielmehr ist der Roman eine große Familientragödie bei der es viele Geheimnisse zu entdecken gibt. Natürlich geht auch der Thrill in diesem Roman nicht gänzlich verloren, aber durch die vielen Rückblenden in die Vergangenheit der Familie Danvers, wirkt der Roman eher wie ein kriminelles Puzzle, welches zusammengefügt werden muss um dem Täter auf die Spur zu kommen.
Die Charaktere wurden von der Autorin abwechslungsreich und mit vielen Ecken und Kanten gekennzeichnet. Es hat einige Zeit gedauert bis ich mit Adria warm wurde, denn sie ist keine Protagonistin, die sich schnell hinter die Fassade schauen lässt. Um mit ihrer Familie und der Situation in der sie sich befindet, muss sie nach außen hin kühl und stark wirken. Diesen Eindruck hat auch der Leser lange Zeit von ihr. Erst nach und nach erkennt man weitere Facetten von Adria und freundet sich immer mehr mit der Buchheldin an.
Die Anziehungskraft von Adria und Zach erscheint natürlich etwas merkwürdig, immerhin könnten sie Halbgeschwister sein. Die Autorin hat dieses Problem aber sehr zufriedenstellend gelöst und es bleibt kein schaler Beigeschmack zurück.
Die Spannung im Buch hatte seine Höhen und Tiefen. Gerade die Rückblenden waren das ein oder andere Mal sehr ausufernd und erforderten etwas Lesedisziplin bei mir um die Geschichte schnell zu verfolgen. Ab der Mitte des Romans gewinnt die Geschichte aber einiges an Spannung und alles fügt sich irgendwann zusammen, auch Dinge, die man zuerst als unwichtig abhakte, gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Lisa Jackson hat sicher schon bessere Bücher geschrieben, aber durch den unvergleichbaren Schreibstil der Autorin und die interessante Familie Danvers, ist das Buch unbedingt lesenswert!
Bewertung:
9 von 10 Punkten